Albträume und Sklavenhandel

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Anagan schreckte auf, sein Herz raste, es war alles wohl wieder ein Albtraum gewesen. Er wischte sich die Schweißperlen von der Stirn und schaute sich um, die anderen schliefen noch, er setzte sich auf, das Feuer brannte noch, er rutschte näher ran und legte noch etwas Holz nach. Es war noch mitten in der Nacht, der Mond stand hoch am Himmel, er nahm einen Stock und stocherte in der Glut des Feuers rum, neben ihn regte sich etwas, es schien als wäre Gantlos wach geworden, er streckte sich und bemerkte das Anagan am Feuer saß, der blonde Hexer setze sich auf und schaute zu seinem Freund rüber. "Du kannst wohl mal wieder nicht schlafen mh?" sagte er leise, Anagan nickte nur und schaute stumm weiter ins Feuer. "Du hattest mal wieder einen deiner Albträume was?" fragte er vorsichtig und kramte aus seiner Tasche einen Flachmann raus. Anagan schaute weiter schweigend in die Flammen, er redete nicht gern über seine Träume, Gantlos wusste das und respektierte es auch, er schraubte den Flachmann auf und trank einen schluck danach hielt er ihn seinen Freund hin, dieser schaute ihn an und nahm ihn zögerlich, eigentlich mochte er keinen Alkohol er wurde in der Hinsicht damals streng erzogen, seine Eltern machten ihn immer wieder klar, dass Alkohol in ihrer Religion verboten ist, aber das hatte er schon lange abgelegt. Er trank einen großen Schluck, schwieg aber weiter. "Ich weiß du schläfst nicht gern aber du solltest noch etwas schlafen um Kraft zu sammeln" "..Ja du hast recht" gab Anagan leise von sich, er trank noch einen großen Schluck aus dem Flachmann, reichte ihn wieder rüber zu seinem Kumpel und legte sich hin, einen Augenblick schaute er sich die Sterne an bis er seine Augen schloss und wieder einschlief.

...

 Es war wieder dunkel, er befand sich wieder auf einem Wagen, wieder gefesselt und geknebelt, an den Händen und Füßen wieder schwere Ketten. Ein neuer Albtraum hatte wohl wieder begonnen. Er wurde aus dem Lager gebracht, in einer entfernten Stadt fand heute ein Sklavenmarkt statt und er sollte teuer verkauft werden. Sie fuhren eine weile durch die Wüste bis sie wohl endlich eine Straße erreichten, er spürte wie die Räder des Wagens es einfacher hatten voran zukommen und auch die Hufe der Pferde waren wieder zu hören, nach Stunden der fahrt konnte er andere Menschen hören, sie hatten wohl die Stadt erreicht. Menschen tummelt sich um ihn rum, er konnte sie hören aber auch viele Tiere mussten um ihn rum sein, Pferde, Hühner, Schafe und Ziegen, hin und wieder waren auch Hunde und Katzen zu hören. Wie lange hatte er so etwas angenehmes nicht mehr gehört. Er konnte so viele verschiedene Gerüche wahrnehmen, frisches Gebäck, die Tiere, Stroh, Gemüse und noch viele andere Dinge. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen, ihm war bewusst das er davon nichts bekommen würde, der Duft des frischem Brotes erinnerte ihn wieder an Zuhause, seine Mutter hatte jeden Sonntag welches gebacken. Sein Wagen stoppte, er und ein par andere Gefangen wurden abgeladen und in Käfige gesperrt. Es riss ihn aus seinen schönen Erinnerungen, er vermisste sein Zuhause, seine Eltern aber ganz besonders seine Schwester. Eine halbe Ewigkeit verging, er hörte Schritte die direkt auf ihn zu kahmen, das Schloss von seinen Käfig wurde aufgeschlossen und die Tür geöffnet, er wurde unsanft raus gezogen und voran geschubst, da seine Augen weiterhin verbunden blieben macht das laufen deutlich schwerer, hinzu kahmen die Wunden an seinen Füßen die immer noch recht frisch wahren und bei jedem Schritt drohten aufzureißen. Er lief weiter bis er auf eine Holztreppe stieß und eine der Treppen hoch fiel, "Du bist wirklich zu nichts zu gebrauchen!" wurde er angefahren und kurz drauf packte ihn jemand grob am Arm und schleifte ihn die Treppen hoch. Er stolperte den Schritten der anderen hinterher, er wurde festgemacht und positioniert, endlich nahm man ihm die Augenbinde ab, er kniff kurz die Augen zusammen bevor er endlich sehen konnte. Er stand auf einer hölzernen Bühne, viele Menschen hatten sich um die Bühne gesammelt und schauten ihn und die anderen neugierig an. 

Sie schrien wild durcheinander, drängelten und riefen lauthals ihre Gebote, die die am meisten boten durften aus der nähe begutachten. Einige durften auf die Holztribüne und schauten sich die Sklaven aus der nähe an, er konnte hörte wie sie verhandelten, Infos wollten über die Herkunft, Gesundheitszustand aber zum größten Teil ging es nur um Geld. Er fühlte sich wie Vieh das an den höchst bietenden versteigert wurde, das ganze ging eine Weile, da sah er sie zum ersten mal, eine wunderhübsche Frau, schätzungsweise im mittleren alter etwas 30, als sie gerade die Holztreppe hinauf kahm konnte er sich ein genaueres Bild von ihr machen. Sie trug ein langes Kleid, es sah sehr vornehm aus, in dunklen blau mit goldenen Rosen bestickt. An den Händen sah man goldene Ringe besetzt mit Saphiren, am Hals eine glänzende Kette sie war wohl ebenfalls aus Gold und mit vielen Diamanten geschmückt, sie machte einen sehr beherrschten und kühlen Eindruck. Gezielt sah sie jeden der Gefangen an und machte sich ein Bild, in der Hand hielt sie einen Fächer mit dem sie sich hin und wieder etwas Luft zu fächerte, sie lief die Reihe einmal ab, und ging wieder zurück, als sie plötzlich vor ihm stehen blieb. Sie sah ihn an, Anagan starrte nur auf den Boden, sie nahm ihren Fächer und legte ihn unter sein Kinn und richtet so seinen Kopf zu ihr hoch, er schaute ihr in die Augen, sie wirkten eiskalt aber sie hatten auch etwas magisches, sie waren strahlend Grün. "Nun du scheinst mir noch sehr jung zu sein, wie alt bist du?" sprach sie kühl und versuchte mitfühlend zu klingen. "..Sie..sieben" stotterte er schließlich. "Mh" gab sie nur trocken von sich, und wendete sich ab, "Wie viel für den kleinen?" "Nun wenn man bedankt wie jung er ist hat man einige Jahre bei richtiger Erziehung einen guten Sklaven, ich würde sagen das stargebot liegt bei 1000 Goldstücken" sagte einer der Männer der ihn her brachte und wartete die Reaktion ab.

Die Frau zögerte kurz, blickte den kleinen eindringlich an, schlug ihren Fächer auf und fächerte sich etwas Luft zu, sie zögerte nickte dann aber nur "Gut ich gebe dir 1200 Goldstücke, bringt ihn zu meiner Kutsche" mit einer gekonnten Bewegung schlug sie den Fächer zu warf dem Mann ein Sack Goldmünzen zu und ging die Treppe wieder runter zu ihrer Kutsche. Der Mann konnte es nicht fassen so viel für diesen kleinen Knirps? Nun gut er befestigte den Beutel an seien Gürtel und ging zu Anagan, machte ihn los und führte ihn zur Kutsche. Vielleicht würde jetzt ein neues Leben auf ihn warten, noch immer klammerte er sich an seine Hoffnung das ist alles was ihm geblieben ist...

The Past of the Fairy HuntersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt