Aron Monment
Frustriert schlug ich auf den Eichenholztisch. Das konnte doch nicht war sein! Ich suchte schon den ganzen Tag nach Eve, seit ich sie gestern getroffen hatte und konnte nichts finden.
Keine Videoaufnahmen, Kein Personalausweis, Keine Fotos.
Wahrscheinlich war Eve nur ein ausgedachter Name und sie hatte genau darauf geachtet nicht auf Überwachungskameras zu sehen zu sein. Das bedeutete, dass sie vermutete verfolgt zu werden. Aber von wem? Polizei? Mafia? So kam ich jedenfalls nicht weiter.
Ein Klopfen an der Bürotür unterbrach mich und Jeremy McMiller betrat den Raum.Jeremy war ein muskulöser Mann Mitte zwanzig mit gebräunter Haut und eisblauen Augen. Sein Kinnlanges Blondes Haar fiel ihm locker in die Stirn und mit seinem Drei-Tage-Bart wirkte er wie ein typischer Sunnyboy.
Das war auch der Grund, weshalb er bei den Frauen noch besser ankam als ich. Bisher war mir keine Frau bekannt, die seinem Charme widerstehen konnte, auch wenn alle wussten, dass sie sich auf eine einmalige Sache einließen. Darauf legten wir beide wert.
"Machst du kurz Pause und trinkst mit mir ein Bier", fragte er. Zur Bestätigung nickte ich und verließ mit ihm mein Büro.
. . .
An der Theke bestellten wir zwei Bier und setzten uns auf ein rundes Sofa mit schwarzen Polstern.
Das violette Licht glitzerte in meinem Bier, als ich eine Berührung an meinem Oberarm spürte.Es handelte sich um eine junge Frau, die nur ihren BH und einen Lederrock trug. Sie strich mir den Arm hinauf, doch anstatt wie früher eine entspannende Wärme zu verspüren, spürte ich nur das ekelhafte Kratzen von ihren Plastiknägeln auf meiner Haut.
Ich packte ihr Handgelenk und schob sie zu Jeremy rüber, der sie auf seinen Schoß zog. "Was ist nur aus dir geworden, Aron", fragte er belustigt. Ich seufzte nur und starrte in mein Bier. Ich kannte Jeremy zwar schon lange, allerdings konnte von Vertrauen keine Rede sein.
Plötzlich wurden die großen Eingangstüren krachend geöffnet. Das Stimmengewirr verstummte, als die Gäste die Neuankömmlinge beobachteten. Dort stand sie. Eve. Wie eine wunderschöne Prinzessin. Ihr langes dunkelbraunes Haar hatte sie zu einem hohen Zopf geflochten. Das dunkelgrüne silbrig schimmernde Kleid floss elegant um ihren Körper und betonte ihre schlanke Statur.
Neben ihr stand Julien in einem Hemd und einer Jeans. Die Ärmel hatte er sich bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt und sein Blick schweifte suchend durch den Raum.Langsam setzten die Gespräche wieder ein, doch noch immer lagen viele Blicke auf der Prinzessin und Julien. Jeremy erhob sich grinsend: "Eigentlich habe ich ja nur einmal was mit einer Frau, aber bei ihr würde ich eine Ausnahme machen."
Ich beobachtete wie er sich neben die Prinzessin an die Bar setzte und einen Drink bestellte. Dann wandte er sich ihr zu. Ein strahlendes Lächeln erhellte ihre Züge, als er mit ihr sprach.
Unter dem Tisch ballten sich meine Fäuste, während ich sah, wie er mit ihr anstieß. Vielleicht war sie ja doch nicht anders als andere Frauen. Aber was hatte ich denn erwartet? Keine Frau konnte Jeremy widerstehen.
Mit einem freundlichen Lächeln beugte sie sich vor und flüsterte Jeremy etwas ins Ohr. Dann zog sie Julien in eine Sitzecke am Rande des Raumes.
Verdattert starrte ich auf Jeremy, der wutschnaubend zu mir zurückkam.
"Hat sie dir gerade mit einem Lächeln auf den Lippen eine Abfuhr erteilt", fragte ich belustigt.Jeremy verzog das Gesicht und setzte sich neben einer anderen jungen Frau auf das Sofa.
"Die ist bestimmt mit dem breitschultrigen Typen zusammen", murrte er.
Ich sah ihn noch einen Augenblick an, dann stand ich ebenfalls auf und versuchte mein Glück.Bei der Sitzecke setzte ich mich der Prinzessin gegenüber: "Schön dich wiederzusehen."
"Ich wünschte, ich könnte das gleiche behaupten", erwiederte sie kühl.
Julien mischte sich in das Gespräch ein: "Wir wollen mehr über Elias Logan wissen."
"Ich gebe ungern Informationen raus, wenn ich nicht weiß, wozu sie verwendet werden", antwortete ich ungerührt.
"Wir wollen seinen Mörder finden", berichtete die Prinzessin.
"Dann sollte ich euch wohl helfen. Ich kannte Elias besser als jeder andere hier und habe gute Kontakte. Außerdem suche ich ebenfalls nach dem Mörder meines Freundes. Er war meine Familie."
"Nein", kam es von Julien, als er von der Prinzessin unterbrochen wurde: "Gut." Entsetzt starrte er sie an: "Das kannst du doch nicht ernst meinen." Ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen: "Du kennst mich kein bisschen."
Dann drehte sie sich zu mir: "Wir treffen uns morgen um zehn Uhr hier. Dann besprechen wir, unser Vorgehen."
Mit diesen Worten erhob sie sich von ihrem Platz und zog Julien mit sich aus dem Club. Ich starrte ihr eine Weile hinterher, bis ich aus dem Augenwinkel Jeremy sah.
"Wow, du hast es geschafft sie aus dem Club zu vertreiben", rief er spöttisch über die laute Musik hinweg.
"Vor allem treffe ich mich morgen mit ihr."
Jeremy starrte mich ungläubig an: "Im ernst?!"
Ich grinste schief und drückte mich an den Menschenmengen vorbei in meine Privaträume. Auch wenn das Treffen morgen geschäftlich und nicht privat werden würde, freute ich mich darauf Zeit mit ihr zu verbringen.
Prinzessin, wie ist wohl dein richtiger Name?
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Projekt: Expiravit
FantasyUrban Fantasy//Action//Romance Nach der kaltblütigen Ermordung ihrer Familie will Evin Archer Rache. Um diese zu bekommen, verbündet sie sich mit Aron Monment . Doch Aron bemerkt schnell, dass hinter Evin mehr steckt, als sie zugeben möchte und ist...