ROSE
Ich wachte ermüdet und erschöpft auf, meine Augenlider schwer. Sobald meine Träume verschwunden waren, realisierte ich, dass ich in einem Bett lag, das nicht mir gehörte, da dieses hier viel gemütlicher war. Ich wachte zögerlich ganz auf, öffnete meine Augen und erblickte eine weiße Deckenplatte. Sobald der ermüdende Widerstand von Schlaf nachließ, setzte ich mich aufrecht hin, beäugte den allzu bekannten Raum. Ich befand mich in Loris Büro. Und bei diesem Gedanken kamen Erinnerungen von...wie lange es auch her war, dass Harry in Raum 204 geworfen wurde, zurück. Elektroschocktherapie. Der Gedanke verdrehte mir den Magen. Ich hoffte, dass es irgendwie nur ein schrecklicher Albtraum war, dass er im Moment in seiner Zelle und ich gerade wegen irgendwas in Ohnmacht gefallen war. Aber nein, das hier war real. Und es war frustrierend. Ich meine, wir konnten nicht einen guten Tag haben, konnten Harry und ich nicht einen Tag haben, wo wir einigermaßen glücklich waren? Es kam eine Sache nach der nächsten, und Wickendale schien mehr eine Dystopie zu sein, als eine Nervenanstalt. Stattdessen war unser Tag jenseits meiner größten Ängste in sich zusammengefallen, mit Harry, der James womöglich zu Tode geprügelt hatte, von den Wächtern weggezerrt und in die "Elektroschocktherapie" geworfen wurde. Nachdem ich einen gedämpften Schrei von vielen hörte, schlug ich gegen die Tür, trat gegen sie, haute mit meiner Schulter dagegen, irgendwas, um sie auf zu bekommen, während ich schrie, dass sie mich reinlassen sollen. Und das letzte an das ich mich erinnern konnte war, wie eine Nadel in meinen Arm gestoßen wurde, während ich mich in den Händen von den Wächtern umher warf und wand.
"Oh, du bist wach," sagte Lori mit einem Seufzen, brachte mich aus meinen Gedanken. Ich hatte überhaupt nicht bemerkt, dass sie im Zimmer war. Alles was ich tun konnte, war bestätigend zu nicken.
Als sie in meine Richtung lief, sah ich keinerlei Überraschung in ihren Augen, kein Schock, dass ich nun eine Patientin in Wickendale war. Seit unserer letzten Unterhaltung musste sie sich gedacht haben, was passiert war, denn sie stellte keine Fragen. Alles was sie mir gab war ein Blick von Mitleid und etwas anderem...vielleicht Schuld.
"Wie lange bin ich weg gewesen? Was haben sie Harry angetan? Ist er okay?" fragte ich sofort.
"Entspann dich, Rose, du bist erst gestern Abend bewusstlos geworden. Es ist ungefähr neun Uhr morgens, also nicht allzu lange."
"Und Harry?" nervte ich weiter. Der Blick in ihren Augen rief eine Schwere in meinem bereits schweren Herz hervor. Sie kam langsam zu mir und setzte sich auf die Kante des Bettes.
"Er ist okay...größtenteils." Ich gab ihr einen perplexen Blick und sie fuhr fort. "Körperlich geht es ihm gut, aber Ms. Hellman, sie...sie hat die Elektrizität bei ihm ziemlich hoch gestellt."
"Was bedeutet das?" verlangte ich.
"Das bedeutet, dass sein Gedächtnis...durcheinander ist. Der Schock hat Wellen von elektrischer Ladung durch seinen Körper gebracht, wirklich intensiven Wellen. Eine Menge davon. Sie haben ausgereicht, um sein Gehirn drastisch zu verändern. Alles wird eine Zeit lang ein wenig verschwommen für ihn sein."
"Was bedeutet das, verschwommen? Hat er sein Gedächtnis verloren?" Ich wurde von Sekunde zu Sekunde besorgter und war nervös, die Antwort zu hören.
"Nein, nicht ganz. Er hat nur die Verbindungen zwischen seinen Erinnerungen und seinen Gefühlen verloren. Er könnte imstande sein, sich an das Bild von James zu erinnern, doch er kann möglicherweise nicht den Hass fühlen, den er hatte, und er kann sich vielleicht nicht mehr daran erinnern, was James getan hat. Und er wird sich an dich erinnern, aber vielleicht vergisst er was er dir gegenüber fühlt. Es ist schwer zu erklären, aber sobald du ihn siehst, wirst du es verstehen. Geh deine Unterhaltungen mit ihm einfach langsam an und sei geduldig mit ihm. Er wird eine Menge Fragen stellen, er wird über viele Dinge verwirrt sein und er könnte möglicherweise nicht mehr genau der selbe sein."
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Psychotic » German Translation
Fanfiction"Ich liebte sie nicht für die Art, wie sie mit meinen Engeln tanzte, sondern für die Art und Weise wie der Klang ihres Namens meine Dämonen zum Schweigen bringen konnte." - Christopher Poindexter Original von @weyhey_harry © Copyright 2015 // German...