Kapitel 7 - Date am See

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"Kennst du denn einen schönen See hier in der Nähe?" Fragend blickte ich Felix an. Er nickte. "Es gibt ein paar, aber nicht in Kreuzberg. Die schönsten Seen sind eher außerhalb. Wenn du Zeit hast, können wir dahin." Ich nickte. „Klar, kein Problem."

Wir liefen zur nächstgelegenen Bahnstation und setzten uns in die nächste S-Bahn Richtung Brandenburg.
"Der Werlsee ist ganz cool. Am Wochenende n Schnuff zu überlaufen von den Touris, aber an nem Durchschnitts-Mittwoch wie heute sollte das klar gehen." Er lächelte mich an, was mich direkt auch zum Grinsen brachte. Verdammt, dieses Lachen war wirklich ansteckend. Nicht nur auf der Bühne.

Ich zückte mein Handy und googelte: Werlsee Berlin Brandenburg. "Wow, der ist ja wirklich cool! Sogar mit Sandstrand", sagte ich beeindruckt. Er nickte. „Ja, ist wirklich wie Urlaub da."
Die Bahm kam zum Stehen und wir stiegen aus.

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"Soooo, da wären wir", sagte Felix zufrieden und deutete auf den Strand und das Wasser. Mir blieb der Atem weg. Es war wirklich wunderschön hier und das Wetter war nach wie vor traumhaft. Obwohl es erst April war, fühlte es sich schon an, als wäre es Sommer. Es mussten mindestens 24 Grad sein - das perfekte Wetter für ein erstes Date.
Ich erschrak über mich selbst. Hatte ich das gerade wirklich gedacht? Wir hatten uns doch gerade erst kennengelernt! Natürlich passierte es nicht jeden Tag, dass Felix Lobrecht einen zum See einlud, aber übertreiben musste ich es ja nicht direkt.

"Haste zufällig ne Decke dabei?" Felix riss mich aus meinen Gedanken. Ich schaute ihn an. "Ne Decke mit Sicherheit nicht, aber lass mich mal schauen." Ich stellte meinen Rucksack auf den Boden und wühlte darin herum. "Hier, das dient doch wunderbar als Deckenersatz". Ich zog meine Regenjacke heraus, die ich aufgrund der wechselhaften Temperaturen jeden Tag mit mir herumtrug. Felix lachte auf.
„Na, immerhin besser als gar nix."
Ich breitete die Jacke auf dem Sand aus und machte es mir bequem. Mit der linken Hand klopfte ich neben mich auf den Boden. "Setz dich. Ist gar nicht so übel wie man meinen könnte."
Er ließ sich neben mir nieder, stellte seine Beine auf und stütze die Ellenbogen auf den Knien ab. Ich schmunzelte. Das war sie, die typische Felix-Lobrecht-Sitzpose, die ich von zahlreichen Fotos von seiner Instagram-Seite kannte.

Er zündete sich eine Zigarette an. "Rauchst du viel?", fragte ich vorsichtig und schaute ihn von der Seite an.
Felix nahm einen Zug von seiner Zigarette und bließ den Rauch in die Luft. "Ja leider, ey. Ich weiß auch nicht, aber irgendwie komm ich nicht so richtig davon los. Mein Alltag ist oft so eine komische Mischung aus hektisch und still, dass ich das brauche, um mich abzulenken."
Fragend schaute er mich an. "Du rauchst nicht, oder?" Ich schüttelte den Kopf. "Nee, hat mich tatsächlich noch nie so wirklich angemacht. Selbst als Jugendliche hab ich noch nie an einer Zigarette gezogen."

Felix schaute mich entgeistert an, was mich zum Lachen brachte. "Alter, was? Nicht mal als Teenie? Krass. Wie kommt's?" Ich zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß auch nicht, aber irgendwie fand ich den Geruch von Rauch schon immer eklig. Als Kind war ich mit meinen Eltern oft bei irgendwelchen Geburtstagen oder Feiern. Damals durfte man ja noch in jedem Restaurant und jeder Bar einfach rauchen, und vermutlich verbinde ich deshalb den Geruch von Rauch mit Ekel."
Felix nickte. "Kann ich verstehen. Falls du dich dran störst, dass ich neben dir rauche, sag's einfach. Kann aber nicht versprechen, dass es irgendwas bringt." Er verzog das Gesicht zu einem Grinsen.
"Nee, das geht schon klar", erwiderte ich. "Wir sind ja draußen, das passt schon. Aber Danke für den Versuch, rücksichtsvoll zu sein."
Wir schauten auf das Wasser vor uns. Meine Gedanken drifteten ab und plötzlich fiel mir Lia wieder ein, der ich ja heute Morgen geschrieben hatte. "Ich muss kurz mal mein Handy checken. Die Freundin, die ich eigentlich zu deiner Show mitgenommen hätte, du weißt schon."
Ich zückte mein Handy und öffnete die Instagram Direktnachrichten. Tatsächlich hatte Lia mir geantwortet, aber erst vor zwei Stunden. Ich schluckte. Vor zwei Stunden war ich am Kotti aus der Bahn gestiegen, nicht ahnend, dass ich jetzt mit Felix hier am See sitzen würde.

Lia hatte mir eine kurze Sprachnachricht gesendet. Ich hielt mein Handy ans Ohr. "Hey Jojo, danke für deine Nachricht. Bei uns ist alles gut soweit, Sabrina hat viel Glück im Unglück gehabt. Ist nur eine Gehirnerschütterung, sie ist wach und ansprechbar. Die Ärzte wollen sie noch hier behalten zur Überwachung aber ich denke mal, sie kann spätestens morgen nach Hause."

Erleichtert atmete ich auf, antwortete auf Lias Sprachnachricht mit einem Herz und ein paar Worten der Erleichterung , dann verstaute ich mein Handy wieder.
"Alles okay?" Felix schaute mich fragend an. Ich nickte. "Alles okay, ihrer Schwester geht's soweit gut." Ich fasste kurz zusammen, was Lia mir erzählt hatte.
"Sehr gut. Gehirnerschütterung kann echt übel enden, da hatte sie wirklich Glück. In meiner Jugend war ich ständig bei irgendwelchen Ärzten oder in der Notaufnahme wegen sowas, aber wenn man schnell reagiert, lässt sich das mit Infusionen und so ganz schnell regeln."
Erstaunt schaute ich ihn an. Ich wusste nicht, dass Felix sogar medizinisches Wissen hatte. Aber klar, wenn man als Jugendlicher ständig in irgendwelche Schlägereien verwickelt war, wusste man gezwungenermaßen eben Bescheid.

Wir unterhielten uns noch eine Weile über unsere Jobs, unsere Freunde und was wir so in unserer Freizeit machten. Felix erzählte ein bisschen von seinem Tourleben, der Zusammenarbeit mit Julian und Becci. Ich erzählte von meiner Arbeit in der Agentur, von Lia und meiner Familie.
Den unangenehmen Teil über Basti ließ ich aus. Das hier war mein erstes richtiges Treffen mit einem Typen, seit wir uns getrennt hatten und ich würde das Ganze bestimmt nicht damit versauen, dass ich jetzt von meinem toxischen Exfreund anfing.

Felix war wirklich durch und durch voller Humor. Die Art, wie er auf der Bühne Gags erzählte und hier und da gelegentliche Jokes einwarf war schon etwas Besonderes, aber das hier war nochmal auf einem anderen Level. Er hatte es wirklich drauf, Smalltalk zu führen, ohne dass es unangenehm wurde oder man sich unwohl fühlte. Selbst die kleinen Momente der Stille, in denen wir nur aufs Wasser schauten und nichts sagten, fühlten sich ruhig und entspannend an.

Ich schaute auf die Uhr. 18:05 Uhr. "Oh fuck. Ich hab gar nicht gemerkt, dass es schon so spät geworden ist." Felix schaute mich an. "Hab ich dich aufgehalten? Sorry, das wollt ich nicht. Irgendwie ist die Zeit nur so verflogen."
"Nein nein, alles gut", sagte ich und lächelte. "Ich hätte heute eh nicht mehr viel gemacht. Vielleicht bisschen Wäsche gewaschen und noch was kleines gekocht."
Felix nickte wissend. "Ich schließe jetzt mal daraus, dass du nicht mit jemandem zusammenwohnst, den du gerade warten lässt."
Lachend schüttelte ich den Kopf. "Nein, zum Glück nicht. Die Wohnung gehört nur, ich kann tun und lassen, was ich will und wann ich es will."

Felix stand auf und klopfte sich etwas Sand von der Hose. "Dann ist das doch die perfekte Gelegenheit, dir meine Bude zu zeigen." Er grinste.
"Hast du Lust, noch mit zu mir zu kommen?"

Casual fangirl (Felix Lobrecht)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt