Qualvolle Nacht
Stöhnend wachte Lucy auf. Die Arme von Pinkie waren wie jede Nacht um ihren Körper geschlungen. Sein Atem ging ruhig und gleichmäßig, ebenso pochte sein Herzschlag ruhig in seiner Brust. Im ersten Moment wusste sie nicht, was sie geweckt hatte.
Plötzlich schoss eine Schmerzwelle durch ihren Unterleib. Leise ächzend verkrampfte sie sich. Nicht das auch noch. In Gedanken verfluchte sie gerade, dass sie eine Frau war. Es war wohl wieder ihre Zeit. Leider litt sie in den ersten zwei Tagen immer besonders.
Der nächste Krampf und der begleitende dumpfe Schmerz im Unterleib und Rücken ließen sie leise ächzen. Kalter Schweiß brach ihr aus und sie spürte, wie ihre Hände anfingen zu zittern. Mühsam löste sie sich vorsichtig aus der Umklammerung, um Pinkie nicht aus seinem Schlaf zu reißen und stand leise auf. Liebevoll deckte sie ihn wieder zu und verließ die Kajüte. In den dunklen Gängen schritt sie langsam zur Küche. Dort angekommen, suchte sie nach Kräutertee und setzte sich eine große Tasse Tee auf, bevor sie sich auf die Anrichte setzte. Die Schmerzen schüttelten ihren Körper, Übelkeit drückte auf ihren Magen. Mühsam biss Lucy die Zähne zusammen. Nachdem sie langsam die Tasse leergetrunken hatte, räumte sie diese wieder weg. Inzwischen war ihr kalt. Sie beschloss, wieder ins Bett zu Pinkie zu kriechen. Leise schlüpfte Lucy wieder ins Zimmer und wollte schon wieder zum Bett gehen, als sie abrupt stehen blieb. Pinkie lag schwer atmend und schwitzend im Bett. Die Decke lag nur noch über seinen Beinen und er wimmerte. Seine Arme zuckten immer wieder in die Luft und sein Kopf drehte sich von einer auf die andere Seite. Geschockt sah sie ihn an. Seine Hände schlugen immer wieder durch die Gegend, als ob er mit einem unsichtbaren Gegner kämpfte.
In den ganzen letzten Nächten hatte sie ihn noch nie so erlebt. Schnell hetzte sie zu ihm ins Bett und setzte sich an seine Seite. „Pinkie", sprach sie ihn laut an und rüttelte an seiner Schulter. Ein schmerzhaftes Stöhnen verließ seinen Mund und er warf sich weiter hin und her.
Energischer packte Lucy ihn an seiner Schulter und rüttelte fester. Laut rief sie seinen Namen. „Pinkie! Wach auf, Pinkie. Es ist nur ein Alptraum. Komm schon."
Auf einmal stockte sein Atem und er spannte sich an. Für ein paar Sekunden war alles still.
Prüfend sah Lucy auf ihn runter.
Bist du wach?" fragte sie ihn vorsichtig. Langsam streichelte sie ihm über seine schweißnasse Stirn die Schläfe hinunter. Er brummte fragend unter ihr.
„Du hattest anscheinend einen Alptraum."
Seine schlaftrunkene Stimme fragte sie leise: „Wo warst du?"
„Tut mir leid, Pinkie. Ich bin aufgestanden, um einen Kräutertee zu trinken."
Auf einmal lag seine Hand an ihrer Wange und streichelte sie. „Ist alles in Ordnung, Kleines?"
Sanft lächelte sie den Mann im Bett an. „Alles ok. Ich hab nur Unterleibskrämpfe. Das ist leider normal", winkte sie ab. Sie schnappte sich die Bettdecke und legte sich auf den Rücken. „Komm her, Pinkie."
Bestimmt zog Lucy an seiner Schulter und zog seinen Kopf auf ihre Brust. Mit ein wenig Widerstand gab er ihrer Aufforderung nach und begrub sie halb unter sich. Sein Kopf lag schwer auf ihrer Brust gebettet. Schnell nahm sie ihm die Sonnenbrille ab und legte sie auf den Nachttisch.
