Fenster zu deiner Seele

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Gantlos schreckte hoch, es war früh am Morgen, wie jede Nacht hatte er seid jenen Vorfall Alpträume, Calventu war geschäftlich verheißt, dass gab ihm zumindest ein klein wenig Trost. Er wurde bereits fest eingespannt, immerhin war er bereits eine Woche dort, seine Hauptaufgabe bestand darin die Böden zu schrubben, den abwasch zu machen oder sich um das ausmisten der Ställe zu kümmern. Maliure ließ ihn jeden Abend zu sich bringen um weiter an ihm zu experimentieren, war es erfolgreich gab es auf sein Zimmer ein reichlich gedecktes Abendessen ansonsten musste er mit leeren Magen in sein Bett, er war fleißig, es verschaffte ihm auch ein wenig Ablenkung, machte er seine Arbeit ordentlich gab es hin und wieder ein kleines extra als Belohnung, wie etwa ein Stück Kuchen. Maliure hatte das sagen solange Calus Calventu auf Reisen war, eigentlich hatte sie dieses auch wenn er vor Ort war, sie war nur äußerst schwer zufriedenstellen, eigentlich hatte sie immer etwas auszusetzen, hinter ihrem Rücken tuschelten die Diener unter sich gern über sie, es gingen Gerüchte rum, dass sie angeblich Herzen kleiner Kinder isst oder das sie ihre Flügel als selbst Experiment entfernt hat um die Auswirkung auf ihren Körper zu testen, wieder andere erzählen, dass sie ihre eigenen Flügel angeblich gegessen haben soll jedenfalls sollen die Narben auf ihren Rücken eindeutig sein. Fasziniert hörte Gantlos jeden der Gespräche zu, lauschte aufmerksam dem kleinsten Getuschel während er die Böden schrubbte "Glaubst du wirklich sie ist so verrückt, dass sie ihre eigenen Flügel entfernt hat?" "Ich weiß es nicht aber vorstellen kann ich mir das schon, es macht nur wenig Sinn immerhin stecken in den Flügeln einer Fee ein Großteil ihrer Magie es wäre also ziemlich dumm diese einfach zu entfernen" Gantlos rutschte auf den Knien etwas näher in Richtung des Gespräches "Ja das hab ich auch schon gehört aber stimmt das? Ich meine dann müsste man ja einfach nur die Flügel einer Fee nehmen und die Kräfte aus den Flügel auf sich selbst übertragen" "Nur? Ich glaube keine Fee würde einen freiwillig an ihre Flügel lassen.. warte hörst du das? Wir sollten lieber weiter arbeiten" die beiden Diener trennten sich und gingen weiter ihrer Arbeit nach. "Mhh Feenflügel? Würde mich das auch stärker machen?" fragte der Junge sich und schrubbte weiter den Boden, er hatte schon die hälfte vom Flur als er auf höhe der Kellertür stoppte, ein seltsames Geräusch war aus dem Keller zu hören "Ich sollte das nicht tun, es geht mich nichts an" dachte er sich, doch sein Interesse war großer.

Vorsichtig blickte er sich um und ging langsam auf die Tür zu, leise öffnete er diese und folgte dem seltsamen Geräusch, es klang wie eine Mischung aus kratzen und Kettenrasseln, er lief den Kellergang weiter entlang, hoffte nicht erwischt zu werden, das Geräusch wurde lauter, es kahm direkt aus Maliures Heiligtum. "Soll ich das wirklich tun?" fragte der blonde Junge sich, er schluckte laut und öffnete vorsichtig die Tür einen spaltweit, er schaute vorsichtig in den Raum um sich zu versichern, dass niemand dort war, langsam trat er ein und schaute sich richtig um, wo kahm dieses Geräusch nur her? Es musste hier eindeutig her kommen, ihm viel das erste mal auf, dass der Vogelkäfig leer war "Ich hoffe dir ist nichts passiert" sagte er traurig zum leeren Käfig, ein lautes heulen ließ ihn hoch schrecken, sein Blick viel auf den Käfig im Eck. Langsam und vorsichtig trat er näher ran, es war zu dunkel um etwas zu erkennen also ging er nah an das Gitter ran, plötzlich sprang eine Gestalt aus dem Dunkeln an die Gitterstäbe, Gantlos stolperte und viel hin, voller Angst sah er auf, gefletschte Zähne und goldgelbe Augen die ihn anfunkelten, ein Wolf? Er knurrte bedrohlich, als der Junge sich von dem Schreck erholt hatte stand er auf und bewunderte das edle Tier. "Ganz ruhig ich tu dir nichts" er trat langsam an die Gitterstäbe heran, seine Augen gewöhnten sich an die schlechten Lichtbedingungen und er sah den ängstlichen Blick des Tieres, die Ohren angelegt und mit traurigen Blick strecke er sein Kopf durch die eisernen Gitter, er wirkte erschöpft, Gantlos trat näher heran "Du armes Ding" mitleiderfüllt sah er in die großen Augen, für einen kurzen Moment fühlte es sich an als hätten die beiden eine Art Verbindung zueinander, die Gefühle des Wolfes waren nun ganz klar "Angst, Verzweiflung, Einsamkeit, Schmerzen und Wut? Du fühlst genau so wie ich.." sagte er mitfühlend und ohne weiter darüber nachzudenken streichelte er den Wolf sanft über den Kopf, dieser schien das zu genießen, Gantlos seine Hand schreckte zurück als er etwas kaltes berührte, ein lautes Rasseln halte durch die Zelle.

Er blickte an dem Wolf entlang, er trug eine große schwere Eisenkette um den Hals die an der Wand befestigt war, um seine Gelenke über den Pfoten waren ebenfalls Ketten umgelegt, die schweren Kettenglieder machten es dem Tier schwer sich zu bewegen. "Wenn ich dir nur helfen könnte" Gantlos schaute sich um, in der Hoffnung er würde vielleicht einen Schlüssel finden, in die Suche vertieft hörte er nicht wie Schritte sich näherten, das Tier blickte auf, versuchte mit leisen knurren die Aufmerksamkeit des Jungen zu erlangen "Ja ich weiß ich versuch ja schon dir hier raus zu helfen" sagte er ohne ihn eines Blickes zu würdigen und suchte angestachelt weiter, der Wolf knurrte weiter, Biss in die Kettenglieder, die laut rasselten, heulte laut, doch Gantlos motivierte das nur weiter ihn zu befreien "Hör sofort auf zu Suchen und versteck dich!" der Junge zuckte zusammen und blickte sich um, entschlossen blickte ihn der Wolf an und knurrte bevor er sich in die Dunkelheit seines Gefängnisses zurück zog. Gantlos war wie angewurzelt, dann hörte auch er die Schritte "Verstecken?? Aber wo? Es gibt hier nichts, nein ich hab eine andere Idee" schnell lief er zu der Liege in der Mitte des Raumes und setze sich widerwillig auf sie. Die Tür schlug mit einen lauten quietschen auf und Maliure trat ein "Jetzt sieh sich einer das an du bist heute ja überpünktlich" lachte die Fee und ging auf die Liege zu "Was machst du hier unten ganz allein?" Gantlos schluckte und fing an zu stottern "I..ich war mit meiner Arbeit schon eher fertig a..also.." "Hör mit den gestammel auf!" fuhr sie ihm ins Wort und nahm eine der Spritzen "Gut dann fangen wir an" sie schnippe in die Finger und wie von Zauberhand wurde er plötzlich von den Lederriemen fixiert, im nächsten Moment wurde ihn bereits das erste Mittel gespritzt, die Frau begann seinen Mund zu knebeln damit er nicht mehr schreien konnte. Kurz fragte er sich wieso da das noch nie nötig gewesen ist, dann setze ein unendlicher Schmerz ein, er wollte schreien, er riss die Augen auf die sich schnell mit Tränen füllten, die Frau lachte nur über den Anblick. 

Ein lautes heulen und bellen war aus dem Eck der Zelle zu hören, der Wolf stand am Gitter, er hob die Lefzen und bleckte bedrohlich seine Zähne, ein lautes Rasseln ging von den Ketten aus, mit aller Kraft zog er an diesen "Nun sieh mal einer an da will dir wohl jemand helfen, spar dir lieber deine Kraft oder willst du das ich dich wieder in den Vogelkäfig stecke?" unbeeindruckt ging sie auf das Tier zu, Gantlos wand sich vor Schmerzen, bekam alles nur wie durch einen Schleier mit "Man beißt nicht die Hand die einen füttert und bedrohen sollte man diese ebenfalls nicht!" sie öffnete die Käfig Tür, der Wolf sprang ihr direkt in gegen wurde aber schnell von den Ketten gebremst "Du bist wirklich nervig ich dachte eigentlich ich hätte dir als Vogel den nötigen Respektbei gebracht, vielleicht sollte ich dir noch einmal einen Flügel brechen!" drohte sie finster, die Ketten an denen das Tier so verzweifelt zog schienen ein Eigenleben zu entwickeln, eine Wickelte sich um das Maul und den Hals und zog an, ein wimmern hallte durch den Raum, bis es still wurde, angestrengt versuchte Gantlos bei Bewusstsein zu bleiben und alles mitzubekommen was grade passierte. Maliure trat aus dem Käfig, regungslos blickte der Wolf in Richtung Gantlos, in seinen Kopf hallte immer wieder "Hilf ihm!", die Augen des Tieres waren voller Leid und Trauer, jeder Blick in die Augen des Tieres war als würde der Junge nicht in die Augen eines wilden Tieres blicken sondern in die eines kleinen verängstigten Jungen, es war als würde er in einen Spiegel schauen, als hätte sich ein Fenster zur Seele des Tieres geöffnet um ihn nach Hilfe zu bitten. "Ich werde dir helfen.. ganz sicher.." das war das letzte was er sich Dachte bevor auch er das Bewusstsein verlor.

The Past of the Fairy HuntersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt