Kapitel 9

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2 Tage später hatte Lin immernoch keine Neuigkeiten wegen des 'Ausreiseantrages' und so langsam verloren wir jede Hoffnung darauf, dass es jemals klappen würde. Jeden Abend nachdem ich müde und erschöpft von der Arbeit zurück kam wartete sie im Spiegel schon auf mich.
Meistens verbrachten wir daraufhin noch den kompletten Abend zusammen.

Mal sahen wir uns, mehr oder weniger zusammen, einen Film an, ein anderes Mal redeten wir nur.
Die Zeit schweißte uns immer näher zusammen, was man an der Qualität unserer Unterhaltungen gut erkennen konnte. Wir verstanden uns verdammt gut und mit jeden Tag der davon zog verstanden wir uns noch ein bisschen besser.
Wir sprachen nie über diese Genehmigung oder die Tatsache was wäre, wenn sie wieder ein Mensch wäre.
Als es ihr dann nach ein paar Monaten genehmigt wurde, fingen wir erstmals an darüber zu reden.

"Ab jetzt geht es raus", sagte sie über das ganze Gesicht strahlend, als sie ihre dünnen Arme aus dem Spiegel streckte.
Just in dem Moment, indem ihre Arme die Grenze zwischen Spiegel und echter Welt durchbrochen hatten wurden sie durchsichtig und verloren an Menschlichkeit. Im Spiegel war sie wie ein normales Spiegelbild, menschlich. Doch in der Welt außerhalb des Spiegels erinnerte sie eher an einen Geist.
Jetzt konnte ich sie im ganzen betrachten. Jetzt sah ich mehr von ihr als nur bis zu den Schultern. Jetzt konnte ich sie noch viel besser einschätzen als vorher.

Sie war ungefähr einen Kopf kleiner als ich und trug normale Klamotten. Die Art von Klamotten, die alle Mädchen in ihrem Alter tragen würden.
Ihre braunen Haare hingen fast bis zu ihrem Bauchnabel hinab und ihre Augen strahlten vor Freude. Diese Art von Freude, die sie seit unserem ersten Treffen in ihnen trägt und mich jedesmal aufs neue mit diesem wundervollem Gefühl erfüllt. Das Gefühl nicht mehr alleine zu sein.

Auch, wenn ich sie schon im Spiegel gesehen hatte, war ich total überrascht von ihrem Aussehen. Ich hätte sie mir irgendwie ein bisschen unlebendiger vorgestellt. Ich hätte nie gedacht, dass sie trotz ihrer Transparenz so real wirkt.

"Was ist?", fragte sie lächelnd.
"Was soll sein?", holte sie mich wieder zurück in die Realität.
"Naja. Du starrst ein bisschen", sagte sie etwas unsicher. "Oh. Ich .. ähm.. Ich habe noch nie wirklich einen Geist gesehen", Sagte ich versuchend die peinliche und total unangenehme Situation zu retten, dennoch spürte ich genau, wie mir das Blut in den Kopf schoss und sich meine Wangen leicht rot färbten.

"Du sprachst von gewissen Regeln wegen deines Aufenthalts. Welche sind es?", fragte ich schließlich.
"Ich kann nur eine gewisse Zeit aus dem Spiegel flüchten.", klärte sie mich auf.
"Und wie lange ist diese Zeitspanne?", fragte ich zögernd, unsicher, ob ich es wirklich wissen wollte.
"So ca 7 Stunden pro Tag"
"So kurz?", entfuhr es mir plötzlich.
"Ich meine: 7 Stunden reichen vollkommen", verbesserte ich mich.
Sie grinste nur, dann fuhren wir zusammen zu meiner Arbeit.
"Lass dich von mir ja nicht stören.", mahnte sie mich und pfiff eine fröhliche Melodie vor sich hin.
"Ich werde einfach so tun, als seist du nicht da. Aber bei Operationen hätte ich dich dennoch ungerne dabei", gestand ich ihr. "Dann guck ich mir halt das Krankenhaus an", scherzte sie.
"Tu was du nicht lassen kannst, aber sei bitte nicht bei mir während einer Operation", lachte ich.
"Wieso? Mache ich dich etwa nervös?", sagte sie schälmisch grinsend.

Ob sie es wusste oder nicht, aber sie hatte damit den Nagel genaustens auf den Kopf getroffen.

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Hier folgt jetzt unnötiges Geschreibe was eh niemanden interessiert.
Ich hab mir vorgenommen pro Woche ungefähr einen Teil zu veröffentlichen. Es ist nur so, dass ich die Geschichte schon beendet habe auf den Notizen von meinem Handy, aber ich muss halt noch alles auf Wattpad übertragen und so lange verbessern, bis ich zufrieden bin. Und das kann dauern. Ich hab den ersten Teil dieser Geschichte schon mehr als 4 mal bearbeitet.
Naja. Ich habe jetzt Ferien und vielleicht kommt dann etwas mehr oder auch nicht. Als letzten Punkt wollte ich noch anmerken, dass diese Geschichte schon 100 reads hat und ich muss sagen das macht mich etwas stolz, weil ich mit sehr viel liebe und anstrengung versuche alles an meine Ansprüche anzupassen. So langes gelaber kein Sinn. Tschau.

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