Kelly hielt ihr Wort. Und ein paar Minuten später kam sie grinsend zurück.
„Zimmer 204", sagte sie mit einem sanften Lächeln. „Da liegt Bob. Wenn jetzt sofort zu ihm gehst, hast du die nächste halbe Stunde Ruhe. Beeil dich."
„Danke, Kelly!", antwortete Peter freudestrahlend und sprang von seinem Sitz auf. Bevor er los ging, umarmte er das Mädchen noch einmal. „Einfach danke."
Sie lächelte ihn an und zuckte mit den Schultern. „Gern geschehen", meinte sie. „Und jetzt geh!"
Peter folgte dieser Anweisung, drehte sich aber noch einmal um, um Kelly ein letztes Mal zuzulächeln. Diese stand tatsächlich noch an der gleichen Stelle und nickte ihm aufmunternd zu.
Als Peter schließlich vor der besagten Tür stand, zögerte er einen Moment. Er fürchtete sich vor dem, was ihn darin erwarten würde. Seine Hand lag auf der Türklinke, doch er musste sich erst sammeln, bevor er sie schließlich herunter drückte, die Tür öffnete und das Zimmer betrat.
Bob lag schlafend in einem Bett. Er war an irgendwelche Geräte angeschlossen, deren Namen Peter nicht kannte. ‚Wäre Just hier,', hätte er gedacht, wenn er gerade den Kopf dafür gehabt hätte. ‚Könnte er mir bestimmt genau erklären, wozu all das hier gut ist.'
Doch im Moment drehte sich alles in ihm nur um Bob. Er eilte zum Bett seines Freundes, ließ sich auf der Bettkante nieder und beobachtete Bob.
Obwohl Bob aussah, als würde er einfach nur ruhig schlafen, fühlte sich der Kloß in Peters Hals so an, als wäre er kurz davor dem zweiten Detektiv die Luft abzuschnüren. Denn auch wenn es ihn beruhigte, Bob hier zu sehen, machte es alles was geschehen war so furchtbar real.
Schmerzhaft musste Peter sich bewusst machen, dass das hier kein Traum, keine Einbildung, war. Bob lag vor ihm. Seine Brust hob und sehnte sich in einem ruhigen Rhythmus, doch er war schrecklich blass und über und über mit Kratzern und blauen Flecken bedeckt.
Und Peter konnte nichts machen. Es lag nicht in seiner Hand, dafür zu sorgen, dass es Bob so schnell wie möglich wieder gut ging. Wenn überhaupt.
Alles was er tuen konnte, war hilflos hier zu sitzen und dem Jungen, der ihm mehr bedeutete, als jeder andere, beim Schlafen zu zusehen.
Nach einigen Momenten fasste er sich ein Herz und beschloss ihm all das, was er ihm sagen wollte, jetzt zu erklären. Denn auch wenn Bob ihn gerade wahrscheinlich nicht hörte, konnte er nicht länger warten. Er wollte nicht noch eine Chance verpassen. Das hatte er schön zu oft getan.
„Hey, Bob...", meinte er also und griff nach der Hand seines Freundes. „Es...es tut mir leid. Wirklich, wirklich leid. Alles tut mir leid. Ich...ich hätte dich da nicht hochklettern lassen sollen. Es war zu gefährlich..."
Wieder kämpfte er gegen die Tränen an. Egal wie oft er sich auch sagte, dass er nicht verantwortlich für den Unfall war, wurde er seine Schuldgefühle einfach nicht los.
„Und ich hätte mir die Kassette auch früher anhören sollen. Dann hätte ich...dann hätte ich dir sagen können..." Seine Stimme brach und er gab den Kampf gegen die Tränen auf. So oft wie heute hatte er schon lange nicht mehr geweint.
„Ich hätte dir sagen können", setzte er erneut an, „dass ich genauso fühle, Bob. Ich....ich habe mich auch ganz schön in dich verknallt"
Jetzt war es raus. Auch wenn Peter nicht wusste, ob Bob ihn hörte, fühlte es sich gut an es auszusprechen. Es war eine gewisse Erleichterung. Denn selbst wenn Bob ihn nicht gehört hatte, hatte er es ihm dennoch gesagt. Und vielleicht würde ihm das ein zweites Mal erleichtern.
„Na, ja...dafür hätte ich erstmal einen Überblick über meine Gefühle haben müssen, schätze ich. Und ich, als der Idiot, der ich nun mal bin, hatte den natürlich nicht." Er lachte ein wenig, auch wenn er gleichzeitig noch immer schluchzte.
„Aber wer weiß...vielleicht wäre dann ja alles anders gekommen. Vielleicht wärst du dann nicht da hoch geklettert. Vielleicht..."
Nun versagte seine Stimme endgültig und die Tränen strömten sein Gesicht hinunter, wie Regentropfen an einem Fenster bei einem Unwetter.
„Scheiße, ey", war alles was er jetzt hervorbrächte, bevor sein Körper wieder von Schluchzern geschüttelt wurde. Er klammerte sich förmlich an Bobs Hand und bettete sein Gesicht in die Decke, die halb von Bobs bewegungslosem Körper gerutscht war. Der Geruch von der fremden Bettwäsche mischte sich mit dem von Desinfektionsmittel und anderen Krankenhausdüften und überdeckte Bobs eigenen Geruch, den Peter jetzt doch so gerne riechen würde,fast vollständig.
Doch trotz alledem, war hatte Bobs Gegenwart eine beruhigende, tröstende Wirkung auf Peter. Auch wenn er einfach nur da lag. So war Peter immerhin bei ihm und wusste wie es ihm geht.
Er hätte ewig hier sitzen können, doch nach einigen Momenten, die sich wie viele kleine Ewigkeiten anfühlten, erinnerte er sich, dass er nur zehn Minuten hatte und da er nicht wusste, wie lange er schon hier war, entschied er sich, dass es besser war, jetzt zu gehen. Schließlich wollte er ungern erwischt werden.
„Tut mir leid, Bob", murmelte er und stand auf, die Hand seines Freundes noch immer in seiner eigenen. „Aber ich muss jetzt gehen."
Er wollte Bobs Hand loslassen, doch in genau dem Moment spürte er, wie sie sich bewegte und seine eigene für einen Moment drückte. Es war fast, als wenn Bob nicht wollte, dass Peter geht.
Und schon wieder kamen ihm die Tränen. „Ich komme wieder, sobald ich kann.", meinte er. „Versprochen."
Dann lieber Bobs Hand los und verließ schweren Herzens das Zimmer.
Joa, ist nicht lang und hat lange gedauert. Aber das seid ihr ja mittlerweile von mir gewohnt.
Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen und dass ihr auch noch mal nen Monat oder so auf das nächste Update wartet haha
Ne, aber im Ernst: Ich Versuch mich zu beeilen, okay?
Tschüssiiiiiiii
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Die drei ??? und die seltsamen Briefe
FanfictionDie Sommerferien haben begonnen und die drei Detektive wollen einfach nur entspannen. Doch dann tauchen Briefe auf, welche ein Toter verfasst hat. Natürlich übernehmen die drei ??? den Fall. Doch auch Peter erhält anonyme Briefe. Liebesbriefe.