Magnum-Opus-Palast

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"Ob man es als friedvoll bezeichnen kann, weiß ich ehrlich gesagt nicht! Aber zu Beginn... doch ja, es war eine angenehme Abwechslung!"

Die Sonne verzog sich hinter dem Horizont und der Wind wehte leise raschelnd durch die Baumkronen und Felder. Pokémon rannten durch das hohe Gras, die sanfte Brise roch nach frischen Frühlingsblüten und Blättern. Meine langen Haare tanzten frei im Wind. Ich hatte sie seit meinem Sieg über die erste Arena offen gelassen, also kein Pferdeschwanz mehr! Zudem hatte ich von Troy eine Haarspange bekommen als ich ihn in Illumina City nochmal traf. Er erzählte mir, dass diese Spange einst unserer Mutter gehörte und meinte sie würde zu meiner Frisur gut passen! Seither trug ich sie. Auch berichtete er mir, dass die Arena von Illumina City wegen des Stromausfalls zum einen nicht erreichbar sondern auch geschlossen wäre auf Weiteres und er die Sache untersuchen wollte. Also wünschte ich ihm viel Glück dabei und unsere Wege trennten sich wieder. Mein Weg würde mich nach Osten, zur Küste Kalos' ziehen. Nun lief ich zusammen mit Dartiri auf meiner Schulter eine Route, gesäumt mit Bäumen und Sträuchern entlang. Als der Pfad endete erblickte ich den Magnum-Opus-Palast welcher in wunderschönen orange und rosa Tönen getaucht wurde. Die güldenen Verziehrungen schimmerten im sanften Licht der untergehenden Sonne, die Fenster spiegelten dieses wieder und der gesamte Palast war einfach ein Fest für die Augen in diesem kurzen Augenblick.

Ich trat auf das Tor zu und musste erstmal teuren Eintritt bezahlen, bevor man das Tor kurz für mich öffnete. Ich trat hinein in den Palast und war einfach nur überwältigt, es war so wundervoll! Direkt am Eingang stand eine goldene Milotic Statue, vorsichtig sah ich mich weiter um und ging links an der Statue vorbei. Der lange Gang dieses Palastes war atemberaubend und mehrere Statuen standen auf Sokeln an den Wänden. Eine Weile streunerte ich neugierig durch die Flure und Räume, sprach mit den Bediensteten und gab ihnen gelegentlich Trinkgeld. Schließlich erreichte ich die Bibliothek des Schlosses im oberen Stockwerk. So viele Bücher waren hier... und trotz allem war alles blitzsauber und ordentlich. Auf der linken Seite fiel mir ein bestimmtes Buch ins Auge, Der rätselhafte Stein und Pokémon, die ihre Gestalt änder. Es war älter, die Seiten vergilbt und mit größter Vorsicht zog ich es heraus. Langsam schrat ich an den Tisch heran in der Mitte des Raumes und legte das Buch darauf ab. Nun begann ich zu lesen, Diese Begebenheit hat sich in Yantara City zugetragen. Zu Beginn eines Kampfes änderte sich plötzlich die Gestalt des Pokémon. Könnte das wohl mit diesem rätselhaften Stein zusammenhängen, den die Person neben ihm in Händen hielt? Wie faszinierend! Langsam begriff ich die Euphorie, die mein Bruder und Augustine für diese Art von Entwicklung empfanden. Nach einer Weile umsehen, machte ich mich wieder auf den Weg zur nächsten Arena. Und dann fing ich auch noch ein Psiau auf dem Rückweg.

Route 7, eine der schönsten Routen in Kalos. Auf einer Seite ein wunderschöner Fluss und auf der anderen lange bunte Blumenfelder. Viele Künstler kamen hierher um diese Schönheit mit einem Pinsel einzufangen. Die Sonne spiegelte sich auf der Wasseroberfläche des Flusses und lies es glitzern, während die Wellen vor und zurück wippten. Eine starke Brise fegte einige Blumenblätter in den Himmel hinauf. Es war wundervoll! Nun bahnte ich meinen Weg gegen den Wind Richtung der Höhle. Auf halben Weg blieb ich stehen als mir ein riesiges Schloss, das im Fluss gebaut wurde, ins Auge fiel. Mit einem lauten Knarzen öffnete ich die dunkle, schwere Holztür. Kaum war ich drinnen, kam ein älterer Mann im Anzug auf mich zu und begrüßte mich herzlich, "Willkommen im Kampfschluss, junge Dame! Möchten Sie sich nach einem Gegner umsehen?" fragte er und die Verwirrung stand mir auf die Stirn geschrieben. Er gluckste kurz bevor er sich erklärte, "Im Kampfschloss treffen Trainer aufeinander um um Adelstitel zu kämpfen. Der Niedrigste ist der Baron und der Höchste Großherzog. Also, was sagen Sie? Haben Sie Interesse?" Ich seufzte kurz und schüttelte den Kopf. "Verzeihen Sie, aber erstmal nicht. So ein starker Trainer bin ich noch nicht."

Kurz darauf lief ich durch die Geolinkhöhle. Es war eine seltsame Unruhe hier, mehrere Zubats flogen wild an der Decke umher, also versuchte ich so gut wie möglich an der Höhlenwand entlang zu schleichen. Das klappte auch sehr gut, und nach wenigen Minuten stand ich auf Route 8. Die kalte Seebrise lies meine hellbauen Haare im Wand tanzen und das Rauschen der Wellen wiegte vor und zurück wie eine Melodie. Route 8 war ein Pfad der in den Höhen der Klippen an der Küste entlang führte und schließlich durch die Stadt Petrolia mit den Stränden unterhalb verbunden war. Zumindest sah es so auf meiner Karte aus. Mit Psiau und Clavion zusammen lief ich den Pfad entlang. Auf dem Weg nach Petrolia bekämpften meine beiden Pokémon tapfer immer mal wieder wilde Pokémon. Natürlich siegten sie größtenteils und ich peppelte sie wieder mit Heilwoge auf, sollte es nötig sein.

Schließlich stand ich in der Kleinstadt Petrolia und sah mich neugierig um. Das Forschungslabor für Urzeitpokémon bekam meine Aufmerksamkeit. Meine Neugier zog mich auch direkt dorthin. Dort angekommen konnte ich nur einen nervösen Mann im weißen Laborkittel vorfinden. "Entschuldigung?" begann ich und er drehte sich überrascht zu mir um. "Du! Du bist doch ein Trainer ja? Kannst du bitte nach dem Professor sehen?" fragte er hektisch. Ich nickte nur leicht überfordert. "Sehr gut! Wenn du das Labor verlässt, geh links die Route entlang! Ganz am Ende wirst du eine Höhle vorfinden und dort befindet sich der Professor!" Mir blieb wohl keine große Wahl mehr. Ich folgte den Anweisungen des Mannes und ritt schließlich auf einem geliehenen Rihorn die Route hinunter.

Ein leichter Luftzug blies mir durch die Haare, ein feuchter aber frischer Geruch ging von den Wänden dieser Höhle aus und eine natürliche Lichtquelle zusammen mit an der Decke befestigten Laternen erleuchteten diese Höhle, die davon ihren Namen bekam, Leuchthöhle. Das smaragdfarbene Leuchten des Mooses im Inneren brachte Durchreisende wohl oft vom Weg ab. Wie auch beinahe mich. Wären da nicht die Geräusche eines Pokémonkampfes in der Nähe. Ich folgte dem dadurch entstandenen Lärm und fand etwas... oder eher jemanden seltsames am Ende dieses Weges vor.

"Stimmt! Du ziehst Probleme wirklich magisch an! Und bitte mach es nicht so spannend, Lissy!"

Pokémon XYZ - Silbermond 1: Lebe, sterbe und lerne (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt