Versuchskaninchen

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"Nein. Du wirst mich nicht brechen!" mit diesen Gedanken schoss sein Kopf aus dem Wasser und holte tief Luft "Du wirst mich nicht brechen" dachte er sich erneut und fing an sich den Schmutz der letzten Stunden vom Körper zu waschen. Er stieg aus der Wanne und rubbelte sich heftig über die Haut "Ich werde wohl nie wieder so sauber sein" sagte die Stimme in seinen inneren betrübt.  Es war Mittag geworden, Maliure ging in ihrem Labor auf und ab, angestrengt dachte sie nach, blickte immer wieder zu ihrem Zauberbuch das offen auf dem Tisch lag "Das kann nicht sein!" vor Wut griff sie eins der Reagenzgläser die ebenfalls am Tisch standen und warf es gegen die Wand, vor schreck erwachte die schwarze Krähe die im Käfig in der in der nähe an der Decke hängte aus ihren schlaf und fing an zu krächzen. Maliure verdrehte genervt die Augen "Verdammtes Vieh! Halt bloß deinen Schnabel um dich kümmere ich mich gleich!" fauchte sie und fing an einen Trank zu mischen "Wir bekommen gleich besuch, ein neues Versuchsobjekt noch ganz frisch naja abgesehen davon das Calus es schon besudeln musste" sie hielt die Phiole mit dem grün schimmernden Trank ins Licht "Das müsste gut genug sein" zufrieden stellte sie den Trank in eine Halterung und warf der Krähe ein par Körner an Futter in den Käfig und machte sich an die Vorbereitung. Gantlos hatte sich wieder einigermaßen gefangen, er versuchte das geschehene zu verdrängen, zusammengerollt lag er auf dem Bett, seine Haut ganz rot und Wund, er starrte an die Wand als die Tür sich öffnete, es trat einer der blonden Diener von Calus Calventu trat ein "Du wirst erwartet" forderte er den Jungen auf, doch dieser rührte sich nicht "Wenn du nicht mitkommst wird das Konsequenzen für dich haben, bitte von uns will dir keiner etwas böses" Gantlos schaute in die Richtung des Dieners "Aber helfen tut ihr mir auch nicht" er legte den Kopf zurück auf das Kissen und zog sich die Decke über den Kopf. "Du musst verstehen uns sind die Hände gebunden aber das wirst du schon noch versehen, jetzt komm bitte mit" flehte der Mann nun doch der Junge machte keine Anstalten sich zu bewegen. "Nun komm schon sie wird sonst ungeduldig!" er ging zu Gantlos und zog die Decke weg, er wollte ihn grade aus dem Bett ziehen da hechtete der Junge schon von ihm weg "Finger weg ich kann allein aufstehen!" fuhr er den Diener an und sprang aus dem Bett "Ja schon gut" zusammen gingen die Beiden in den Keller, ein langer Flur führte zu einer großen schweren Eisentür. 

Quietschend öffnete sich die Tür und die beiden traten ein, der Raum sah aus wie ein Labor, überall standen Sachen die er noch nie gesehen hatte, zugegeben viel hatte er von der Welt sowieso noch nicht gesehen. Lauter Regale mit verschiedenen Zutaten, Kräutern, Flaschen und Reagenzgläser in verschiedenen Formen und Größen, ein Kessel der vor sich hin brodelte, fertige Tränke mit Etiketten versehen, das meiste war ziemlich eingestaubt, man konnte also deutlich erkennen was oft benutzt wird. In der Mitte des Raumes war eine Liege aus Metall, voll beweglich und mit Lederschnallen versehen, am Boden lagen Ketten, scheinbar falls man etwas oder jemanden zusätzlich fixieren musste. In einer Ecke des Rauem stand eine Art Käfig, die Gitterstäbe waren eingemauert, es wurde immer komischer, einige Bücherregale standen ebenfalls im Zimmer, die wichtigsten Bücher lagen scheinbar alle auf dem großen Tisch auf dem auch ein großes Buch auf einer hölzernen verzierten Halterung schwebte.  Fasziniert und mit gemischten Gefühlen schaute sich der kleine um, sein Blick blieb kurz an dem Vogelkäfig mit der Krähe hängen bis er Maliure anschaute, diese grinste und freute sich schon auf ihr neues Versuchskaninchen. "Herzlich Willkommen mein kleiner in meinem bescheidenen Refugium!" begrüßte die Fee den Jungen freudig und deutet auf die liege in mitten des Rauem "Bitte nimm platz wir fangen auch direkt an" widerwillig setze Gantlos sich auf die Liege, der Diener verließ den Raum und schloss die Tür, Maliure ging auf die Liege zu "Leg dich hin" sagte sie mit kühler und befehlender Stimme, er tat wie ihm befohlen. Die Fee schloss die Lederriemen an seinen Hand- und Fußgelenken, er konnte sein Herz wieder wild schlagen hören. "W..Was passiert jetzt mit mir?" stotterte er, doch er bekam keine Antwort, die Frau ging zu einen kleinen Metalltisch der neben der liege stand, sie nahm eine der Spritzen und zog eine leuchtende Flüssigkeit auf, elegant schnipste sie gegen die Nadel und ein par Tropfen der Flüssigkeit spritzen heraus, zufrieden drehte sie sich wieder zu Gantlos und ging auf ihn zu. Dieser schaute die Fee ängstlich an, er zog an den Fesseln an seinen Händen "Nein.. bitte ich will einfach nur nach Hause.. ich will zu meiner Mama..!" er spürte wie ihm die Tränen über seine Wange rollten, doch die Frau verzog keine Miene, sie drehte den Arm des Jungen und Spritze die grün leuchtende Flüssigkeit in seine Vene. Seine Vene schimmerte kurz grün auf, es tat fast nicht weh es fühlte sich kühl an, wie Eis das durch seinen Körper wanderte, jedoch nicht Schmerzhaft.

"Gut mal sehn, bei dieser Dosierung sollte es in ein par Minuten zu Ergebnissen kommen" gehässig lachte sie los, die Krähe begann erneut zu krächzen und flatterte wild mit den Flügeln, das versetze den Käfig in dem sie saß in Schwingung, quietschend schaukelte der Käfig an der Decke hin und her. "Verdammtes Mistvieh ich hab langsam genug von dir!" knurrte sie und warf eine der Spitzen nach dem Käfig, der Vogel gab sofort ruhe und machte sich klein. Gantlos standen die Schweißperlen auf der Stirn, was sich grade noch kühl angefühlt hatte brannte jetzt wie Feuer, er versuchte nicht zu schreien, sein Mund fühlte sich trocken an "Sehr gut noch ein kurzer Moment und es entfaltet seine ganze Wirkung" Maliure war zufrieden und beobachtet den blonden Jungen, dieser quälte sich, windete sich auf der Liege, so gut er konnte, verzog das Gesicht vor Schmerzen und biss sich in die Lippe, kniff die Augen zusammen. Es ging noch ein par Minuten so weiter, dann hörte es auf, erschöpft öffnete er die Augen, seine Lippen waren voller Blut, er schaute die Frau an, diese schien enttäuscht "Ich versteh das nicht, es hätte funktionieren müssen! Mh die doppelte Dosis würde dich töten naja dann muss ich mir was anders für dich überlegen" sie drehte sich auf ihren Absätzen und ging zu ihrem Zauberbuch. "Mhh verstehe das könnte natürlich zutreffen, in deinen Adern könnte Magie stecken dann wirkt dieser Trank nicht, nun ja das oder du bist immun" eifrig blätterte sie weiter. "Magie?" fragte er sich "Was soll das bedeuten? Bin ich anders und deswegen hier?" in seinem Kopf kreisten so viele Fragen doch es würde sie keiner beantworten. Ein lautes knallen ließ ihn aus seinen Gedanken hoch schrecken, die Frau hatte ihr Buch schwungvoll zugeschlagen "Ich werde einfach dort ansetzen wo mein letztes Objekt gestorben ist, scheinbar hälfst du ordentlich was aus" lachte sie und begann Gantlos eine weiter Nadel in die Vene zu jagen. Dieses mal spürte er sofort wie ein krampfartiger Schmerz von seinen Arm ausstrahlte und bald seinen ganzen Körper durchzog, er Schrie vor Schmerzen, jeder Muskel tat weh, er spürte wie sein Herz bei jeden Schlag krampfte, ihm wurde übel, kurzerhand wurde er vor Schmerzen Ohnmächtig. "Wie schade schon vorbei" sie legte zwei Finger an seinen Hals um den Puls zu fühlen, tatsächlich es war noch einer zu fühlen, sehr schwach aber er lebte noch. Die Frau gab ihm ein Gegenmittel und notierte freudig das Ergebnis, kaum war Gantlos wieder zu sich gekommen fuhr sie fort und flößte ihm ein neuen Trank ein, er schrie sich die Kehle wund, als er ein letztes mal Ohnmächtig wurde hatte Maliure scheinbar die Lust verloren, sie löste die Lederriemen und gab einen Diener bescheid der den Jungen wieder auf sein Zimmer brachte. "Nun mein neues Kaninchen macht sich wirklich gut, was meinst du?".

The Past of the Fairy HuntersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt