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Nähern sich Natasha und Maria wieder an?

Natasha konnte nicht schlafen. Ihre Schulter schmerzte wie verrückt und ihr Kopf war so voller Gedanken. Sie erinnerte sich, dass im Krankenzimmer ein Schrank mit Schmerzmitteln war. Sie quälte sich hoch und lief leise dorthin. Sie schaltete das kleine Licht an und sah sich um. Sie entdeckte den Schrank und lief zu ihm. Er war abgeschlossen. Verärgert zischte sie und setzte sich auf den Stuhl daneben. Sie verzog ihr Gesicht und lehnte den Kopf an die Wand. ,,Hast du Schmerzen?" Eine sanfte Stimme ließ sie aufsitzen. Sie erkannte Maria, die neben dem Eingang an der Wand lehnte. Natasha wollte was sagen, doch ihr Hals war so trocken. Die brünette S.H.I.E.L.D Agentin war wunderschön. Sie hatte ihre Haare offen und einen Bademantel an. Ihre blauen Augen funkelten im schwachen Licht des Krankenzimmers und Natasha schluckte schwer. Sie wusste nicht, wie lange sie das noch aushalten konnte. Sie stand auf und zischte dabei, als sie ihre Schulter bewegte. ,,Ja. Ich habe Schmerzen Maria. Sonst wäre ich nicht hier oder?", blaffte sie und stützte sich ab, sodass sie ihre verletzte Schulter entlasten konnte. Maria seufzte. ,,Darf ich?" Sie trat näher und Natasha nickte. Maria zog Natasha das Shirt etwas weg und betrachtete den Verband. ,,Er ist durchgeschlagen." Natasha sah auf die Seite. ,,Kannst du ihn wechseln?", fragte sie leise. Maria schwieg einen Moment, ehe sie antwortete. ,,Ja, wenn du still hältst?" Natasha sah zu ihr und wollte etwas bissiges Antworten, doch sie sah ein amüsiertes Funkeln in den blauen Augen ihrer ehemaligen Chefin und sie biss sich auf die Zunge. ,,Du findest das lustig?", fragte sie sie, aber ihre Stimme war dieses Mal versöhnlich. Maria nahm die Materialien, die sie brauchte und setzte sich auf einen Drehstuhl vor sie. ,,Tatsächlich ja.", gab sie von sich, ehe sie zögernd zu ihr sah. ,,Du musst aus dem linken Ärmel raus." Natasha sah sie einen Moment verunsichert an, ehe sie nickte und sich aus dem Ärmel quälte. ,,Gibst du mir danach etwas gegen die Schmerzen oder siehst du mich gerne leiden?", motzte sie bissig. Sie konnte Überraschung in den blauen Augen erkennen. ,,Ich sehe dich nicht gerne leiden Natasha. Wie kommst du darauf, dass dem nicht so ist?" Natasha sah ihr in die Augen. ,,Du hast mich ignoriert wegen einer Entscheidung, die ich für uns alle getroffen habe. Ich dachte wir wären Freunde." Maria seufzte und zog den Verband von der Wunde ab. ,,Ich habe dich nicht ignoriert. Ich... Ich war einfach auf mich selbst sauer." Maria sah sie an. ,,Ich habe es soweit kommen lassen. Es war alles einfach dumm." Natasha seufzte und legte eine Hand an Marias Wange. Es kribbelte in ihrem Körper, doch sie ignorierte es. ,,Gib dir nicht immer für alles die Schuld. Das mit Talos und Fury habe ich verbockt okay? Es war ne dumme Idee, aber vielleicht ist es die einzige Möglichkeit, um uns zu retten." Maria schwieg und schloss die Augen. Natasha seufzte leise, als Maria sich an ihre Hand schmiegte. Ihr ganzer Körper kribbelte und sie spürte, wie ihr Herz doppelt so schnell schlug. ,,Sharon wird sich dem anschließen, da bin ich mir sicher.", murmelte sie und Maria öffnete die Augen. Als sich ihre Blicke trafen, war Natasha wie festgenagelt. Diese Augen hielten sie in ihrem Bann. ,,Lass mich deine Wunde versorgen.", murmelte Maria leise und löste verlegen den Blickkontakt. Natasha sah verlegen auf die Seite und verzog das Gesicht, als Maria die Wunde desinfizierte. ,,Sorry.", murmelte sie leise, ehe sie einen neuen Verband drauf machte. ,,Fertig.", murmelte Maria leise und Natasha zog sich den Ärmel wieder an. ,,Danke dir.", flüsterte sie leise und Maria stand auf. ,,Ich geb dir noch etwas gegen die Schmerzen." Sie öffnete den Schrank und holte etwas Schmerzmitteln raus. Dankbar nahm Natasha es an sich. Als sich ihre Hände berührten, kribbelte wieder alles in ihr. Natasha wusste, dass sie eine neue Chance bekommen hatte. Liebe war nicht einfach, aber es war möglich.

Maria und Natasha saßen dicht nebeneinander auf der Krankenliege. Natasha hatte die Schmerzmittel eingenommen und wartete darauf, dass es wirkte. Maria sah sie an. ,,Du weißt, dass der Schuss auch ordentlich daneben hätte gehen können?" Natasha sah sie an. ,,Ja... Ich weiß. Es hätte bei weitem schlimmer enden können, aber das hat es nicht. Es ist so wie damals, als Bucky mich, Sam und Steve attackiert hat." Maria schmunzelte. ,,Wo ich euch den Arsch gerettet habe meinst du." Natasha stupste sie an. ,,Hey. Aber ja. Du hast uns damals das Leben gerettet." Maria sah nach vorne. ,,Diese S.H.I.E.L.D. Uniform war das unbequemste, was ich jemals anhatte. Und dieser Helm erst." Sie sah zu ihr. ,,Mir haben nach diesem Tag alle leid getan, die sowas tragen mussten." Natasha musste lächeln. ,,Tatsächlich?" Maria nickte. ,,Ja. Wirklich." Sie sah wieder nach vorne und Natasha seufzte. ,,Wieso haben wir nie so viel miteinander zu tun gehabt als es S.H.I.E.L.D. noch gab damals?" Natasha sah sie fragend von der Seite an und Maria zuckte mit den Schultern. ,,Du warst ständig auf Missionen. Was an sich nichts schlechtes war, so hatten wir immer jemanden, der ein Auge für uns sein konnte." Natasha biss sich auf die Lippen. ,,Und ich war eher weniger auf Außenmissionen..." Maria seufzte und sah zu ihr. ,,Weißt du, es war zwar eine tolle Erfahrung und Herausforderungen, stellvertretende S.H.I.E.L.D. Direktorin zu sein, aber es war auch manchmal sehr einsam und langweilig." Maria sah auf ihre Hände. ,,Diese ständigen Geheimnisse, die Fury hatte und ich sie hüten musste." Natasha verstand. ,,Da war es eine Abwechslung für dich, als wir mit dem Helicarrier unterwegs waren?" Maria lächelte. ,,Oh ja. Das war eine totale Abwechslung. Es war zwar immer noch die Arbeit, aber es war auch interessant. Vor allem das Zusammenspiel von euch allen." Natasha schmunzelte. ,,Ja, das ist nicht so glimpflich gelaufen wie erwartet. Vor allem bei Tony und Steve." Maria schmunzelte. ,,Ja das stimmt." Sie seufzte. Natasha griff nach ihrer Hand. ,,Aber ich habe dich immer gesehen, wenn ich meine Einsatzberichte abgegeben habe." Natasha sah sie an. ,,Weißt du, ich wollte immer mit dir reden. Aber ich wusste nicht, was ich für einen Vorwand ich nehmen konnte." Verlegen sah sie auf den Boden. ,,Vielleicht weil du so mysteriös warst. Keiner hatte je groß mit dir eine Unterhaltung, die länger als ein Briefing ging." Maria sah sie von der Seite an. ,,Ich war nicht mysteriös. Ich war einfach nur der Boss und niemand wollte groß mit einem was zu tun haben Natasha." Natasha sah zu ihr. ,,Ich schon. Vielleicht, weil ich das Gefühl kenne, wenn man mit niemandem groß reden kann, mit niemandem über den Tag reden kann. Ich war im KGB immer alleine. Und auch im Red Room. Einsamkeit ist die größte Waffe." Maria legte ihren Kopf auf Natashas Schulter und seufzte. ,,Das mag sein, aber es ändert nichts daran, dass man alleine ist." Natasha schloss die Augen und genoss einfach die Wärme der hübschen Brünetten an ihrem Körper. ,,Das stimmt.", murmelte sie. Ihr Körper kribbelte und in ihr Herz schlug schneller. Marias Nähe machte sie einfach nervös und sie fühlte sich wie ein verliebter Teenager. ,,Wir sollten uns hinlegen.", unterbrach Maria die Stille und rückte von ihr weg. Natasha vermisste sofort die Nähe und Wärme von ihr. ,,Ja. Du hast Recht.", sagte sie leise. Sie stand auf und sah zu Maria, die zögernd aufstand. ,,Schlaf gut Masha... Bis morgen.", sagte Natasha leise. Maria trat dicht an sie heran und sah ihr in die Augen. Natasha erwiderte den Blick von ihr. Zwischen ihnen knisterte es ordentlich. ,,Bis morgen Natasha.", flüsterte Maria leise und lief an ihr vorbei. Dabei strich sie sanft über Natashas Arm. Natasha schluckte schwer und schloss die Augen. Ihre Gefühle spielten total verrückt in Marias Nähe. Sie atmete leise aus und sah der hübschen Brünette nach. ,,Verdammt.", murmelte sie und fuhr sich durch die Haare.

Secret Invasion || BlackHillWo Geschichten leben. Entdecke jetzt