Kapitel 10

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Ich verspürte eine Mischung aus Nerven und Aufregung, als ich mir mein schlichtes, schwarzes Kleid überzog, erst eine halbe Stunde bevor James kommen und mich zum Abendessen ausführen würde. Kelsey saß auf meinem Bett, ihre Füße baumelten über der Bettkante, als sie mir Modeberatung gab. Naja, das sollte sie zumindest tun. Doch wie ich konnte sie ihre Gedanken nicht von Harry fern halten. Es schien, als ob mein Kopf nicht der einzige war, in den sich sein eindringlich wunderschönes Gesicht eingeschlichen hatte.

"Ich verstehe das nicht," beschwerte sie sich. "Er will mir nichts sagen, ich kann ihn einfach nicht zum Reden bringen. Er kommt mir immer so vor, als würde er irgendein Spiel spielen, als wäre er mir einen Schritt voraus und ich werde aus ihm nicht schlau. Aber ich liebe es," erklärte sie, setzte sich auf und zeigte mir ein aufgeregtes Lächeln. "Es ist eine Herausforderung."

Ich lachte nur bei ihrer verrückten Logik, wollte das Thema wechseln. Harry schien jeden Gedanken von mir zu verbrauchen und ich brauchte eine Pause davon. Zumindest für heute Abend.

"Wie auch immer, was denkst du?" fragte ich, zeigte auf mein Outfit. Es war einfach nur ein Kleid und flache Schuhe, nichts zu schickes aber auch nicht zu einfach gekleidet.

"Es ist perfekt," sagte sie selbstbewusst. "James wird es lieben."

Ich lächelte schüchtern, drehte mich zum Spiegel. Meine Haare hingen locker in dunklen Wellen, und ich trug minimales Make-Up, um es aussehen zu lassen als hätte ich nicht versucht gut auszusehen, obwohl ich genau das getan hatte. Ich war lange nicht mehr auf einem richtigen Date gewesen, also freute ich mich auf dieses. Als ich hier mit Kelsey saß verweilte jedoch eine andere Emotion in meinem Kopf. Neugier. Aber keine unschuldige Neugier, eher eine gefürchtete Neugier, die mich Antworten brauchen ließ, auch wenn ich Angst hatte sie zu entdecken. Ich wusste jedoch, dass ich fragen musste. Und da Kelsey und ich im Moment allein waren schien es keinen besseren Zeitpunkt dafür zu geben.

"Kann ich dich was fragen?" sprach ich. Kelsey nickte eifrig, dachte wahrscheinlich das meine Frage Mode oder Dating-Beratung involvieren würde.

"Du kennst Cynthia Porter, nicht?" Harrys Stimme wiederholte sich in meinem Kopf, sagte mir das ich es einfach auf sich beruhen lassen soll, doch ich ignorierte es.

"Rose, warum reden wir darüber? Du solltest dich darauf konzentrieren heute Abend Spaß zu haben, nicht auf die Arbeit."

"Antworte mir, Kelsey," forderte ich. "Du hast dich in letzter Zeit seltsam verhalten und ich muss wissen was vor sich geht."

Kelsey seufzte, sah auf den Boden. "Ich kenne Cynthia nicht, okay? Hör auf über sie zu fragen, du hörst dich geisteskrank an."

"Das habe ich mir sagen lassen," murmelte ich. "Aber das erklärt trotzdem nicht warum du dich so seltsam verhalten hast."

'Und wenn du Cynthia nicht kennst, wieso hast du das dann nicht schon vor ein paar Tagen gesagt, als ich dich das erste Mal gefragt habe?' dachte ich, sagte es aber nicht.

"Ich habe mich nicht seltsam verhalten," protestierte sie.

"Doch, das hast du, du wechselst das Thema wenn ich über Cynthia rede, und du hast immer diesen Blick in deinem Auge, als würdest du irgendetwas verbergen."

Kelsey atmete tief durch und blickte in dem Zimmer umher, als ob irgendjemand lauschen würde. Ich klammerte mich an jeden Moment der Stille, als sie debattierte ob sie die Wahrheit enthüllen sollte oder nicht. "Okay, gut," gab sie nach. "Rose, was auch immer du tust, du kannst es niemandem erzählen."

Ich nickte begierig. Endlich war ich dabei tatsächlich etwas herauszufinden.

"Okay, also...ich glaube irgendetwas Seltsames geht in Wickendale vor sich."

Psychotic » German TranslationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt