x. was ist richtig, was ist falsch?

137 17 10
                                    

Juliet

Woher weiß man, was richtig oder falsch ist?

Immer wieder stellt man sich selbst die Frage, welche Entscheidung nun richtig oder falsch ist. Aber woher kann man wissen, was falsch und was richtig ist?

Denn erst am Ende stellt sich heraus, ob die Entscheidung richtig war oder ob sie am Ende doch falsch war.

Es können auch Entscheidungen sein, die einem in dem Moment richtig erscheinen, sich später aber als komplett falsch entpuppen.

Woher kann man also wissen, was richtig und was falsch ist?

Wieso treffen manche Menschen oft nacheinander in genau der gleichen Sache die falsche Entscheidung?

Warum lernen Menschen nicht immer von falschen Entscheidungen?

Alle wichtigen Lebenszeichen haben Einfluss auf den Augenblick, wo du eine Entscheidung triffst.

Es gibt kein ›richtig‹ und kein ›falsch‹, nur eine Vielzahl von Möglichkeiten, die sich mit jedem Gedanken, jedem Gefühl und jeder Tat verändern.

Entscheidungen sind Signale, die deinen Körper, deinen Geist und deine Umgebung anweisen, eine bestimmte Richtung einzuschlagen. Auch wenn sich später herausstellen sollte, dass man nur die zweitbeste Entscheidung getroffen hat, so ist das in aller Regel immer noch nutzbringender, als überhaupt keine Entscheidung getroffen und die Dinge einfach laufen gelassen zu haben.

Denke immer daran, dass du derjenige bist, der die Entscheidung trifft und bei jeder Entscheidung, sollte die daraus folgende Konsequenz mit einbezogen werden.

›Das, was du bist, ist weit mehr als jede einzelne Entscheidung, die du getroffen hast oder je treffen wirst.‹

Ich habe mich bewusst entschieden, mit Chris zu schlafen. Es hat sich einfach richtig angefühlt. Davor und danach.

Noch jetzt fühlt es sich richtig an.

Sollte es aber nicht falsch sein?

Meine Augen sind träge. Mit einem Mal fühle ich mich einfach nur müde. Dass Chris sanft meine Seite streichelt, macht es nicht besser.

Nach unserem gemeinsamen Höhepunkt und einem letzten Kuss, der anders als die anderen war, haben wir kein Wort miteinander gewechselt.

Ich bin schnell auf die Toilette gerannt, um mich zu säubern, während Chris in meinem Bett liegen geblieben ist und ich mich danach einfach zu ihm gesellt habe.

Wie viel Zeit ist vergangen, seit Henry weg ist?

Sollten wir uns nicht langsam Sorgen machen?

Doch die Wahrheit ist, dass gerade alles andere in meinem Kopf umherschwirrt. Mein Bruder gehört nicht dazu.

Ich genieße den gleich bleibenden Rhythmus Chris sanfter Berührungen, die mir eine Gänsehaut bescheren.

Seit Minuten hört man nur das leise Atem von uns. Keiner weiß, was er sagen soll.

»Chris, es tut mir le-«, fange ich gerade an, als ich eine Tür höre, die in zufällt.

Fuck.

Sofort sitze ich kerzengerade im Bett und starre die geschlossene Zimmertür an. Panik kriecht in mir empor und auf einmal ist es mir nicht egal, dass Henry uns sieht.

»Kriech unter das Bett!«, zische ich panisch und sehe zu Chris.

Nackt liegt er neben mir und sieht mich entgeistert an.

»Was?«, fragt er entsetzt.

»Los jetzt!«, flüstere ich halblaut und mache eine halbherzige Handbewegung, als würde ich eine lästige Fliege verscheuchen wollen.

life of tears - chris evansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt