Kapitel 3

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Nach nur einer halben Stunde fand ich mich schon wieder vor dem Buffet vor. Während ich erneut das Essen abklapperte, ertönte nur wenig später Clays Stimme wieder hinter mir, woraufhin ich mit dem Muffin in meinem Mund erstarrte.
,,Meine Mutter bräuchte mal kurz unsere Hilfe ein paar Kisten aus dem Kühlraum zu tragen.''

Ich schluckte hektisch den Bissen vom Muffin hinunter und legte den Rest zur Seite, ehe ich mich zu ihm umdrehte. Er hob eine Augenbraue in die Höhe und musterte mich.
,,Willst du wirklich den an gegessenen Muffin da liegen lassen?''
Augenverdrehend nahm ich den Muffin mit, bevor wir zum Kühlraum liefen.

Als wir den Raum betraten, kam mir diese bittere Kühle entgegengeschossen.
,,Verdammt ist das kalt hier'' entfuhr es mir.
,,Hat ein Kühlraum so an sich'' hörte ich ihn bereits am anderen Ende des Raumes lachen.
,,Hat ein Kühlraum so an sich'' äffte ich ihn leise nach, während ich zu ihm lief.

Er suchte nach den Kisten, die wir hinaustragen sollten. Ich wollte ihm helfen, als ich über eine der Kisten, die mitten im Weg stand, stolperte und volle Kanne dabei war wieder hinzufliegen, als er sich umdrehte und mich erneut auffing, doch dabei selbst nach hinten mit mir auf sich flog. Zum Glück war er auf irgendwelchen Säcken gelandet und nicht den Kisten.

,,Du wirst es nie lernen'' zog er mich lachend auf.
,,Du bist doch selber hingeflogen'' entgegnete ich ihm.
,,Deinetwegen'' grinste er. Plötzlich fiel mir auf, dass ich noch immer auf ihm lag und wie verdammt nah sich unsere Gesichter waren.

Augenblicklich schoss mein Puls in die Höhe. Unsere Gesichter trennten nur gute höchstens zwei Zentimeter. Ich spürte seinen Atem, der meine Wangen streifte. Den Druck seiner Hände, die sich an meiner Hüfte befanden. Noch nie waren wir uns so nah gewesen, auf keiner Art und Weise.

Wir starrten uns direkt in die Augen, sein Blick wirkte plötzlich seriöser.
Unverhofft spürte ich seine rechte Hand meinem Rücken hinauffahren, die an meinem Hinterkopf verweilte. Was tat er da?

Kam es mir nur so vor, oder näherten sich unsere Gesichter? Nein, sein Gesicht näherte sich. Mein Herz war kurz davor zu versagen. Adrenalin machte sich in meinem Körper bemerkbar.
,,Clay...was t - '' ich konnte nicht zu Ende sprechen, da er seine Lippen auf meine gelegt hatte.

Zunächst realisierte ich gar nicht, was gerade passierte. Doch als ich es tat, riss ich meine Augen weit auf, aber konnte mich nicht daran hindern den Kuss zu erwidern. Denn solange ich denken konnte, hatte ich von diesem Moment geträumt.

Als wir uns lösten, starrten wir uns stillschweigend an. Er räusperte sich und ich stand von ihm auf. Wir standen uns gegenüber, niemand sagte ein Wort. Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
,,Tut mir leid...ich weiß nicht, was in mich gefahren ist...'' sagte er.
,,Tu bitte einfach so, als wäre das nicht passiert, okay?'' bat er mich, ehe er sich eine der Kisten schnappte und vorlief.

Noch immer stand ich wie angewurzelt dort, während sich der Kuss vor meinen Augen abspielte. Wie konnte er mich erst küssen und dann sagen, dass ich so tun sollte, als wäre es nie passiert? Wieso hatte er mich überhaupt geküsst? Ich hätte es doch bemerkt, wenn er etwas für mich empfinden würde? Es gab nie irgendwelche Anzeichen, da er immer Distanz bewahrte?

Ich seufzte und nahm die andere Kiste in die Hand. Ich stellte sie zur anderen von Clay, doch von ihm war jede Spur verschwunden. Wo war er hingegangen? Ging er mir jetzt aus dem Weg wegen des Kusses?


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