Ich wartete, bis niemand mehr in meiner Nähe war. Diese Sprachnachricht ging nur mich etwas an. Mein Herz klopte mir bis zum Hals. Vorsichtig hielt ich mir mein Handy ans Ohr.
"Also... erstmal krass, dass du überhaupt hier bist." Ich hörte sein Lächeln durch mein Handy hindurch, was mich ebenfalls zum Lächeln brachte. "Falls du noch Zeit hast... ich bin beim Bühnenausgang, hier ist sonst keiner mehr. An der Bühne vorbei hinten links und dann durch die Tür." Hastig nahm ich das Handy runter und versah die Sprachnachricht mit einem Herzchen.
Ich wollte keine Zeit damit verschwenden, hier untätig rumzusitzen. Falls ich noch Zeit habe! Der war gut. Sofort stand ich auf und machte mich auf den Weg zum Bühnenausgang.Das musste die Tür sein, die Felix gemeint hatte. Vorsichtig öffnete ich sie, und tatsächlich: Felix stand mit dem Rücken zu mir gewandt draußen. Als er hörte, dass jemand die Tür geöffnet hatte, drehte er sich um und strahlte mich an. "Hey Baby." Ein wenig verwundert erwiderte ich seinen Blick. Wir hatten uns bisher keine Kosenamen gegeben und ausgerechnet jetzt wollte er damit anfangen?
Ich grinste. Jetzt war absolut nicht der richtige Zeitpunkt dafür, mich über ein Baby zu beschweren. Mit einem Lächeln erwiderte ich seine Begrüßung und ging auf ihn zu. "Hey."
Wir umarmten uns, wie wir es die letzten paar Male auch getan hatten, aber diesmal war irgendetwas anders. Felix musste, so wie ich, Alkohol getrunken haben, was mich aber keineswegs störte.
Die beiden Mojito, die ich da drinnen geleert hatte, hatten ja auch ihre Daseinsberechtigung gehabt.Wir lösten uns aus der Umarmung, allerdings nicht ganz. Mit einem fragenden Blick und einem Strahlen im Gesicht schaute Felix mich an. "Du bist hergekommen? Ganz allein?" Ich schmunzelte. "Naja, also.. gestern Abend, da... ich wusste nicht, ob du -" Weiter kam ich nicht. Felix zog mich an sich, bis unsere Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren. "Scheiß mal auf gestern Abend. Jetzt bist du hier und das ist das einzige, was zählt."
Meine Augen schlossen sich von alleine, während ich das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht brachte.Wir verloren uns in einem leidenschaftlichen Kuss. Abermals überkam mich eine Gänsehaut, die ich vom Scheitel bis in die Zehen spürte. Felix schob seine linke Hand unter mein T-Shirt. Immer wieder entwich uns beiden ein leichtes Stöhnen, gepaart mit einem Lächeln.
Das hier war perfekt. Auch, wenn ich das nicht für möglich gehalten hätte, aber der Kuss in Felix' Wohnung war hiergegen eine Kleinigkeit gewesen. Scheiße. Was passierte jetzt?
Ich kam gar nicht dazu, den Gedanken weiter auszuführen, denn plötzlich öffnete sich die Tür, an die Felix mich während unserem Kuss gedrückt hatte. Schlagartig fuhren wir auseinander.
"Felix, wir sind fertig und könnten dann jetzt - Oh."
Ein mir nicht ganz unbekanntes Gesicht starrte uns an. Julian, sein Bruder! Mir stieg eine Schamesröte ins Gesicht und ich wusste nicht wohin mit meinen Händen. Felix schien es ähnlich zu gehen. Ein schiefes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. "Alles klar, bin gleich soweit." Julian nickte wissend und verschwand genauso schnell, wie er gekommen war.Felix und ich schauten uns an. Erst peinlich berührt, dann brachen wir in Gelächter aus. "Damit hätt ich aber auch rechnen können." Er grinste mich schief an, was ich erwiderte. "Tja, das nennt man wohl blöd gelaufen."
Felix nahm seinen Blick nicht von mir. Noch immer grinste er, dann zwinkerte er mir zu.
"Komm mit. Da wo wir jetzt hingehen, stört uns garantiert niemand."Wenige Augenblicke später saßen wir in seinem weißen Benz AMG. Nur wir beide.
Felix drückte aufs Gas. Mit rasendem Herzen sah ich ihn an. Ich war mir nicht sicher, ob er mit seinem Alkoholpegel überhaupt noch fahren sollte, aber in diesem Moment war mir alles egal.
Ich wollte einfach nur ins Hotel.Im Savoy angekommen, konnten wir die Finger nicht voneinander lassen. Von der Euphorie betrunken liefen wir in den Hotelflur. Irgendwie schaffte ich es, den Knopf des Aufzugs zu betätigen. Dritter Stock.
Mit einer freien Hand holte Felix die Zimmerkarte raus und hielt sie an den Kartenleser von Zimmer 313, wo wir halb lächelnd und halb knutschend reinstolperten.
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Casual fangirl (Felix Lobrecht)
FanfictionJoana kann ihr Glück kaum fassen: sie hat Karten für Felix Lobrecht ergattert, und das auch noch für eine Show an ihrem 27. Geburtstag! Sie ist Fan der ersten Stunde und hatte eigentlich nur geplant, sich einen schönen Abend in der Festhalle Kreuzbe...