Das Gefühl von Anrüchigkeit weilte in der Oktoberluft, die Temperatur ließ langsam nach. Noch vor einer halben Stunde war ich zusammengerollt in meinem Bett gewesen, und ich wünschte mir so sehr zurück ins Bett klettern zu können. Doch ich hatte James bereits versprochen ihn heute Abend auf die Messe zu begleiten, und ich musste mich fertig machen.
Es war das Halloween Fest, was jedes Jahr um diese Zeit stattfand. Die Aktivitäten bestanden aus Kostümwettbewerben, Kürbisse schnitzen, Fahrgeschäften, Zauberwälder, und Dinge solcher Art. Ich finde an diesen Festen gewöhnlich eine begeisterte Freude, angesichts dessen das Oktober mein Lieblingsmonat war. Neben den Ereignissen von meinem Geburtstag und Halloween machten die Farbspritzer in den Bäumen und das perfekte Pullover-Wetter, zusammen mit dem Geruch von nächtlichen Lagerfeuern, die Jahreszeit wundervoll.
Doch dieses Jahr war Halloween wesentlich weniger wichtig, da ich anderweitig beschäftigt war, mein Leben schien mehr Schrecken zu enthalten als irgendein Geisterhaus. Aber es könnte als eine nette Pause dienen, also dachte ich, dass es probieren sollte. Es könnte lustig werden.
Ich versuchte an all die positiven Dinge zu denken, die aus diesem Ereignis entstehen könnten, in der Hoffnung ein wenig Begeisterung aufzubringen. Doch stattdessen war mein Kopf wieder einmal mit völlig anderen Gedanken gefüllt. Mit Gedanken an Harry.
Der Griff, den seine verführerischen Eigenschaften auf mich hatten, schien mit jeder Minute die ich mit ihm verbrachte fester und fester zu werden. Und an seine Reaktion auf den Schokoriegel zu denken brachte mein Herz bei seinem himmlischen Lächeln und ansteckenden Lachen zum schmelzen. Er hatte mich in der Hand und ich schien mich nicht aus seinem Griff zerren zu können. Ich wusste wie er auf mich wirkte, und ich hatte das Gefühl das Harry dies ebenfalls wusste. Es könnte versehentlich gewesen sein, oder vielleicht absichtlich. Doch da war etwas.
Ich begehrte ihn, das war von Anfang an offensichtlich gewesen. Seine perfekten, großen Hände und Schmolllippen und himmlische Figur, geschweige denn das tiefe Kratzen seiner Stimme, machten es beinahe unmöglich, es nicht zu tun. Besonders wenn er laszive Anmerkungen machte, die die Röte in meinen Wangen bereits so oft entfacht hatten.
Aber das war nicht alles. Er war intelligent, möglicherweise noch mehr als irgendjemand von den Wächtern oder Krankenschwestern. Er war nie überrascht oder überrumpelt, schien eine zynische Weisheit zu haben, die ihm mehr Wissen ermöglichte als es für jemanden wie ihn sicher war, zu besitzen. Außerdem war er auf so eine Art und Weise selbstbewusst, die von anderen Aufmerksamkeit und Unterwerfung verlangte, ohne das er großspurig oder arrogant war.
Im Gegensatz zu seiner scheinbar dunkleren Seite hatte er einen bestimmten Charm und Ähnlichkeit an sich, die in seinem Lächeln mit Grübchen enthalten war, dass irgendetwas tieferes als sexuelle Fantasien aufwühlte. Auch wenn ich glücklich genug war die hellere Seite von ihm miterleben zu dürfen, gab es ebenfalls einen anderen Teil, der dominanter zu sein schien. Die Seite, die ihn mehr von einer Dunkelheit wegzog, mehr von einer Böswilligkeit, die den Leuten Angst machte. Es war diese Seite und diese Intelligenz, die mich dazu veranlasste, zu glauben, dass er zu einem Mord fähig war. Und nicht nur dem Mord, wegen dem er in diese Anstalt geschickt wurde, sondern der Mord an den armen Frauen, die gehäutet wurden und dann im Keller von Wickendale eingesperrt waren.
Wenn es James nicht war, wer hätte es dann sein können? Thomas? Brain? Gar Kelsey? Lori?
Keine von diesen Optionen schien richtig zu sein, aber alles war in diesem Moment möglich. Harry besaß einfach das Wesen der Schwierigkeiten, und er war von den Geschworenen und Richtern für solch ein Verbrechen bereits schuldig gesprochen worden. Jedoch gab es in dieser Option schon wieder Zweifel. Ich wusste nicht wieso, doch er war da. Denn wenn ich wirklich glauben würde, dass Harry der Schuldige war, wieso war ich geblieben? Wieso hatte ich mich jeden Tag für fast zwei Stunden bereitwillig zu ihm gesetzt, wenn ich dachte das er ein kaltherziger Mörder war? Wenn ich zweifellos glaubte, dass er drei Frauen gehäutet hat, hätte ich mit ihm nicht weiter Brettspiele und Karten gespielt, die oft mit Unterhaltungen, die stattfanden, vergessen wurden. Und ich hatte die Blicke gesehen, die mir die Wächter zuwarfen. Sie runzelten bei meinem offensichtlichen Gefallen an Harry die Stirn, wissend, dass es falsch von mir war mit jemandem wie ihm zu lachen und sich anzuschließen. Doch ich war trotzdem zurückgekommen. Denn da war etwas, dass mich zu ihm zurückzog.
DU LIEST GERADE
Psychotic » German Translation
Fanfiction"Ich liebte sie nicht für die Art, wie sie mit meinen Engeln tanzte, sondern für die Art und Weise wie der Klang ihres Namens meine Dämonen zum Schweigen bringen konnte." - Christopher Poindexter Original von @weyhey_harry © Copyright 2015 // German...