Ihr Lieben, damit ist auch diese Joel Miller Story abgeschlossen. Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat und bedanke mich bei euch für jeden Vote und jeden Kommentar! Das bedeutet mir immer so viel ♡
Ich freue mich weiterhin über jeden Kommentar und natürlich auch über jede Kritik!!
PS: ist euch aufgefallen, dass das Bild des Kapitels endlich in Farbe ist? ;)
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7 Jahre später (2035)Am Straßenrand blühen die ersten Blumen und die heiteren Farbtupfer zaubern nicht nur mir ein Lächeln ins Gesicht.
In den letzten Jahren ist viel passiert. Unter anderem haben wir die Zone vergrößert und Joel hat den meisten Leuten beigebracht, wie sie sich zu verteidigen haben, man auf ein Ziel schießt und schnell nachlädt, damit diese Sicherheitszone so lange bestehen bleibt wie es nur geht. Unsere Leute können ihr Zuhause beschützen und das werden sie auch, weil dieses kleine Fleckchen Erde uns allen sehr ans Herz gewachsen ist.
Das alte Waisenhaus wurde abgerissen und neu aufgebaut, ein altes Gemeindehaus haben wir zu einer kleinen Schule umgebaut und jeder Bewohner hat dabei mit angepackt.
Innerhalb der Mauern ist es nicht mehr nur eine gesicherte Quarantänezone, sondern eine funktionierende Stadt mit einer hilfsbereiten und familiären Gemeinschaft, die jeden Tag weiter wächst.
Joel und ich haben in dem ersten Jahr, nachdem wir uns kennengelernt haben, viele Schmugglertouren gemeinsam gemacht. Wir haben uns schnell blind vertraut und uns gegenseitig mehr als einmal das Leben gerettet.
Aber nach ein paar Einsätzen haben wir unsere Touren ruhen lassen. Wir haben uns praktisch vorzeitig in den Ruhestand begeben, zumindest für die nächsten paar Jahre.
Ich bin bei Joel eingezogen und wir haben seine Wohnung vergrößert, indem wir die Wand zur nächsten Wohnung eingerissen haben. Wir brauchten den Platz, weil ich schwanger wurde.
Und das Ergebnis unserer Liebe rennt jetzt neben mir her.
Felicity ist ihrem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Sie hat seine braunen Augen und seine dunklen Haare geerbt. Jedes Mal, wenn ich sie anschaue, schwillt mein Herz an und ich kann unser Glück kaum fassen.
Joel hat sich verändert, es war ein schleichenden Prozess, aber er ist nicht mehr ganz so mürrisch wie früher. Zu Fremden selbstverständlich noch, aber die Bewohner gehen zumindest keinen riesigen Bogen mehr um ihn.
Vater zu sein steht ihm.
Und es lässt seine alten Wunden heilen.
An seiner Oberfläche brodelt noch immer die Dunkelheit, und die werden weder ich noch Felicity je gänzlich eindämmen können, aber das ist auch nicht mein Ziel. Ich habe mich in ihn verliebt, so wie er ist. Und wenn das bedeutet, die Finsternis in ihn ebenfalls zu lieben, dann heiße ich sie mit offenen Armen willkommen und bade in ihr, als würde sie aus heilenden Wasser bestehen.
Ich will gerade ein paar Pfingstrosen vom Rand pflücken, um sie später in eine Vase auf unserem Esszimmertisch zu stellen, als mir Felicity zuvor kommt und sie mir vor der Nase wegschnappt.
Die Kleine ist momentan einfach viel schneller als ich, was aber auch kein Wunder ist. Es ist schwierig, sich mit einem kugelrunden Bauch zu bücken, in dem ihr Geschwisterchen unruhig hin und her wackelt.
,,Mommy! Schau mal, wie schön die Blume ist!", ruft sie freudig und zieht eine nach der anderen aus der lockeren Erde.
,,Wunderschön", bestätige ich lächelnd und streichle ihr sanft über den Kopf und die langen, lockigen Haare.
,,Da seid ihr ja!" Joel kommt hinter uns her gejoggt, mit einem großen geflochtenen Picknickkorb in der Hand.
Obwohl Joel und ich schon so lange zusammen sind, stolpert mein Herz jedes Mal aufs Neue, wenn ich ihn sehe.
Bei uns angekommen, gibt er seiner Tochter erstmal einen sanften Kuss auf den Scheitel, mir einen liebevollen Kuss auf die Lippen und legt dann seine freie Hand auf meinen Bauch.
,,Hey, mein Kumpel. Oh!" Joel lacht aufgekratzt, als unser Baby gegen seine Hand tritt. ,,Du kannst es wohl kaum erwarten, endlich in meinen Armen zu liegen, was?"
Ich kichere und lege meine Hand auf seine, verschränke unsere Finger miteinander und ziehe ihn langsam den Weg entlang in den Park, um zu essen. Ich habe einen Mordshunger und fühle mich eher, als würde ich durch den Park rollen als zu laufen.
Als wir endlich angekommen sind, breitet Joel eine Decke auf dem saftig grünen Gras aus und hilft mir, mich vorsichtig hinzusetzen. Erleichtert seufze ich, als er mir schnell ein belegtes Sandwich reicht.
Joel ist der aufmerksamste und liebenswürdigste Vater und Mann, den man sich vorstellen kann. Er verwöhnt mich, liest mir jeden Wunsch von den Augen ab. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft er meine Füße in den Schwangerschaften massiert hat und wie oft er sich hinter mich stellt, um meinen runden Bauch mit unserem Baby leicht anzuheben, um mir für ein paar Minuten das Gewicht abzunehmen.
Er ist einfach perfekt.
,,Mommy?", fragt Felicity lieblich und reißt mich aus meinen Schwärmereien.
,,Ja, Liebling?"
,,Backen wir heute Kekse für Santa?"
Joel wuschelt ihr lachend durch die Haare und ich grinse, während ich mein Sandwich kaue.
,,Es ist doch noch Mai, Feli. Santa kommt erst im Dezember", sagt Joel sanft.
,,Aber er hat doch bestimmt trotzdem Hunger!", widerspricht sie vehement.
Gott, sie ist uns zu ähnlich. Widerspenstig und voller Liebe, mit einem so starken Willen, dass es für ein Kind schon fast beängstigend ist.
,,Können wir machen, Liebling", gebe ich schnell klein bei. Sie wickelt mich nun mal zu einfach um den Finger.
,,Aber du hilfst deiner Mommy ganz viel und isst nicht wieder den halben Teig leer, okay?", mahnt Joel streng, kann aber sein Grinsen nicht unterdrücken.
,,Okay!"
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Wisst ihr, was der Vorname 'Felicity' bedeutet? ♡
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wicked game
FanfictionJoel Miller hat nichts mehr. Sarah ist tot, Tommy ist fort gegangen und der Cordyceps-Pilz hat die ganze Welt überwuchert. Er ist nicht mehr der Joel, der er vor 10 Jahren war. Er hat Menschen kaltblütig getötet, all seine Moralvorstellungen gebroch...