Clays PoV
Nachdem ich die Kiste abgesetzt hatte lief ich nach draußen, ich brauchte frische Luft. Was war nur in mich gefahren? Ich dachte mich bisher gut kontrolliert haben zu können, doch heute hatte ich meinen Gefühlen nachgegeben. Das durfte nicht passieren.
Vor zwei Jahren hatte ich das erste Mal die Gefühle für George bemerkt. Doch schon davor hatte ich sie für ihn. Ich behielt sie jedoch selbst heute noch für mich und hatte mich selbst etwas distanziert von ihm, damit eben genau so etwas nicht passierte.
Ich war mir nie ganz sicher gewesen, was ich für George eigentlich war. Sein Verhalten war unschlüssig. Natürlich hatte ich bemerkt, wie er des Öfteren errötete, doch ich vermutete immer nur, weil es ihm vielleicht unangenehm oder peinlich war. Ansonsten wirkte er immer gereizt, sobald ich in seiner Nähe war.
Als sich unsere Gesichter, unsere Lippen, so nah gekommen waren und er mir dabei so intensiv in die Augen geschaut hatte, überkam es mich einfach. In dem Moment konnte ich nicht anders als ihn zu küssen. Ein Kuss, nach dem ich mich so lange schon gesehnt hatte.
,,Auch die Nase voll?'' riss mich eine männliche Stimme aus meinen Gedanken. Ich schaute zur Seite und sah Nathan plötzlich neben mir stehen, der sich eine Zigarette anzündete. Nathan war Georges Cousin, ein Jahr älter als wir. Der Rauch stieg mir in die Nase und war bei meinen gereizten Nerven zu verlockend.
,,Hast du noch eine?'' fragte ich ihn.
,,Ich dachte du hast aufgehört?'' kam es verwundert von ihm.
,,Dachte ich auch'' grinste ich leicht verbittert, während er mir eine überreichte.
Vor wenigen Monaten hatte ich eigentlich aufgehört mit dem Rauchen, doch hier waren wir wieder.,,Was beschäftigt dich?'' fragte er.
,,Sieht man es mir so sehr an?'' scherzte ich.
,,Es ist halt nicht zu übersehen' antwortete er grinsend.
,,Hat George was angestellt?'' fragte er nun.
Ich erstarrte förmlich in meiner Position als er seinen Namen erwähnte.
,,Nein, George ist...George'' lächelte ich etwas verkrampft.,,Also hast du was angestellt, huh?'' kam es ertappend von ihm.
,,Ich hab nur vorhin gesehen, wie du schnell nach draußen abgehauen bist und er dich am suchen war'' erzählte er.
,,Er war mich am suchen?'' entfuhr es mir verwundert, woraufhin er nickte.
,,Er hat etwas benommen gewirkt.''Was ihm wohl durch den Kopf ging? Vermutlich nichts Gutes, nachdem ich ihn geküsst und einfach stehen gelassen hatte. Doch gerade konnte ich ihm nicht in die Augen schauen, ich musste erst herunterfahren.
Auch wenn George und ich wie Brüder aufgewachsen waren, würde ich uns nicht unbedingt auch so betiteln. Wir hatten schon immer eine recht merkwürdige Beziehung zueinander gehabt. Es war alles, aber auch gleichzeitig nichts. Was vermutlich auch daran lag, dass ich mich immer gut distanzierte, um ihm nicht zu nah zu treten.
Es wäre gelogen zu sagen, dass der Kuss mir nicht gefallen hatte. Dass ich spürte, wie meine Lippen nach einem weiteren sehnten. Doch diese Art von Beziehung zwischen uns beiden würde nicht funktionieren, es wäre zu merkwürdig gewesen. Zudem nicht mal klar war, ob er auf mich stand. Doch selbst wenn, würde ich nichts zulassen.
Die Gefahr, dass diese Art von Beziehung zwischen Menschen wie uns in die Hose ging, war zu hoch. Dadurch war die Gefahr auch zu hoch ihn als Freund, Bruder oder was auch immer zu verlieren. So wie es bisher schon immer gewesen war, war es gut so. Nicht mehr und nicht weniger.
Zudem unschlüssig war, wie unsere Eltern solch eine Art zwischen uns sehen würden. Schließlich waren wir zwei Typen, die miteinander aufgewachsen und seit dem Tag deren Geburt schon zusammen verbracht hatten.
Entweder würde er mit mir darüber reden wollen oder er würde so tun, als wäre nichts geschehen, wie ich es indirekt von ihm verlangt hatte. Ich konnte nur versuchen ihm den Rest des Abends aus dem Weg zu gehen.
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Gibt mir bisschen Stepbrother Vibes also meine Ff Stepbrother, yk? 😂
Auch wenn sie keine Stiefbrüder sind, aber ihr wisst, wie ich das meine :')Update, da gefragt wurde, ob ich mal eine Nathan Vorstellung zeigen könnte:
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Fated Souls
FanfictionVon Geburt an waren George und Clay zusammen aufgewachsen, da deren Mütter beste Freundinnen waren. Normalerweise sollten sie selbst unzertrennliche Freunde sein, doch das waren sie nicht unbedingt. George hatte das Gefühl, dass Clay ihn nie wirklic...