Fever

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Ich entscheide mich kurzerhand erneut für die Hütte, um einen Zwischenstopp einzulegen. Wir brauchen eine Pause, dessen bin ich mir sicher - aber am besten jeder für sich. Es mag bescheuert klingen aber wenn wir uns im selben Raum aufhalten wird aus all der Planung nichts und wir kommen kein Stück voran, also halte ich es so und ignoriere ihren Blick als sie ins Schlafzimmer verschwindet.

Ich selbst bleibe stehen, sehe mich um und lasse meinen Kopf die Arbeit machen, die nicht länger aufgeschoben werden kann. Wir brauchen einen Plan, etwas, womit wir den nächsten Schritt machen können. Dario darf uns nicht zuvor kommen. Es ist klar das er sterben wird - oder ich. Aber es wird geschehen. Das wo und wie jedoch sollte auf meiner Seite sein.

Nach einer Stunde schmerzen meine Augen, mein Nacken fühlt sich steif an. Aurora schleicht aus dem Schlafzimmer um sich etwas Wasser zu holen, bleibt aber stehen als sie den Ausdruck auf meinem Gesicht sieht. "Du solltest dich ausruhen. Müde wirst du wohl kaum stark genug sein, gegen ihn anzukommen." murmelt sie. Ich weiß das sie es nur gut meint, doch ihren Ratschlag brauche ich nicht. Ich ignoriere was sie gesagt hat, bis ihre Fingerspitzen meinen Arm hinauf kriechen. "Na los, komm. Entspann ein bißchen... Ich weiß schon wie."

Ich reiße den Arm weg und schnaube. "Was wird das?" schnauze ich sie an. "Nur weil ich dich gef*ckt habe ist noch lange nicht alles gut. Du bist mir scheiß egal." zische ich und ziehe mich anschließend zurück in den Garten Bereich. Dort angekommen kneife ich die Augen zusammen, bereue meine Worte fast sofort weil sie unnötig waren, habe aber keine Chance mehr sie zu korrigieren... Denn Aurora stürmt auf mich zu, knallt mir eine und beschimpft mich dermaßen übel, daß mir der Mund offen stehen bleibt. Ich habs verdient, kann es aber nicht auf mir sitzen lassen.

Wütend greife ich nach ihrem Arm, reiße sie zu mir herum und starre ihr tief in die Augen - bedrohlich, bösartig.

"Halt deinen Mund sonst wirst du mich kennen lernen" knurre ich. Sie gibt nicht kleinbei, stattdessen wird sie mutiger. Worte wie Bastard und H*rensohn knallen mir um die Ohren, sie ist aufgebracht. Mein Puls rast und unter dem Druck den ich auf ihren Arm ausübe spüre ich, daß es ihr genauso geht. Wir reden, streiten uns in Rage.

"Du verdammtes Arschloch!" murrt sie und wehrt sich, will sich aus meinem Griff befreien, doch ich lasse sie nicht. Stattdessen wächst zwischen uns etwas, das viel schlimmer ist als all die Wut und bösen Worte : Verlangen. Das Bedürfnis sie zu packen, ihr die Kleidung herunter zu reißen und ihr zu zeigen was für ein Bastard ich wirklich sein kann ist immens, daß ich bereits schwer atme, nur vom Gedanken daran.

Schließlich lasse ich sie los. Meine Hand fühlt sich an als hätte ich mich verbrannt, mein Herz pocht wild. All meine Gedanken werden düster, fast schon bösartig. Aurora weckt etwas in mir das ich nicht für möglich gehalten hätte, etwas, das ich nicht kontrollieren kann. Es verseucht meine Gedanken, bestimmt mein Handeln und ehe sie sich entschließen kann mich hier stehen zu lassen schwenke ich um, zeige ihr, wen sie gerade wirklich provoziert hat.

Ich schubse und dränge sie vorwärts, immer weiter Richtung Schlafzimmer. Sie wehrt sich, aber nur halbherzig. Insgeheim weiß ich das sie genau das hier will. Unterwegs zerre ich an ihrer Hose, reiße sie herunter - den Slip gleich mit.
Am Bett angekommen zwinge ich sie auf alle viere, halte sie auf Position und lasse meine Hand über ihre zarte Haut schnellen. Immer und immer wieder, bis der Abdruck meiner Hand sichtbar wird. Sie stöhnt, gleichzeitig protestiert sie, stoppt ihren Protest jedoch als meine Finger ihre feuchte Spalte entlang ziehen. Sie will es... Ich weiß es, sie weiß es. Es gibt kein Zurück mehr.

Der F*ck war wild und grob und ich habe drauf geschissen ob sie gekommen ist, nur um ihre meine Macht zu demonstrieren. Ihrem frustriertem Ausdruck zufolge weiß sie genau, was ich getan habe. Ich schiebe meinen Körper langsam vom Bett, beginne mich wieder anzuziehen. "Du hättest mich da lassen sollen." murrt sie schließlich, aber ich reagiere nicht. "Hörst du mich? Du hättest mich bei ihm lassen sollen, denn am Ende ist es egal wo ich bin. Es ist so oder so die Hölle. Du bist genauso beschissen wie er."

Jetzt werde ich hellhörig. Ich habe sie nicht gezwungen mit mir zu schlafen, im Gegensatz zu ihm. Das allein ist Grund genug sie wirklich zurück zu lassen - diese Behauptung, die nicht stimmt. Die Provokation, nur um von mir eine Reaktion zu erhalten...

Ich denke in diesem Moment an all die male in denen ich mit Carina gestritten habe. Belangloses Zeug, das weiß ich jetzt, aber ein Stück weit erinnert sie mich an sie. Sie ist stur, hat ein freches Mundwerk aber genauso etwas unglaublich sanftes an sich... Ich schwanke zwischen gehen und bleiben, will es klarstellen und doch lieber schweigen, will sie bestrafen und trösten. Soviele Widersprüche auf einmal die mir vollkommen fremd sind, denen ich mich unwohl gegenüber sehe.

"Du hast keine Ahnung wie die Hölle wirklich ist. Und du kennst mich nicht." flüstere ich. "Also zwing mich nicht dir zu zeigen wie egal du mir bist."

Dann gehe ich aus dem Raum, lasse sie zurück und verkrieche mich im Garten, nur um dem Gefühl nachzujagen, meine Familie bei mir zu haben.

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