Kapitel 5

29 6 0
                                    

"Hatschi", vernahm ich ein Geräusch."Gesundheit", antwortete ich reflexartig, ohne genau drüber nachzudenken woher das Geräusch kam. "Danke", antwortete eine Stimme.
Siedendheiß fiel mir ein, dass ich eigentlich alleine auf dem Dachboden sein sollte. Eigentlich, doch ich war es wohl doch nicht.

Sofort wurde meine Haut von einer Gänsehaut überzogen. Ich war zwar schon immer ein kleiner Angsthase gewesen, aber in dieser Situation hätte wohl jeder Angst gehabt. Ich kam mir vor wie die Hauptperson eines schlechten Horrorfilms, wartend darauf, dass der Mörder mit der Axt gleich aus seinem Versteck hervorkommt.

Ich nahm all meinen Mut zusammen und rief:"Komm raus und zeig dich."
Dann wartete ich auf eine Antwort. Vollkommene Ruhe. Hatte ich mir das alles vielleicht doch nur eingebildet?

"Hier bin ich", sagte eine weibliche, mir unbekannte Stimme. Vorsichtig drehte ich den Spiegel, den ich ohne es zu merken krampfhaft vor Angst umklammert hatte, um, sodass die Bildfläche zu mir zeigte. Wider erwartens sah ich statt des blassen, komischen Jungens aufeinmal ein Mädchen und was noch viel schlimmer war: Sie sah mich.

Während ich sie wie erstarrt musterte, lächelte sie. Ihre hellblauen Augen funkelten und mit den Sommersprossen auf ihren Wangen wirkte sie noch fröhlicher. Sie hatte braune, glatte und lange Haare und war fast so blass wie ich. Trotz des starken Kontrasts ihrer hellen Augen zu ihrem dunklen Haar hatte sie etwas warmes an sich. Kurz und knapp: Sie war so ziemlich das Gegenteil von mir.

"W-w-w-wer bist du?", stammelte ich. Es fühlte sich an als würde die wenige Farbe, die noch in meinem Gesicht vorhanden war, plötzlich verschwinden. Mein Mund wurde trocken und ich merkte wie mein Herz anfing zu pochen.
"Ich?, ich bin Lin", sagte sie als wäre es das normalste auf dieser Welt mit fremden Menschen durch einen Spiegel zu kommunizieren.
"Wieso bist du hier? Was machst du hier?" Ich konnte das alles gerade nicht begreifen. Es war alles so viel aufeinmal. Zu viel. Vielleicht träumte ich auch nur.

"Ohh.. Hatte den Spiegel schon vergessen... ", gab sie zu und klang ein bisschen enttäuscht. Ich starrre sie immernoch vollkommen verwirrt an. "Und woher kommst du.. Ich meine... Der Spiegel... Und.... Unmöglich", ich konnte keinen vernünftigen Satz herausbringen und stotterte nur irgendetwas vor mich hin. Diese Situation war mir so unangenehm wie sie subreal war. Normalerweise hatte ich nie wirkliche Probleme damit irgendwelche halbwegs vernünftigen Sätze herauszubringen, aber was war denn noch normal?
"Leider kann ich dir nicht viel sagen, da ich eigentlich garnicht hier sein dürfte.Ich werde es dir wann anders sagen, okay?", erklärte sie mir.
"Das ist nur ein Traum oder?", fragte ich vorsichtig. "Nein. Zum Glück nicht. Du glaubst gar nicht wie froh ich bin wieder einen Mensch zu sehen", sagte sie fröhlich. "Ähm....Aber...Aber..", stotterte ich. Ich wusste schon wieder nicht was ich sagen sollte "Ich werde versuchen einen Weg zu finden dir alles so schnell es geht zu erklären. Ich muss jetzt dringend los bis irgendwann mal. Tschau", sie sprach ziemlich schnell und ehe ich etwas erwidern konnte war sie schon wieder verschwunden.

So plötzlich, wie sie erschien.

------------------------------------------------------
Und mal wieder gibt es ein neues Kapitel. Juhu. Eigentlich wollte ich euch diesen Teil noch eine Weile vorenthalten, doch ich musste den jetzt einfach veröffentlichen, weil ich die letzten 2 bis 3 Tage kaum was anderes als lernen gemacht habe. Und verdammt, ich brauche Abwechslung.
Ich denke mal das wars auch für diese Woche, da das fröhliche lernen noch weiter geht.

Feedback bitte in die Kommis schreiben.

Tschüss.

Durch den SpiegelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt