Ich war mir Normans Rückkehr und dem, was er tun konnte, all zu bewusst. Ich war mir allzu bewusst, dass Harry und ich dringend entkommen mussten. Die Tatsache war zu deutlich, dass dieser Hoffnungsschimmer, der in die Gegenwart träufelte, jeden Augenblick kaputt sein würde. Doch leider konnten all diese lauten und anstrengenden Sorgen nicht schlagartig besänftigt werden. In einer perfekten Welt hätten wir einen Weg nach draußen und eine Flucht vor uns, in nur ein paar Tagen nach dem Planen. Doch ich hatte vor einiger Zeit gelernt, dass eine perfekte Welt nicht existierte. Egal wie sehr wie es versuchten, egal wie viel Haferschleim unsere Gemüter duldeten, um etwas herauszufinden, konnte der Job in so einem kurzen Zeitfenster nicht ausgeführt werden. Die Wände von dieser Anstalt standen nicht nur für die Geisteskranken, sondern auch für die monströse Aufgabe zu flüchten wie ein Hindernis da. Flucht und...Privatsphäre. Nun, meine und Harrys Privatsphäre. Denn ein paar Küsse auf die Wange oder ein paar Minuten von Harrys Lippen auf meinen in Loris Büro war, nun ja, nicht genug.
Anstatt bei schmutzigen Gedanken an Harrys wundervolle Schultern und starker Brust und breitem Rücken und weicher Haut und schönen vollen Lippen zu verweilen, sah ich zu dem Ende des Flures, in die Nähe von Kelseys Büro. Kevin, mein Wächter, war an meiner Rechten um sicherzustellen, dass ich keine Tat ausführte, die zu meiner Beschreibung als "strafrechtlich unzurechnungsfähig" passen würde. Ich hatte bei dieser wöchentlichen, unnötigen Therapiesitzung ein Ziel im Kopf. Nun, vielleicht war es nötig, aber es gab andere Dinge über die geredet werden musste.
Auf dem Weg jedoch gab es ein paar Dinge, die ich bemerkte, die ich normalerweise nicht bemerkte. Eine Patientin, die sich völlig normal verhielt wurde zu grob angefasst, von einem ungepflegten Wächter, der zu dicht an ihr stand. Er war ein bisschen zu laut und schob sie ein wenig zu brutal in eine Zelle. Sie schrie sogar vor Schmerzen, als ihr Körper mit seinem groben Stoß zu Boden fiel. Er entschuldigte sich noch nicht einmal, er schlug die Käfig-ähnliche Tür einfach zu und schlenderte weg. Und ich erwartete nicht, dass die Wächter allzu nett waren, doch das war nicht das erste Mal das ich so etwas gesehen hatte. Die meiste Zeit in Loris Büro eingesperrt zu sein, als ich als Mitarbeiterin fungierte, erlaubte mir nicht viel von der Anstalt zu sehen. Doch hier draußen als eine von ihnen zu sein realisierte ich, dass die meisten Mitarbeiter unnötig grob waren, als wären wir Tiere anstatt Menschen. Ich hatte einfach nur Glück mit Kevin, der mir nie wehgetan hat seit er mein Wächter ist. Nun, jedenfalls noch nicht.
Ich öffnete die Tür zu Kelseys Büro, während Kevin draußen blieb, außer Sicht und Hörweite. "Kelsey, wie zur Hölle kommen wir hier raus? Wo sind die ganzen Ausgänge? Hast du eine Karte von der Anstalt?"
"Hey Kelsey, wie geht es dir? Gut, danke der Nachfrage," ahmte sie nach.
Ich warf ihr einen bösen Blick zu. "Wie wäre es wenn du mich fragst wie es mir geht, Kelsey? Oh, mir geht es super, ich liebe es total eine Geisteskranke in einer Anstalt für Kriminelle zu sein, das solltest du auch mal ausprobieren. Es ist herrlich."
"Ich mache nur Spaß," lachte Kelsey. "Komm, setz dich."
Ich seufzte und lächelte schwach, gab nach und setzte mich.
"Was brauchst du? Eine Karte?"
"Ja, gibt es eine?" fragte ich. Angenommen, wir würden rauskommen und wissen, wo wir wirklich rauskommen könnten, dann wäre das ein guter Anfang.
"Vielleicht," antwortete sie. Ihr Gesichtsausdruck schien hoffnungsvoll. "Ich könnte versuchen, dir eine zu besorgen. Ich bin mir sicher, dass es irgendwo zumindest einen Plan von dem Gebäude gibt."
"Danke," sagte ich, hoffte das sie in meiner Stimme hören konnte, wie sehr ich das auch so meinte.
"Keine Ursache. Ich werde sie allerdings nicht vor nächster Woche besorgen können, wenn du wieder hier herkommst."
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Psychotic » German Translation
Fanfic"Ich liebte sie nicht für die Art, wie sie mit meinen Engeln tanzte, sondern für die Art und Weise wie der Klang ihres Namens meine Dämonen zum Schweigen bringen konnte." - Christopher Poindexter Original von @weyhey_harry © Copyright 2015 // German...