Abfahrt

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Abfahrt

Traurig betrat sie ihr Haus und ging nach oben in ihr Bad. Die Klamotten riss sie sich von dem Körper und ließ sie auf den Boden liegen. Sie stieg unter die Dusche und wusch sich den Dreck des vorherigen Tages ab. Als sie sich in ein Handtuch hüllte, hörte sie Geräusche aus ihrem Schlafzimmer.

Einen Moment war es still, ehe sie wieder etwas hörte. Verwirrt öffnete sie die Tür und ging in ihr Schlafzimmer.

Pinkie stand vor ihrem Kleiderschrank und schmiss ihre Klamotten in eine Tasche.

„Ähh, was tust du da?" Verdutzt schaute sie ihn an.

Der Riese, der gerade noch seinen Kopf in ihren Schrank vergraben hatte, drehte sich zu ihr um.

Ein dreckiges Grinsen legte sich auf sein Gesicht, ehe er sich die Lippen legte.

„Ich habe beschlossen, dass du uns begleiten wirst. Ich helfe dir, deinen Traum zu erfüllen und passe auf dich auf. Und du bleibst bei mir und begleitest mich in Zukunft."

Selbstbewusst und lässig tat er seine Entscheidung kund, sodass Lucy mit offenem Mund vor ihm stand und nicht wusste, was sie sagen sollte. Ihre Augen huschten hin und her. Sprachlos stand sie da, als Doflamingo auf sie zutrat und ihren Kiefer antippte. Ihr Mund schloss sich und Lucy schaute ihn groß an.

„Was... Pinkie, ich... was?" brabbelte sie vor sich hin.

Seine große Hand legte sich auf ihren Kopf und streichelte über ihre nassen Haare. Er kniete sich auf ein Bein zu ihr hinunter und brachte sein Gesicht dicht vor ihres.

„Kleines, lass dich darauf ein. Hier hält dich doch nichts, keine Freunde, Familie oder Arbeit. Komm mit mir mit und erfüll dir deinen Traum. Du musst nur noch zugreifen. Und wir verstehen uns doch gut. Willst du die Chance nicht nutzen?"

Ruhig hatte Lucy ihm zugehört und kaute unentschlossen an ihrer Unterlippe. Hin und her gerissen wog sie das Für und Wider ab, als seine Hand von ihrem Kopf auf ihre Schulter wanderte und sie drückte.

Wie oft hatte sie sich vorgestellt, hier abzuhauen. Alles hinzuschmeißen und zurückzulassen. Er hatte recht. Es hielt sie hier nichts.

Aber was war mit ihrem größten Geheimnis? Brachte sie ihn damit nicht in Gefahr?

Zögernd sah sie in das Gesicht, das direkt vor ihr war. Leider wurden seine Augen wie immer von der Sonnenbrille verdeckt.

„Was wenn ich nicht die bin, für die du mich hältst? Du weißt doch nichts über mich oder über meine Abstammung." Nachdenklich sah sie ihn an, als er sie auf einmal mit einem leichten Lächeln im Gesicht ansah.

„Kleines, mach dir nicht so viele Gedanken. Du musst es mir nicht jetzt sagen, wenn du es nicht willst. Ich kann warten. Ich stehe zu meinem Wort, also greif zu und erfülle dir deinen Traum!"

Überlegend sah sie ihn an. Sie schwor sich, dass sie ihm bald davon erzählen würde. Von ihrem größten Geheimnis. Schließlich gab sie sich einen Ruck und nickte zustimmend. „Na schön. Ich komme mit." Ein strahlendes Lächeln brach aus ihr heraus, als sie nach vorne in seine Arme stürzte und ihn stürmisch umschlang. Lachend erwiderte er die Umarmung und schob sie dann weiter zum Kleiderschrank.

„Vielleicht solltest du dir vorher etwas anziehen. Und dann packst du deine wichtigsten Sachen zusammen."

Verlegen lachte sie, als ihr bewusst wurde, dass nur ein Handtuch ihren nackten Körper bedeckte. Schnell schnappte sie sich ein paar Sachen und zog sich im Badezimmer um.

Als Lucy wieder zu ihm trat, schaute sie in die Tasche, die Pinkie ihr bereits gepackt hatte. Die Stirn runzelnd, wühlte sie darin. Empört wandte sie sich schließlich dem Mann neben ihr zu, der ungeniert ihre Klamotten aussortierte. „Pinkie, warum befindet sich nur Unterwäsche in der Tasche?" Drohend sah sie ihn an, als er nur lachte und weiter ihre Kleidung aussortierte.

Der Weg ist das Ziel (Überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt