Kapitel 18

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Luca
Bring as an Ocean - Tragedy

Nach dem wir los gefahren sind, haben Caleb und ich einen Abstecher zu einem meiner treusten Freunde gemacht. Ich hatte Mario beauftragt, mir etwas wichtiges zu beschaffen. Nur für den Fall, dass etwas schief läuft. Und mein Gefühl sagte mir, dass etwas schief laufen wird.

„Bist du dir sicher damit?" fragte Caleb als wir wieder im Auto saßen und ich den Wagen mit irrer Geschwindigkeit zur Lagerhalle lenkte. „Absolut. Es gibt einfach zu viele variablen in der Gleichung. Zu viele wenn und Abers. Ich will einfach nur auf Nummer sicher gehen." Er seufzte schwer. „Das wird den großen nicht gefallen!" Damit lag er Gold richtig. Doch das juckte mich nicht. Sie können mich nicht immer raus halten. Ich liebe die beiden über alles aber ich lass sie nicht in ihr verderben rennen. Also zuckte ich bloß die Schultern.

„Ist sie das Wert Luc?" Caleb sah mich intensiv an. Ich konnte die Sorge in seinem Blick erkennen. „Sie ist ein Mensch oder? Ist es nicht jeder Mensch wert? Soweit ich verstanden habe, wird sie von diesem Typen schlecht behandelt. Von einem Kerl, der meine Brüder Betrügt und mit den Santa Rosas anbandelt. Meine Kunden. Damit wird das ganze persönlich." erklärte ich. Während meiner Erklärung lagen Calebs Blicke auf mir. Durchdringend. Dann wandte er sich wieder nach vorne. „Du verstehst es nicht." interpretiere ich seine Mimik. Er presst die Lippen zusammen.

„Ich verstehe es Luk. Es geht um ein Mädchen welches schlecht behandelt wird. Du kannst nicht aus deiner Haut. Wie letztens bei der Studentenparty, als du Masie aus deinem Kurs vor diesem Mistkerl Joey gerettet hast. Also ja ich verstehe es aber ich frage mich, ob es dieses Mädchen wert ist, aus der Deckung zu treten und die Tarnung auffliegen zu lassen. Dein ganzes Leben zu gefährden? Weshalb kannst du es nicht deinen Brüder überlassen. Sie ist doch wirklich nicht dein Problem." während er bei jedem Wort aufgebrachter und aufgebrachter wird, Krallen sich meine Hände ins Lenkrad und meine Zähne nagen von innen an meiner Lippe.

War sie es wert? Keine Ahnung. Ich kenne sie nicht. Aber wenn sie es für meine Brüder wert ist, dann auch für mich. Ich habe gesehen wie ängstlich sie war. „Sie dachte ich würde ihr etwas antun." sage ich klar aber leise. Calebs Blick wendet sich ruckartig mir zu. „Wie bitte?"

„Als sie mich gesehen hat. Bei Vito und Alec. Sie dachte ich wäre gekommen um sie zu Schänden. Gegen ihren Willen zu missbrauchen oder ihr Gewalt anzutun. Sie hat sich im Bad versteckt, auf dem Boden gehockt und am ganzen Leib gezittert. Vor mir. Weil sie dachte ich würde, Gott weiß was mit ihr anstellen. Sie hatte so extreme Angst vor mir, dass sie Vito angefleht hat. Sie hat ihm versprochen alles zu tun was er will wenn ich ihr bloß nichts tue. Als ich sie beruhigen wollte hat sie sich versteift und ängstlich vor meinen Berührungen weg gezuckt." wenn ich an die Bilder von vorhin denke steigt mir Galle die Kehle hoch. In meinem ganzen Leben ist mir noch nie jemand mit so viel Angst begegnet. Caleb ist still. Er sagt nichts. „Und nun frage ich dich, wie soll ich sie einfach so ihrem Schicksal überlassen wenn es sie zu einer solchen Person gemacht hat?"

Caleb antwortet nicht. Sein Blick geht stur auf die dunkele Straße. Er denkt über das eben erzählte nach. Eine Hand zu einer Faust geballt. Er nickte. Er verstand. „Ich bin eh dabei. Aber für mich kommst erst du und deine Brüder dann erst sie." er legte seine Hand kurz auf meine Schulter. „Wenn etwas heute Nacht schief läuft und ich wählen muss, zieht sie den kürzeren." Diesmal bin ich es der nickt. Ich würde nie etwas anders von ihm erwarten.

Als wir endlich bei der Lagerhalle ankamen, sahen wir schon von weitem den Lieferwagen um den die Männer meiner Brüder schwirrten wie Mücken. Ich schaltete das Licht aus und parkte den Wagen auf einem Waldweg der kurz vor der Lagerhalle rechts hinein führte. Wir stiegen aus und schlichen lautlos im Schatten der Bäume an die Halle. Es gab einen verwittert aussehenden Eingang an der rechten Seite, außerdem den Haupteingang und einen gut beleuchteten Not Hinterausgang. Die Halle war nicht unterkellert aber einige Fenster an der Rückseite waren gekippt. Vermutlich Fenster der Toiletten.

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