Kapitel 14

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Irgendwann schlief ich ein. Der Gedanke an diesen Vorfall wog mich langsam, aber sicher in den Schlaf. Das Wochenende vergang so schnell, wie es gekommen war, doch das war ich mittlerweile gewohnt. Müde machte ich mich Montags auf den Weg zur Arbeit ohne einen Plan zu haben was mit Lin war. Vielleicht hatte sie Probleme bekommen, da sie mir so viel erzählt hatte, dröhnte es in meinem Kopf. Ich versuchte diesen Gedanken zu verdrängen, doch meine innere Stimme kannte mich gut und holte mich immer auf den Boden der Tatsachen zurück. Abends legte ich mich müde und mit schmerzendem Kopf in mein Bett. Ich konnte nur hoffen, dass alles wieder gut wird und, dass Lin nicht allzulange weg bleiben würde. Sie war zwar erst seit 2 Tage verschwunden, doch sie gab mir dieses Gefühl besonders zu sein. Dieses Gefühl, was ich schon seit Jahren kaum mehr zu spüren bekam und teilweise sogar vergessen hatte wie es sich anfühlte. Wenn sie da war, war ich nicht mehr alleine, sie füllte die sonst so leere Wohnung aus.
Ich vermisste ihre Stimme, die durch die ganze Wohnung hallte.
Aber das schlimmste an ihrer Abwesenheit war nicht das Vermissen, nein, es war die Ungewissheit was wohl mit ihr passiert war. Ich wollte nicht, dass sie wegen mir Probleme bekam. Ich wollte ihr stehts nur helfen.

"Hallo?", sagte ich vorsichtig in den Spiegel hinein der vor mir auf dem Bett lag, doch anstatt einer Antwort prallten meine Worte ab und hinterließen ein unangenehmes Echo in meinem Kopf.

Die Zeit verging und Lin war immernoch verschwunden. Ich konnte nichts dagegen tun und musste es stillschweigend hin nehmen. Wer weiß was mit ihr passiert war, doch andererseits konnte es ja nicht schlimm sein, da sie ja eh schon tot war. Es war verrückt, ich vermisste eine Person, die eigentlich nicht mehr existent war. Eine Person die mir verdammt nah stand, obwohl sie in einer anderen Welt lebte. Sie stand mir jetzt schon näher, als die meisten meiner jetzigen Freunde.

Meinen engeren Freundeskreis hatte ich auch schon endlos lange nicht mehr gesehen.
Sie hatten allesamt mehr Zeit, gingen öfter mal was trinken, ohne mich, denn ich hatte diese besagte Zeit nicht.
Ich war zwar nie einer der viel trank, doch ich vermisste die alten Zeiten in denen wir alle noch zusammen in der Kneipe um die Ecke saßen.
Es waren diese kleinigkeiten, die man erst vermisst, wenn sie aufeinmal unerreichbar und vergangen sind.
Immer hatte ich diese Sehnsucht nach diesen Abenden mit dem Argument, dass ich meinen Traum lebte, unterdrückt, doch sie fehlten mir trotzdem. Auch, wenn ich es nie zugeben würde.
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Hallo, ich hatte diesen Teil schon vor längerer Zeit vorgeschrieben und ich dachte mir es wäre Zeit den auch mal zu veröffentlichen. Ich arbeite im Moment in meiner Freizeit daran, die alten Kapitel zu bearbeiten und zu verbessern. Es könnte also sein, dass sich bald ein paar Kapitel dezent verändern werden. Ich hoffe das ist nicht weiter schlimm, da ich immer versuche die Geschichte zu verbessern in der Hoffnung, dass ich irgendwann komplett zufrieden bin. Ich wünsche euch eine gute Nacht

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