ix. lass uns nicht reden. worte zerstören.

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Chris

Ob sich so Junkies fühlen, bevor sie ihren ersten Stich setzen?

Ihre grünen Augen ziehen mich in einen unendlichen Bann, den ich nicht entfliehen kann. Selbst wenn ich es wollen würde.

So lange hat sich dieser Gedanke in meinen Kopf manifestiert, so lange warte ich auf diesen Moment... und nun scheint er zu kommen.

Einen Augenblick kann ich meinen Blick aus ihren Augen lösen. Aber nur, weil ihre sinnlichen Lippen nach Aufmerksamkeit betteln. Sie sind so perfekt geschwungen, laden mich ein, sie zu kosten.

»Ja...«, wimmert Juliet leise und mein Schwanz zuckt in der Badehose, die ich mir übergeworfen habe, als ich gesehen habe, dass die kleine Schwester von Henry schwimmen gegangen ist.

Ob sie unser Streit auch noch weiter beschäftigt hat?

Mich hat er es. Doch immer noch kann ich nicht sagen, woran es liegt. Was für eine Blockade in mir herrscht, dass ich immer und immer wieder gegen Juliet schießen muss.

Diese Gedanken schwinden langsam. Werden von anderen ersetzt, die mich immer und immer mehr einnehmen.

Juliet.

Diese Frau, meine persönliche Droge. Verboten und dennoch reizt es mich immer mehr, von ihr zu kosten. Sie wieder zu nehmen.

Der Blick, den Juliet mir zuwirft, während sie immer noch in diesem gottverdammten Pool steht, sagt mir, dass sie es auch will.

Flehend sieht sie mich an. Ich weiß, was sie will. Nichts sehnlicher will ich auch, doch ein klitzekleiner Teil in mir schreit mich an, dass Henry jeden Moment auftauchen könnte und wenn er uns dann so sehen würde, dann...

Ich kann nicht einmal einschätzen, was er davon halten würde. Juliet ist seine kleine Schwester, sein Möhrchen, egal was passieren würde, für mich würde es nicht gut ausgehen.

»Chris...«, flüstert sie meinen Namen.

Mein Finger rutscht zu ihrem vollen Mund, streicht über ihre vollen bebenden Lippen.

»Wir sollten das nicht tun«, bringt sie über ihre Lippen, die ich einfach anstarre und mir vorstelle, dass es nicht nur mein Finger ist, der zwischen ihnen liegt.

Sanft lässt Juliet meinen Finger in ihren Mund gleiten, saugt an meiner Haut, während sie mir in die Seele blickt.

Ich erkenne tausende Gefühle. Eins widersprüchlicher als der andere. Doch ich weiß auch, dass es in mir genauso aussieht. Dass ich nicht weiß, was es ist. Es total paradox ist, ich sie aber so dringend will.

»Auf der Welt sollte es auch nicht so viel Leid geben«, erwidere ich.

Dieser Vergleich macht keinen Sinn. Nichts macht Sinn, was zwischen Juliet und mir ist.

»Und dennoch gibt es ihn...«, murmelt sie leise, nachdem sie meinen Finger aus ihrem Mund gleiten lassen hat.

Alles in meinen Körper schreit nach der Frau vor mir. Dabei ist sie nicht das, was ich gesucht habe... aber sie ist hier.

»Was ist mit, He-«

Ich lasse nicht zu, dass sie den Moment zwischen uns zerstört, wenn sie seinen Namen aussprechen würde.

Ich beuge mich zu ihr runter, stütze mich mit meinem freien Arm ab, damit ich nichts ins Wasser rutsche und küsse sie.

Ich küsse und küsse sie. Bis mir schwindlig wird. Trotzdem löse ich mich nicht von ihr, nehme dieses Gefühl ihrer weichen Lippen auf meinen auf.

life of tears - chris evansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt