Unerwartete Gefühlsregungen

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Im Aufzug zur 85. Etage um zu Christian Greys Firmensitz zu gelangen, war Anastasia immer noch wütend, dass er sich die Frechheit herausgenommen hatte, sie in der Vorlesung zu demütigen.

Dass das jetzt das Campus Gespräch auf Wochen sein würde, war selbst ihr klar.

Mit einem mürrischen Gesichtsausdruck trat sie aus dem Fahrstuhl und ging zum Empfang, wo diese ganze Ansammlung hübscher Mannequins saß, lächelte und sie anschaute.

„Steele, ihr Chef hat mich gegen meinen Willen hierher schleifen lassen. Das Sklavenzeitalter ist eigentlich vorbei!" Ätzte sie eine der Schönheiten an, die sich nichts anmerken ließ, weiter lächelte und nickte.

„Ms. Steele, wie schön Sie wieder als Gast begrüßen zu dürfen. Mr. Grey..."

Anastasia unterbrach sie rüde.

„Oh natürlich, wird sie gleich empfangen. Diesen elenden Satz kenn ich schon zur Genüge!"

Unwirsch verdrehte sie die Augen.

Doch bevor sie ihrem Unmut noch mehr Luft machen konnte, ging schon die Tür auf und Christian trat heraus, ein strahlendes Lächeln im Gesicht.

„Ms. Steele? Hatte ich doch richtig gehört, dass ihr zartes, unverkennbares Stimmchen durch die Flure des Grey Imperiums hallt."

Etwas perplex schaute die Studentin den CEO an, der Platz machte und sie mit einer einladenden Geste hereinbat.

Den Rucksack in der Hand ging sie in sein Büro und blieb vor dem Schreibtisch stehen.

Christian kam hinter ihr herein. „Setzen Sie sich. Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?"

Anastasia funkelte ihn an.

„Warum haben Sie dieses Schauspiel heute Morgen in der Universität abgezogen? Alles nur, um mich in Verruf zu bringen, weil Sie sich von mir bedroht fühlen?"

Christian verharrte einen Augenblick stehend, hinter seinem Schreibtisch, schüttelte den Kopf und erwiderte trocken, aber guter Laune.

„Ich hatte dir bereits gesagt, dass ich dich heute um 10 Uhr in meinem Büro zu einer Besprechung erwarte. Und ich ging richtig in der Annahme, dass du diesen Termin nicht wahrnehmen würdest und habe vorgesorgt!"

Wieder wurde die Anrede gewechselt, persönlicher.

„Und wenn ich mich entschlossen habe, diesen Termin nicht wahrzunehmen?"

„Christian Grey lässt man nicht warten, Anastasia. Und es geht nicht nur um dich!"

„Nein, natürlich nicht. Es geht um die Kanzlei deiner Mutter, in die ich mich heimlich hineingeschleust habe, um dich von innen heraus zu zermürben!"

Ohne Vorwarnung knallte der CEO mit der flachen Hand heftig, laut auf den Schreibtisch, so dass die Studentin erschrocken zusammenzuckte, bevor er gereizt sagte.

„Was zum Teufel ist los mit dir? Es geht nicht um dich, nicht um mich alleine oder das Praktikum bei meiner Mutter, es geht auch um deine Oma, falls du das vergessen haben solltest!"

Einen Moment erstarrt und steif blieb Anastasia stehen und schaute den Mann an, der ihr gegenüberstand, mit diesem intensiven Blick, in dem in diesem Augenblick eine Gefährlichkeit lag, der silbergraue Anzug, diese speziell graue Krawatte mit den Schattierungen, seine braunen, zerzausten Haare.

Tief durchatmend fuhr Anastasia fort.

„Weißt du, du versuchst mich doch, weil es privat nicht klappt, öffentlich in die Ecke zu drängen. Du erscheinst in der Mensa, reichst mir offensichtlich deine Visitenkarte, du schickst deinen Assistenten um mich aus der Vorlesung herauszulösen, natürlich nicht ohne eine Vertretung dazulassen. Das alles hält die Studenten zu wilden Spekulationen an. Denkst du wirklich, dass es einfacher ist, mich ins Bett zu kriegen, wenn alle darüber spekulieren? Meinst du, dann lasse ich mich auf dich ein, nach dem Motto, wenn schon alle drüber reden, kann ich es auch mit dir treiben?"

Shades of Grey - SilbergrauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt