Alles wegen mir?

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Vicky
Ich sah Ardy an. Er jedoch blickte zu Marius. Ardys Hände ruhten immernoch an meiner Taille.
Ich drückte mich an Ardy und vergrub mein Gesicht in seinem Shirt. Er dückte mich fest an sich ran. "Was verstehst du an meinen Worten nicht?", fragte Marius nun wütend, jedoch ruhig an mich gerichtet. "Es ist doch meine Entscheidung!", schrie ich nun und löste mich von Ardy. "Ach ja? Dann guck mal was du durch deine Entscheidungen anstellst!", schrie Marius mich nun an und schubste mich zu Seite. Ich stolperte nach hinten und sah wie Marius Ardy welche verpasste. "Nein!", schrie ich und lief zu Ardy. Er lag schon am Boden. Er hatte sich nicht gewehrt. Es nicht mal versucht. Aber warum? Ich weiß es nicht. Ich nahm Ardys Hand und strich vorsichtig über seine Wange. Marius riss mich an den Schultern hoch und schubste mich in einen Raum neben an. Schnell verließ er ihn wieder und schloss die Tür ab. "Nein! Ardy!", schrie ich nun weinend und hämmerte gegen die Tür. "Hey ganz ruhig", sprach splötzlich eine weibliche Stimme und eine Hand drehte mich an der Schulter und ich wurde in eine Umarmung gezogen. Ich weinte nur noch mehr. Ich löste mich von der Person und sah Hellen vor mir stehen. Sie hatte Kratzer im Gesicht und ein blaues Auge. Geschockt hielt ich mir meine Hände vor den Mund. "Oh mein Gott, Hellen, war Marius das?" Sie nickte aber schaute mich mit einen Blick aus Trauer und Verzweiflung an. "Woher weißt du wer ich bin?", fragte sie verwundert. "Ardy", bei seinem Namen musste ich Grinsen. "Ardy hat mir eure Geschichte erzählt." Hellen lächelte leicht und drehte sich dann um, um sich neben Taddl zu setzen, der wie ich jetzt erst bemerkte, sich ebenfalls in diesem Raum aufhielt. Ich ging zu den beiden und ließ mich mit Abstand neben Hellen nieder. Ich starrte Taddl Körper fassungslos an. Sein ganzer Arm war blau, seine Lippe aufgeplatzt, unter seiner Nase machte sich noch eine Blutspur breit und bei ihm war sein Auge ebenfalls blau und angeschwollen. "Es tut mir so leid", wimmerte ich und bekam verwirrte Blick von Taddl und Hellen. Taddl hatte seinen Arm um Hellen gelegt, die sich an ihn kuschelte. Das wäre ich jetzt gerne mit Ardy, nur an einem anderen Ort und in einer schöneren Situation. "Was tut dir leid?", fragte Taddl verwirrt. "We-wegen mir, seid ihr hier. Wegen mir passiert Ardy jetzt sonst was. Wegen mir hat Marius euch wieder gefunden. Wegen mir verspürt Marius jetzt puren Hass auf Ardy. Wegen mir seid ihr so zu gerichtet." Hellen und Taddl sahen mich traurig an. "Alles gut", sagte Hellen und lächelte. Ich lächelte leicht zurück. Es war still. Von neben an konnte man, trotz der dicken Betonwände und der schweren Metalltür, schmerzerfüllte Schreie hören. "Liebst du Ardy wirklich?", fragte mich Hellen plötzlich. Sofort stiegen mir wieder Tränen in die Augen. Ich nickte. "Und wie." "Gut", sagte Hellen und lächelte. Auf einmal sprang die Tür auf und Ardy wurde zu uns in den Raum geschubst. Sofort sprang ich auf und lief zu ihm. Als ich seine ganzen blauen Flecke und das Blut an seinem Körper sah, fiel ich weinend vor ihm auf die Knie. Er beugte sich zu mir runter und streichelte mir sanft über den Rücken. Er half mir hoch und schloss mich in die Arme. Er küsste mich auf den Kopf und streichelte immer noch meinen Rücken. "Es tut mir so leid Ardy... I-ich wollte das nicht!", schrie ich nun und Ardy drückte mich fester an sich. "Ich liebe dich Ardy." Nun hielt er inne und ließ mich dann urschnell los. "Ich meine das Ernst, ich liebe dich überalles Ardy." Er sah mich an. "Jetzt küsste euch endlich", meldete sich Hellen zu Wort und Ardy sah mich an. "Ich liebe dich auch", flüsterte er kaum hör bar und zog mich zu sich. Er legte seine Lippen vorsichtig auf meine. Ein Räuspern ließ uns aus einander fahren. "Wie sollen wir jetzt hier rauskommen?", fragte Taddl und sah uns erwartungsvoll an. Ardy und ich zuckten nur verzweifelt mit den Schultern. "Ich weiß es nicht", flüsterte ich.

Thaddeus Tjarks.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt