„Bob? Bob! BOB!"
Immer wieder rief Peter den Namen seines Freundes, während er zu ihm hinüber rannte. Doch er bewegte sich nicht. Verzweifelt ließ sich der zweite Detektiv neben ihm auf die Knie fallen und griff mit vor Angst zitternden Händen nach dem Kopf des Jungens.
Zu Peters Erleichterung stellte er fest, dass Bob noch atmete. Wenn auch nicht besonders stark. Der dritte Detektiv hatte eine stark blutende Wunde an Kopf und auch wenn Peter kein Medizinexperte war, wusste er, dass so etwas wirklich ernst werden konnte. Vor allem wenn auch noch Bewusstlosigkeit vorlag.
„Bitte wach auf, Bob!" flehte Peter ihn an „Bitte!" Aber es passierte nichts. Sein bester Freund hing noch immer schlaff in seinen Armen und Peter spürte wie ihm die Tränen kämen. Aber er probierte gar nicht erst sie zurück zu halten. Er würde es sich nie verzeihen, wenn Bob etwas wirklich schlimmes zugestoßen war.
Denn all das war seine Schuld. er war der bessere Kletterer, weshalb er da eigentlich hoch gemusst hatte. Und trotzdem hatte er Bob klettern lassen und nun lag sein bester Freund hier bewusstlos in seinen Armen.
Sein hübsches Gesicht war nun mit all diesem hässlichen Blut und Dreck beschmutzt. Sein warmes Lächeln war einem nichtssagenden Ausdruck gewichen. Seine Augen, diese wunderschönen Augen, die Peter über alles liebte, waren geschlossen und der zweite Detektiv wusste nicht, ob sie sich je wieder öffnen würden.
Und an all dem war er schuld!
Nach dem er einige Momente in dieser Schockstarre verbracht hatte, realisierte er, dass es Bob nicht weiterhelfen würde, wenn ihn bloß weiter anstarrte und in sich Selbstvorwürfen ertränkte. Er musste in ein Krankenhaus! Und das so schnell wie möglich!
Einen Krankenwagen konnte er nicht rufen. Sein Autotelefon war kaputt. Und sie befanden sich so weit im Nirgendwo, dass die nächsten Häuser viel zu weit entfernt lagen. Außerdem würde ein Krankenwagen es vielleicht auch gar nicht rechtzeitig hierherschaffen.
Also blieb Peter nur eines übrig. Er hob den bewusstlosen Bob vorsichtig hoch und trug ihn in sein Auto. Dann stieg er selbst ein und gab Gas.
Es hätte Peter nicht überrascht, wenn er unterwegs einen Unfall gebaut hatte. Schließlich für er garantiert schneller, als erlaubt war, ignorierte sämtliche Verkehrsregeln und war darüber hinaus auch noch damit beschäftigt, seine Tränen so gut wie möglich zurück zu halten. Natürlich wäre es in dieser Situation nicht gerade hilfreich bewusstlos im Straßengraben zu landen, doch daran verschwendete er momentan keinen Gedanken. Alles was zählte war, dass er Bob so schnell wie möglich ins Krankenhaus brachte.
Während der Fahrt fuhren seine Gedanken Karussell. Immer wieder sah er vor seinem inneren Auge, wie Bob fiel und auf dem Boden aufschlug. Immer wieder hörte er den Schrei. Und immer wieder gab er sich selbst die Schuld dafür.
Als er nach einer gefühlten Ewigkeit beim Krankenhaus angekommen war, dauerte es nicht lange, bis er das Personal auf sich und Bob aufmerksam gemacht hatte. Kaum hatte er die Situation geschildert wurde Bob auf ein Trage verfrachtet und weggetragen.
Peter nahm diese Momente wie in Trance war. Er verstand nur einzelne Worte wie „Sturz" und „Notoperation". Um ihn herum war Chaos und er konnte nichts tun. Dann wurde es still. Und Bob war weg.
Die nächste Zeit verbrachte Peter auf einem dieser billigen Wartestühle vor dem Op, wo er eine Nachricht wartete. Er hatte keine Ahnung wie lange er da saß, denn sein Kopf war viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Immer wieder fragte er sich, wie es wäre, wenn er statt Bob geklettert wäre. Wäre er auch abgestürzt? Oder wären sie am Ende beide unverletzt geblieben. Das schlimmste für ihn war, dass Bob ihn hatte schützen wollen und nun die Konsequenzen davon tragen musste.
Irgendwann hielt er es nicht mehr aus und ging zu einem der Ärzte, die immer wieder den Gang durchquerten.
Doch auch seine Fragen antwortetet die nur: „Tut mir wirklich leid, aber ich kann Ihnen leider keine Informationen geben. Aber wenn sie sich nützlich machen wollen, können sie ja schon einmal ein paar Sachen, wie zum Beispiel Kleidung, für ihren Freund von zuhause holen."
Da Peter sonst nichts tuen konnte und das Warten satt hatte, willigte er ein.
So saß er bald darauf wieder im Auto und für zum Haus der Familie Andrews.
Zum Glück wusste er, wo er den Haustürschlüssel finden konnte. Schließlich war ja niemand zuhause, der ihm hätte öffnen können.
Als er Bobs Zimmer betrat, wurde er förmlich von Gefühlen erschlagen. Hier war sein bester Freund so unglaublich präsent. Er sah ihn in seinem Bett liegen, er sah ihn Musik hören, er sah ihn schreiben, er sah ihn hier leben. Jede Kleinigkeit, die er veränderte, während er ein paar Sachen zusammensammelte, fühlte sich falsch an. Als würde er Bob damit Unrecht tun.
Der Gedanke, dass Bob vielleicht nie wieder hierhin zurückkehren würde jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Er versuchte einfach weiter an der Hoffnung festzuhalten, dass die Ärzte ihn retten würden. Und trotzdem kamen ihm wieder die Tränen. Aber dafür hatte er jetzt keine Zeit. Außerdem bestand ja immer noch die Chance, dass alles gut werden würde.
Eigentlich hatte er bereits alles zusammen, was er brauchte, doch als sein Blick Bobs Schreibtisch streifte, entdeckte Peter etwas. Eine Kassette. Neugierig sah er sie an und stellte fest, dass sie die gleiche, schwerleserliche Beschriftung trug, wie die, die Bob ihm geschenkt hatte.
Sofort fühlte er sich noch schlechter als ohnehin schon. So oft hatte er Bob versprochen sich dieses persönliche Geschenk anzuhören,doch hatte er es nie getan. Na jetzt war es vielleicht zu spät dazu. Vielleicht. „Jetzt oder nie.", wisperte Peter und legte die Kassette in den Recorder ein. Irgendetwas sagte ihm, dass das der richtige Moment war. jeder andere wäre zu spät. Also drückte er auf „Play".
Joa. Das hat wieder viel zu lang gedauert und ich entschuldige mich dafür. Ich werde versuchen wieder mehr zu schreiben. Bis dahin: Alles Gute!
Anni
Ps: Mir ist aufgefallen, dass ich diese ff schon seit über nem Jahr schreibe (für die Länge schon etwas traurig). Gibt es wen, der von Anfang an dabei war?
Wenn ja: Ich verleihe dir hiermit den großen Gedultsaward!
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Die drei ??? und die seltsamen Briefe
Hayran KurguDie Sommerferien haben begonnen und die drei Detektive wollen einfach nur entspannen. Doch dann tauchen Briefe auf, welche ein Toter verfasst hat. Natürlich übernehmen die drei ??? den Fall. Doch auch Peter erhält anonyme Briefe. Liebesbriefe.