Zurück in Kalos

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"Es war wirklich der Hammer! Und Diantha ist auch so unglaublich freundlich! Professor Platan hingegen kann sehr energetisch sein!"

Wir öffneten die dunkle Holztür und traten hinein in die Eingangshalle des Labors. Zur Abwechslung stand Augustin Platan schon in der Halle und unterhielt sich intensiv mit Flordelis. Allerdings wandte sich Flordelis zu uns und dass brachte die Aufmerksamkeit zu mir und meinem Bruder. Platan strahlte auf vor Freude und kam auf uns zu mit offenen Armen. "Wilkommen zurück! Bin ich froh, dass es euch gut geht!" meinte er und packte dann seine Hände in die Taschen seines Laborkittels. Er grinste immernoch wie ein kleines Kind. "Ich habe alles live gesehen! In Einall und in Hoenn! Ihr beide seid wahre Helden!" Flordelis trat zu uns, ebenfalls mit einem Lächeln. "Da kann ich dem Professor nur zustimmen. Ihr beide seid wirklich auserwählt! Ihr macht die Welt zu einem schöneren Ort!" kommentierte Flordelis mit Leidenschaft.

"Aber jetzt mal zu dir Elisabeth! Bin ich in der Annahme korrekt, dass du deine Kräfte inzwischen unter Kontrolle hast?" fragte Platan neugierig. Ich zuckte zusammen und nickte nur leise. "Wie wundervoll! Aber lasst uns doch erstmal eine Tasse Tee trinken!" meinte Augustin und deutete schon in die Richtung, aber Flordelis passte, und ging stattdessen hinaus aus dem Labor und lies uns drei alleine in der Halle stehen. Er war eben ein vielbeschäftigter Mann, oder? Dann folgten wir dem Professor und bekamen eine Tasse Tee. Nach der Milch eher unpassend, aber naja. Natürlich sprach Troy mit Augustin über die Mega-Entwicklung und das Gelaber ödete mich so an. Ich musste das Gequatsche eine Stunde lang aushalten bis mein Bruder und ich uns endlich auf den Weg machten.

Anders als beim letzten Besuch hatten wir uns zwei Zimmer in Aquarellia gebucht. Wir liefen die Route 4 hinunter und auf dem Weg fing ich mir ein weißes Flabébé! Dann fiel es mir schmerzhaft wieder ein als wir den großen Brunnen umrundeten. "Ich sollte ganz von vorne anfangen... Mit Clavion, Barschwa und Flabébé..." murmelte ich und Troy reagierte überrascht. Er blickte zu mir und sah meinen Gesichtsausdruck, was seinen eigenen finster werden lies. "Es tut mir so Leid, Lissy..." entschuldigte er sich leise mit schweren Herzens. Aber es war nicht seine Schuld... und das wusste er. Aber die Last nahm es trotzdem nicht von seinen Schultern.

"Troy, ich möchte hier in Kalos auf die Reise gehen. Ganz alleine mit Clavion, Barschwa und Flabébé. Ich will von vorne anfangen, aber ich möchte das alleine machen. Außerdem..." Ich pausierte und blickte zu Diancie was zwischen uns lief, "Musst du Diancie nach Hause bringen. Die Chance, das Reich der Rocara zu sehen, solltest du dir nicht entgehen lassen, Bruderherz." Troy seufzte leise und blieb stehen. Dann lächelte er, "Ist in Ordnung, aber melde dich ab und an bei mir, okay? Du hast die Angewohnheit sehr leicht in Schwierigkeiten zu geraten!" Meine Wangen wurden ganz warm von der Aussage, aber ich nickte. Da hatte er irgendwie recht. Dann setzte ich mich auf den Rand des Brunnens und blickte in den Sternenhimmel. Es war inzwischen dunkel geworden und einige Volbeat flogen über den Blumenfeldern umher und erleuchteten die Route 4.

Troy setzte sich neben mich und Diancie stellte sich vor uns. Auf einmal hielt das Pokémon seine kleinen Hände zusammen und sie leuchteten pink auf für einen kurzen Moment. Dann zeigte es uns zwei kleine, pinke Diamanten, die es gerade erschaffen hatte. Diancie hielt einen mir und den anderen Troy hin. Wir nahmen sie dankend an. "Wie wunderschön..." murmelte ich begeistert. Troy war genauso erfreut. "Echte, pinke Diamanten hergestellt von einem Diancie... was für eine Ehre. Unbeschreiblich schön..." sagte mein Bruder ganz fasziniert. Als wir die Diamanten näher aneinander hielten, leuchteten sie schwach auf. "Sie reagieren aufeinander!" Diancie nickte mit einem Lächeln. "Ich verstehe! Diancie meinte, dass mit diesen Diamanten wir uns wieder finden könnten, sollten wir uns je verlieren!" übersetzte ich für meinen Bruder. Er grinste und nickte zu Diancie, "Du möchtest auch, dass Lissy auf ihre Reise geht, stimmts?", es nickte, "Dann ist das jetzt beschlossene Sache. Aber lasst uns für's Erste zum Hotel gehen, morgen kannst du dann direkt aufbrechen, Schwesterherz." Ich stimmte zu und wir liefen das letzte Bisschen der Route 4 hinunter, durch Nouvaria City, die Route 3 hinunter, durch den Wald und nachdem wir Route 2 hinter uns gelassen hatten, waren wir endlich in Aquarellia City.

Es war eine wunderhübsche Kleinstadt. Eine steinerne Brücke trennte sie von Route 2 und das Wasser im Fluss schimmerte und reflektierte das Sternenlicht. Ein kleiner Brunnen war im Zentrum der Stadt, rundherum waren einige Läden und auch das Hotel, wo wir schließlich die Nacht verbrachten. Die ältere Dame, die die Inhaberin war, war wirklich freundlich und zuvorkommend. Die Nacht war sehr ruhig und am nächsten Morgen saßen mein Bruder, Diancie und ich in einem Café oberhalb der Stadt. Ganz gemütlich tranken wir unseren morgentlichen Kaffee und aßen Croissants mit Schokolade gefüllt. Einige Dartiri zwitscherten am Stadtbrunnen, ein paar Flabébés ritten auf dem sanften Wind und hier und da waren Menschen mit ihren Pokémon unterwegs.

Es herrschte eine wundervolle, ruhige Stimmung in dieser Stadt. Es war als würde man eine Auszeit von sich selbst nehmen für einen Moment. Dann durchbrach Troy die Stille, "Hier! Sieh mal, Lissy", begann er und händigte mir eine Karte von Kalos. Mein Bruder nahm einen Filzstift und makierte einige Orte, "Dort sind die Arenen von Kalos. Am Besten gehst du zurück zu Nouvaria City und forderst dort die Arenaleiterin als Erstes heraus." Ich nickte und starrte die Karte an. So groß... Kalos war so riesengroß. Mein Bruder bemerkte den Blick und schmunzelte. "Kalos ist viel größer als Hoenn nicht? Ich werde dir jeden Abend eine Nachricht schicken und du schickst mir eine zurück, in Ordnung?" Ich nickte zustimmend. Diancie tippte mir auf das Bein und wünschte mir viel Erfolg. "Also dann! Ich mache mich auf den Weg. Vielen Dank, Brüderchen! Bis bald!" rief ich während ich ganz begeistert los lief.

"Du hast Platan getroffen, den Champ von Kalos und dann bist du auf deine eigene Reise gegangen?"

Pokémon XYZ - Silbermond 1: Lebe, sterbe und lerne (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt