Gefälligkeiten

1.7K 66 12
                                    

Die Dunkelheit war über New York hereingebrochen und ein leichter Wind wehte durch die Straße mit den herrschaftlichen Häusern, Blätter raschelten im Wind und alle paar Meter spendete eine Laterne Licht auf dem Gehweg.

Anastasia schaute Christian direkt in die Augen, nachdenklich, tief durchatmend schüttelte sie den Kopf.

„Ich kann nicht, denn ich vertraue dir nicht. Du hast zu oft deine kleinen Machtspielchen mit mir gespielt und es diente immer nur dem Zweck mich ins Bett zu kriegen."

Sie schluckte beschwerlich, während sie weiterhin in Christians ausdrucksloses Gesicht schaute, der sich nichts anmerken ließ.

„Kannst du mir nicht einmal glauben und deine Vorbehalte außen vorlassen?"

Anastasia schüttelte den Kopf.

„Du bist nach New York gekommen und hast dir Einblicke in einen Bereich meines Lebens verschafft, der verschlossen bleiben sollte. Niemand sollte so weit in mein Privatleben eindringen ohne meine Erlaubnis und das alles nur wegen deines Egos Christian. Nur, weil du es nicht ertragen kannst, dass ich dich nicht will!"

Der Kopf des CEO zuckte leichte zurück und sein Blick war voller Unverständnis.

„Bist du lesbisch?"

„Was?" Die Studentin atmete fassungslos aus und runzelte die Stirn. „Natürlich, dass ist alles, was dir dazu einfällt, nicht wahr?"

„Ich glaube nicht, dass du lesbisch bist. Nicht, nachdem was ich im Büro mit dir erlebt habe, auch wenn es nur ein Ausschnitt war!"

Anastasias Blick wurde hart.

„Geh in dein Hotel Christian, in deine Welt, voller sorgloser silbergrauer Anzüge, wo Geld alles regelt!"

Christians Brust hob und senkte sich, als er einen weiteren Versuch wagte.

„Du hast Angst mit mir ins Hotel zu kommen, Angst, dass ich dich verführe, und Angst meinem Charme zu erliegen, dass es dir gefallen könnte. Du traust dir nicht, Anastasia." Er hob die Hand, und hielt sie ab, einen Einwand einzuwerfen.

„Gut, ein Café? Ein Restaurant, zumindest ein öffentlicher Ort. Dort kann nichts passieren. Komm mit mir mit, gib dir einen Ruck und hör auf dich zu isolieren und in deine fixe Idee zu verrennen, dass ich alles dafür mache, dich ins Bett zu kriegen!"

Anastasia hielt mit beiden Händen seine Krawatte fest, die sie noch um den Nacken trug und der Duft der davon ausging, stieg ihr in die Nase. Es war ein herber Duft, angenehm.

„Als ob du daran interessiert wärst, eine Frau wie mich kennen zu lernen, um..."

„Du schaust nicht über den Tellerrand, Anastasia!"

Beide hielten inne und schauten sich eine Weile in die Augen.

„Warum beantwortest du mir nicht die Frage, warum dich diese Elena gekratzt und geschlagen hat?"

„Nicht hier, mitten auf einem Bürgersteig in einem Wohnviertel. Du kannst mir alle Fragen stellen, an einem geschützten Ort!"

Ein Wagen klapperte die Straße herunter und der Fahrer hielt neben den Beiden auf der Fahrbahn.

„Soll ich euch mit ins Zentrum mitnehmen? Bin gerade auf dem Weg zum Griechen. Oder wollt ihr doch mitessen?"

„Nein Danke, Rick, ich gehe zurück zum Trailer Park. Was Mr. Grey hier macht, das weiß ich nicht!"

„Möchten Sie mitfahren?" Fragte der Mechaniker den CEO mit einem Lächeln, doch Grey schüttelte den Kopf und sah Ana mit einem durchdringenden Blick an, während diese dann doch zum Auto ging und die Beifahrertür öffnete und hastig erwiderte.

Shades of Grey - SilbergrauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt