Tw: Panikattake
Die Sonnenstrahlen, die durch die Vorhänge fielen, weckten Peter. Er drehte sich noch einmal auf die andere Seite, bevor er schließlich aufstand. Es dauerte ein paar Minuten, bis ihm seine gestrigen Gedanken wieder einfielen.
Sie kamen ganz plötzlich. Beim Zähnesputzen holten sie ihn so unerwartet ein, dass ihm fast die Zahnbürste aus der Hand fiel. Er war in seinen besten Freund verliebt. Also vielleicht. Ganz sicher war er sich noch nicht. Vielleicht war es der Fakt, dass er diese Gefühle nicht empfinden wollte, der der Grund war, warum es so schwer für ihn war, das zu akzeptieren. Sie würden schließlich nur Probleme bereiten. Andererseits fragte er sich aber auch, ob er sich das alles vielleicht auch einfach nur einredete, weil Josie ihm einen Floh ins Ohr gesetzt hatte.
Peter war gut darin Dinge aufzuschieben, wenn er keine Lust auf sie hatte. Und das tat er auch jetzt. Er schob seine Gedanken beiseite und versuchte sich auf das anstehende Spiel zu konzentrieren. Aber das funktionierte nur bedingt. Immer wieder driftete seine Gedanken zu Bob und der Frage, die in seinem Kopf herumspukte.
Josie verhielt sich wie sonst auch immer. Es schien ihr überhaupt nicht bewusst zu sein, was ihr Gespräch vom vorherigen Abend bewirkt hatte. Wieso auch? Sie war acht und hatte einen ganz anderen Blick auf die Dinge. Den eines Kindes. Sie verstand noch nicht, welche Folgen es haben könnte, wenn Peter in Bob verliebt sein sollte. Er könnte ihn als Freund verlieren. Oder es könnte noch viel schlimmeres passieren. Er war Sportler und als Sportler schwul, oder irgendwas vergleichbares, zu sein, war riskant. Peter wollte gar nicht wissen, wie viele Karrieren beendet wurden, nur weil jemand nicht die Person geliebt hat, die er der Gesellschaft nach sollte.
Darüber hatte er zunächst gar nicht nachgedacht, aber nun brach diese Erkenntnis plötzlich über ihn hinein, während er gerade mit seiner Familie am Mittagstisch saß. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch jeglicher Appetit hatte ihn verlassen. „Ich bin satt." murmelte er nur und ging in sein Zimmer.
Dort ließ er sich verzweifelt auf sein Bett fallen. Der Sport war sein Leben! Er wusste nicht, was er tuen sollte, wenn er diese Chance verlieren würde. Schließlich hatte er alles schon genau geplant: Wenn er mit der Schule fertig ist, wird er sich an einem College mit einem guten Sportangebot bewerben, dass dort eine Chance hatte, war ihm schon oft gesagt worden. Er hatte keinen Plan B. Zumindest nicht wirklich.
Und wie würde sein Team reagieren? Er hatte schon den ein oder anderen homophoben Spruch beim Training gehört und das machte ihm Angst. Was wäre, wenn sie ihn dafür fertig machen würden und er nicht einmal in seiner Freizeit seiner Leidenschaft nachkommen konnte? Sollte Bob sich dann auch noch von ihm abwenden, wäre endgültig alles vorbei. „Die drei ???" würden sich auflösen und Peter würde allein da stehen. Wie konnte es denn sein, dass so eine Kleinigkeit aus Peters perfektem Leben einen Alptraum mache konnte? Schließlich verliebte sich doch fast jeder einmal. Wie konnte da denn etwas richtig oder falsch sein?
Peter steckte in einer Gedankenspirale fest, die sich immer weiter hochschraubte. Er versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren, doch seine Gedanken landeten immer wieder beim gleichen Thema. Je mehr er sich reinsteigerte, um so schwieriger fiel es ihm zu atmen, was seine Panik nur weiter vorantrieb. Als er sich mit den Händen übers Gesicht fuhr, merkte er, dass sie schwitzig waren und zitterten.
Er kannte dieses Gefühl. Es war nicht da erste Mal, dass die Panik ihn überrannte, doch egal wie oft es passierte, sie hielt ihn immer fest im Griff. So fest, dass er jedes mal wieder dachte, für immer in diesem Zustand verweilen zu müssen. Unfähig sich zu befreien.
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Die drei ??? und die seltsamen Briefe
FanficDie Sommerferien haben begonnen und die drei Detektive wollen einfach nur entspannen. Doch dann tauchen Briefe auf, welche ein Toter verfasst hat. Natürlich übernehmen die drei ??? den Fall. Doch auch Peter erhält anonyme Briefe. Liebesbriefe.