Die Wette
Kaum waren sie hinter der nächsten Biegung verschwunden, kam der nächste Läufer ihren Namen rufend auf sie zugerannt.
„Lucy, da bist du ja endlich." Keuchend hielt Pepo vor ihr an und griff nach ihrem Handgelenk. „Du musst sofort mitkommen. Vater verlangt am Marktplatz nach dir. Los schnell, du musst uns helfen...!"
Damit zerrte er sie hinter sich her, sodass sie kaum auf den Beinen bleiben konnte. Schnell fing sie sich und ließ sich halb von ihm mitzerren.
„Was zum Teufel ist denn los, Pepo?"
Der warf einen gehetzten Blick zu ihr zurück und forderte nur: „Lauf schneller, wir haben nicht viel Zeit."
Eine direkte Antwort war das leider auch nicht.
Wieder seufzte Lucy und bewegte sich schneller. Jetzt hatte er sie auch noch von Pinkie weggezogen. Dabei mochte sie seine Gesellschaft. Schmollend überlegte sie, dass sie ihn wohl nicht so schnell wiederfinden würde.
Sie näherten sich von einer Seitenstraße dem großen Platz und sofort griff ein zweiter Mann nach ihrem anderen Arm und sie wurde mit Kraft und Schwung auf die Bühne gezogen.
Lucy stolperte mehr die Treppe hinauf als sie ging und wurde nur durch die Griffe an ihren Handgelenken aufrecht gehalten. Auf der Bühne wurde sie neben den Bürgermeister geschubst, der ihr sofort strahlend eine Hand auf die Schulter legte. Die Menge, die sich versammelt hatte, klatschte ihnen fröhlich zu. Skeptisch betrachtete sie das. Das war unheimlich.
„Herr Bürgermeister, was tu ich hier?"
Fragend sah sie zu ihm auf.
„Weißt du, unser Musiker Rico hier hat eine Wette mit ein paar Reisenden Musikern gemacht, dass du mehr auf den Kasten hast als sie. Und das Ganze wurde hier diskutiert, sodass die Menschen sich langsam hier versammelt haben. Die Musiker sind schon aufgetreten. Nur du fehlst noch. Du machst das schon Lucilia. Schließlich hast du doch früher ständig mit Rico gesungen." Damit klopfte er ihr auf der Schulter und ließ sie alleine auf der Bühne stehen. Mit offenem Mund starrte sie hinterher.
Wie konnte er es wagen?
Rico betrat die Bühne und stellte sich neben sie. Er drückte ihr ein Mikro in die Hand und Santjo fing mit der Melodie an. Sie spielten ein Duett von früher, als sie noch regelmäßig gesungen hatte.
Lucys Gedanken rasten. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Sie wusste, dass es um einen hohen Wetteinsatz gehen musste, sonst wäre sie nicht so verzweifelt mitgezerrt worden.
Sauer sah sie Rico an, als er seinen Part gesungen hatte und trat ihn kräftig in seine Kniekehle. Sofort schlug er auf seine Knie auf und starrte sie sprachlos an.
Wütend schaute sie auf ihn hinunter, als sie mit ihrem Part anfing.
Sag es mir, Boy,
bist du denn nicht langsam müde?
Die Leere in mir wächst und wächst.
Was willst du denn hören?
Bist du es nicht leid so hart zu sein..Ich falle tief,
Ob in guten oder schlechten Zeiten...
Ich falle tief.
Trotzdem sehne ich mich nach Abenteuer.Ich falle tief,
das selbst meine Dunkelheit mir Angst macht.
Ich laufe hinfort,
die Weiten des Meeres liegen vor mir dar.
Ich schwimme hinfort,
Und tauche unter, ins dunkle Blau.Weit hinab, in die Untiefe des Meeresbodens.
Hinab... ich die Untiefe
Untiefe...
Des Meeres hinein...
Weit Weg... In das Meer hinein.Schau mich an, Boy
Wie ich hinfort treibe.
Ich werde den Weg gehen,
Und mich meiner Dunkelheit hingeben.
Weit Fort, stürze ich mich hinein ins Abenteuer.
Hinfort.
DU LIEST GERADE
Der Weg ist das Ziel (Überarbeitet)
FanficLucy trifft an ihrem freien Tag überraschend auf Doflamingo. Diese Bekanntschaft lässt ihr Leben eine völlig neue Wendung nehmen.