Prolog

29 3 3
                                    

Sirius Black stand regungslos in den Trümmern des Hauses in Godric's Hollow. Die einst fröhliche und lebendige Atmosphäre war nun einem düsteren, schweigenden Grauen gewichen. Der Mond schien kalt auf die Überreste, und der Rauch des zerstörten Hauses schwebte träge in der Luft. Alles, was er sehen konnte, war Zerstörung - und der Körper seines besten Freundes James Potter.

James lag vor ihm, die Brille schief auf der Nase, das einst so strahlende Lächeln war aus seinem Gesicht gewichen. Neben ihm lag Lily, das rote Haar war wie ein blutrotes Banner um ihren Kopf ausgebreitet. Sirius' Herz zog sich zusammen. Der Verlust war überwältigend und unerträglich.

Tränen stiegen in seine Augen, als er an Gwen dachte. Seine geliebte Frau war nur wenige Stunden zuvor von Voldemort getötet worden, während sie versuchte, ihre Tochter zu schützen. Gwen, die stets an seine Seite geglaubt hatte, ihn geliebt hatte, trotz all der Gefahr und Dunkelheit, die ihn umgab. Die Erinnerung an ihre letzten gemeinsamen Momente schnürte ihm die Kehle zu.

„Gwen", flüsterte er in die kalte Nachtluft. „Ich habe versagt."

Das schmerzhafte Wissen, dass er sie nicht hatte retten können, nagte an ihm. Er war in einem Strudel aus Trauer und Schuld gefangen, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Hätte er doch nur stärker, schneller, klüger sein können...

Plötzlich riss ihn ein lautes Geräusch aus seinen Gedanken. Auroren waren eingetroffen, angeführt von seinem ehemaligen Freund und Kollegen, Alastor Moody. Ihre Gesichter waren hart und voller Misstrauen.

„Sirius Black!", rief Moody mit seiner tiefen, bedrohlichen Stimme. „Im Namen des Zaubereiministeriums, Sie sind verhaftet wegen des Verdachts, für den Tod der Potters verantwortlich zu sein."

Sirius war wie vom Donner gerührt. „Was? Nein! Ich würde niemals... James war mein Bruder! Lily... Sie wissen nicht, was passiert ist!"

Doch seine Worte fanden keinen Widerhall. Die Auroren waren fest entschlossen, ihn zu verhaften. Die Szene war ein Alptraum, aus dem er nicht erwachen konnte. Verzweiflung stieg in ihm auf, als sie ihn fesselten und seine Zauberstabhand mit magischen Ketten umschlangen.

„Ich habe sie nicht verraten!", schrie er, während sie ihn fortführten. „Peter Pettigrew ist der Verräter! Er war der Hüter des Geheimnisses! Glaubt mir, ich bin unschuldig!"

Die Blicke der Auroren blieben ungerührt. Der Verlust, die Trauer und nun auch der Verrat - alles wirkte wie ein endloser Albtraum. Die Fahrt nach Askaban war bedrückend still, nur das Geräusch der tosenden Wellen und das Rauschen des kalten Windes begleiteten ihn.

In der kalten Zelle angekommen, sank Sirius auf die harten Steinplatten. Die Dunkelheit umhüllte ihn, während die Dementoren, die Wächter von Askaban, ihre lähmende Kälte ausstrahlten. Doch es war nicht die Kälte, die ihn am meisten schmerzte - es war die unaufhörliche Flut aus Verlust und Schuld, die in seinem Inneren tobte.

Mit zitternden Fingern zog er die kleine, unscheinbare Kette aus seinem Hemd. Daran hing ein Medaillon, das er vorsichtig öffnete. Im Inneren war ein Bild - das letzte Bild, das sie als Familie aufgenommen hatten. Er, Gwen und ihre kleine Tochter. Gwen lächelte in die Kamera, während das Baby in ihren Armen neugierig die Welt betrachtete.

Sirius spürte, wie seine Augen sich mit Tränen füllten. „Luna..." flüsterte er, die Stimme brüchig vor Kummer. Hatte seine Tochter überlebt? War es Gwen gelungen, sie in Sicherheit zu bringen, bevor Voldemort sie erreichte?

Die Fragen quälten ihn. Das Bild war sein einziger Trost in dieser Dunkelheit, ein schwaches Licht der Hoffnung. Er wusste nicht, ob Luna noch lebte, aber er musste es glauben. Für sie, für Gwen - und für sich selbst.

Der Entschluss formte sich in seinem Herzen. Er würde nicht aufgeben, würde nicht an der Ungerechtigkeit zerbrechen. Irgendwann, irgendwie, würde er die Wahrheit ans Licht bringen und seine Tochter finden. Das schwor er sich. Und so begann sein langer, einsamer Kampf in der Dunkelheit von Askaban.

Luna Black -die Magie ErwachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt