Das Königreich Pharos bestand aus einer Wüste, die sowohl bezaubernd als auch tückisch war. Ihre Schönheit war unbestreitbar, doch ihre Gefahren waren so real wie die glühende Sonne, die auf ihren goldenen Sand herabstrahlte. Das Gebiet, in dem sich Nikul und Kania befanden, wurde Sirani Wüste genannt.
Sie erstreckte sich, so weit Nikuls Auge reichte, mit ihren endlosen Dünen und hoch aufragenden Felsformationen, die wie uralte Wächter aus dem Boden ragten. Der Wind flüsterte durch die Wüste. Er trug das leise Rauschen des sich bewegenden Sandes und das eindringliche Echo vergessener Stimmen mit sich.
Doch die Schönheit dieser Landschaft war nur eine Fassade, denn sie barg unzählige versteckte Gefahren. Die Winde konnten sich blitzschnell erheben und heftige Sandstürme aufwirbeln, die ganze Karawanen spurlos verschlangen. Unter dem Sand verbargen sich tückische Senkgruben und tiefe Spalten, in denen unvorsichtige Reisende für alle Ewigkeit verloren gingen.
Und dann waren da noch die Kreaturen der Wüste. Die Skorpione, die unter den Felsen krabbelten und mit ihren Stacheln zum Angriff bereit waren, und die tödlichen Schlangen, die durch den Sand krochen und mit ihren Giftzähnen darauf warten, sich ins Fleisch ihrer Opfer zu bohren.
Doch trotz all dieser Gefahren gab es immer noch Menschen, die sich in die Wüste wagten, angezogen von ihrer mystischen Anziehungskraft und dem Versprechen auf ungeahnte Reichtümer.
Nikul und Kania suchten nach einem dieser verborgenen Schätze.
»Dieses verfluchte Archiv muss doch hier sein.«
Nikuls Stimme klang gequält. Das Wasser ging ihnen bereits vor Stunden aus. Das unentwegte Schwitzen brachte den Vodrug der Dehydration immer näher.
Er nahm die Stimme, seiner Gefährtin war. Sie klang leichter und erholter als er. Nikul wusste, dass Kania für solche Szenarien ausgebildet wurde und bereits Missionen in Pharos absolviert hatte. Sie konnte sich auf die unbarmherzige Sonne einstellen.
»Vrinsi meinte doch, du sollst immer deiner Nase folgen. Wenn du nicht bald anfängst, einen Anhaltspunkt zu erschnuppern, muss ich mir dringend notieren ihm die Kehle durchzuschneiden. Vielleicht lasse ich ihn ausbluten wie ein Schwein.« Das war wohl Kanias Art ihm mitzuteilen, dass sie die Wanderung durch die Sirani Wüste auch satt hatte. »Wir müssen dringend eine Oase finden, sonst verrecken wir jämmerlich ohne überhaupt in Alabastar anzukommen und den Pharosianern diese Chance zu gewähren.«
Nikul sah zu ihr hinüber und nickte mit schwerfälligem Gesichtsausdruck. Er musterte sie von oben nach unten. Kanias Anblick gab ihm etwas Halt und Hoffnung. Diese wundschöne starke Frau, die jetzt zu ihm gehörte.
Ihre Kleidung verschmolz perfekt mit dem goldenen Sand der Wüste. Kanias langes, fließendes Kleid war aus leichtem, atmungsaktivem Stoff gefertigt, der bei jeder Bewegung zu tanzen schien. Es war in erdigen Farbtönen gefärbt, die von warmen Orangetönen bis hin zu tiefen Braun- und Rosttönen reichten und eine natürliche Tarnung vor dem Hintergrund der Wüste boten. Sie trug ein Kopftuch, das um ihr Haar gewickelt war und ihr Gesicht und ihren Hals vor der intensiven Hitze der Sonne schützte.
An den Füßen trug sie Ledersandalen, mit denen sie sich auf dem unebenen Terrain der Wüste gut zurechtfand. Außerdem trug sie einen Gürtel um die Taille, der mehrere kleine Taschen enthielt, in denen sie verschiedene Mordwerkzeuge und wichtige Dinge für das Überleben in der unbarmherzigen Wüste aufbewahrte.
Nikul selbst trug eine langärmelige Tunika aus leichtem Stoff, der die Farbe von goldenem Sand hatte. Die Tunika war locker geschnitten und ließ die Luft um seinen Körper zirkulieren, sodass er selbst in der prallen Sonne kühl blieb. Zu seiner Tunika trug er eine locker sitzende Hose aus strapazierfähigem Leinen, das in tiefen Brauntönen gefärbt war. Die Hose war in der Taille eng anliegend und lief dann aus, sodass sie viel Bewegungsfreiheit bot.
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The Fredgar Chronicles: Rise of the Vodrug
Fantasy„Dafür wirst du bezahlen mein Junge. Wenn du dich ergibst und unsere Fragen beantwortest verschonen wir die kleine." Die drei umkreisten Ihn langsam auf Ihren Pferden und schienen jederzeit angriffsbereit. Arya hatte sich mittlerweile aus dem Staub...