Er ist wach
Zwei Tage vergingen, an denen Pinkie ruhig schlafend im Bett lag und sich nicht rührte. Lucy verließ seine Seite nur, um das Bad aufzusuchen oder etwas zu trinken und zu essen zu holen. Sobald sie das Zimmer wieder betrat, bemerkte sie, dass er unbewusst ihre Abwesenheit spüren musste. Er lag in verkrampfter Haltung auf dem Bett und sein Atem ging unregelmäßig. Schnell ging sie zu ihm und strich ihm über die Stirn und Haare. Nach ein paar Minuten beruhigte er sich wieder und lag entspannt schlafend im Bett. Lucy nahm wieder den Stuhl in Beschlag und legte ihre Beine unter seinen Arm an seinen warmen Oberkörper. Sie las in dem ersten Wälzer von der alten Mona. Das Buch beschäftigte sich mit den verschiedenen Legenden und Schätzen dieser Welt, die Mona über lange Zeit gehört oder erlebt hatte. Ab und zu machte Lucy immer wieder Pausen, denn ihre eigenen Verletzungen machten ihr noch zu schaffen. Zwischendurch war der Doc zweimal da gewesen und hatte die Verbände gewechselt.
Immer wieder blickte sie prüfend zu Pinkie, bevor sie wieder in den Geschichten von Mona abtauchte. Die Nacht brach ein und Lucy traute sich immer noch nicht, sich neben ihm ins Bett zu legen. Sie wollte ihn nicht aus Versehen wehtun und Druck auf seine schmerzenden Wunden im Schlaf ausüben. Also kuschelte sie sich wieder in seinen Federmantel und legte ihre Beine unter die Decke an seinen Körper. Lange hing sie ihren Gedanken nach.
Eine Bewegung an ihren Füßen weckte sie. Verschlafen öffnete Lucy ihre Augen und streckte erstmal ihren schmerzenden Körper. Dunkel stöhnte sie auf, als ihr steifer Nacken schmerzhaft knackte und sie mit den Schultern rollte. Erst dann glitt ihr prüfender Blick zu Pinkie, der ihr mit dem Kopf zugewandt war und ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte. Sie spürte seinen Blick durch die Sonnenbrille und setzte sich ruckartig auf.
„Du bist wach?" Aufgeregt musterte sie ihn und nahm ihre Beine vom Bett „Wie geht es dir?" Schnell griff sie nach einem Glas Wasser und reichte es ihm. Er stützte sich auf seinen Ellbogen und trank das Glas in einem Zug leer. Schnell füllte sie es erneut auf und reichte es ihm wieder. Nachdem er das zweite Glas gelehrt hatte, wollte sie ihm nochmal nachfüllen.
„Das reicht." Erschöpft und rau klang seine Stimme. Nickend stellte Lucy das Glas weg. Als er Anstalten machte aufzustehen, drückte sie ihn entschlossen wieder ins Kissen. Skeptisch beugte sie sich über sein Gesicht. „Was glaubst du, was du da tust?"
Brummend antwortete er und wehrte sich gegen ihren Griff. „Ich stehe auf."
Wut erfüllte Lucy. Sie beugte sich dicht über sein Gesicht und sprach so bedrohlich, wie es ihr möglich war. „Den Teufel wirst du tun. Ich werde jetzt den Doc holen, der dich untersuchen wird. Danach wirst du das essen, was ich dir gebe und den ganzen Tag artig im Bett verbringen. Die einzigen Male, wo ich dich aufstehen lassen werde, sind die, wo du ins Badezimmer musst. Ansonsten wirst du, verfickte scheiße nochmal, liegen bleiben.
Solltest du dich weigern," diabolisch grinste sie ihn an, „werde ich dich mit Seestein an das Bett fesseln und dich erst gehen lassen, bis auch jede noch so kleine Wunde an deinem Körper geheilt ist. Also was soll es sein? Heute noch liegen bleiben und ausruhen oder die Seesteinfesseln?"
Eine Wutader bildete sich auf seiner Stirn und der Körper spannte sich unter ihren Fingern an. Sie merkte, wie er gegen ihren Griff ankämpfte, aber einfach noch zu schwach war.
„Wie zur Hölle redest du mit mir. Ich..."
Harsch unterbrach Lucy ihn. „Ich rede so mit dir, wie ich es für richtig halte. Ich lasse doch nicht zu, dass du sofort aus dem Bett springst und dich damit selbst in den Tod treibst. Wenn hier kein anderer den Arsch in der Hose hat dir die Leviten zu lesen, übernehme ich die Aufgabe gerne. Du kannst dich ja noch nicht mal gegen meinen Griff durchsetzen."
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Der Weg ist das Ziel (Überarbeitet)
FanfictionLucy trifft an ihrem freien Tag überraschend auf Doflamingo. Diese Bekanntschaft lässt ihr Leben eine völlig neue Wendung nehmen.