„Du kannst sie morgen früh wieder anziehen, jetzt würde sie nur kaputt gehen und es ist eh dunkel", begründete Lucy ihre Tat und erntete nur ein dunkles Knurren von ihm. Dann aber entspannte er sich und seine muskulösen Arme schlangen sich um ihren Körper. Mit ein paar Verrenkungen zog sie die Bettdecke über seinen Körper. Seine Atmung beruhigte sich, während sie mit einer Hand durch seine Haare fuhr und seine Kopfhaut kraulte. Mit der anderen Hand streichelte sie über seine nackte Schulter bis zum Nacken und wieder zurück. Die verkrampften Muskeln lockerten sich immer mehr und Pinkie atmete tief durch.
Leise sprach sie ihre Frage aus, die ihr in dem Kopf herumspuckte. „Sag mal Pinkie, du hattest die ganzen letzten Nächte keinen Alptraum. Hat es einen Grund, dass du heute Nacht schlecht geträumt hast?" Sie spürte, wie sich sein Körper unter ihren Fingern wieder anspannt.
Eine ganze Weile war es still. Sie dachte schon, dass er ihr keine Antwort mehr geben würde, als er mit rauer Stimme antwortete. „Solange du da bist, träume ich nicht schlecht." Seine Stimme klang seltsam gepresst. Lucy konnte nur erahnen, wie schwer ihm dieses Geständnis ihr gegenüber gefallen sein musste. Jetzt verstand sie auch, warum er darauf bestanden hatte, dass sie zu ihm in die Kajüte zog. Ihr waren die leeren Kajüten beim Erkunden des Schiffes gestoßen, hatte das Thema aber nie angesprochen. Statt näher darauf einzugehen, wie er es wohl unterschwellig befürchtete, streichelte sie ihn einfach weiter. Seine Atmung wurde tiefer und er schlief langsam auf ihr ein. Lange lag Lucy wach. Eine Schmerzwelle nach der anderen quälte ihren Körper. Aber die Wärme von dem Mann auf ihr, half ihr seltsamerweise, die Schmerzen besser zu ertragen. Irgendwann schlief auch sie vor Erschöpfung ein.
Lucy wurde wach, als sich etwas Schweres von ihr löste. Müde blinzelte sie an die Decke. Murmelnd fragte sie verschlafen: „Wasch'n los."
Sie blinzelte leicht durch die Lider und konnte Pinkie vor dem Bett stehend ausmachen. Er hatte seine Sonnenbrille wieder aufgesetzt und beugte sich zu ihr runter. Seine Hand legte sich auf ihre Wange und streichelte sie.
„Es gibt bald Frühstück, wir sollten langsam aufstehen."
Sie keuchte, als ein weiterer Unterleibskrampf ihren Körper durchschüttelte. Sie drehte sich zur Seite in sich zusammen und robbte unter die Decke.
Zischend atmete sie aus, bevor sie ihm antworten konnte. „Ich bekomme jetzt eh nichts runter. Du musst heute auf mich verzichten. Ich werde einfach versuchen, noch ein wenig zu schlafen." Fest presste sie ihre Hände auf ihren Unterleib und zog ihre Knie ganz an ihren Körper ran.
Als Pinkie wieder sprach, konnte sie seine Sorge um sie raushören. „Kann ich irgendwas für dich tun?"
„Nein alles gut. Mach dir keine Sorgen. Übermorgen geht's mir spätestens wieder besser", brummte sie nur und schloss fest die Augen. Sie spürte, wie er die Decke sorgfältig um sie drapierte, bevor er ihr nochmal über den Kopf streichelte. Dann entfernte er sich von dem Bett.
Leicht glitt sie wieder in den Schlaf.
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Der Weg ist das Ziel (Überarbeitet)
FanfictionLucy trifft an ihrem freien Tag überraschend auf Doflamingo. Diese Bekanntschaft lässt ihr Leben eine völlig neue Wendung nehmen.