Kapitel 6- Tacos und Kekse

18 4 5
                                    

Paul hielt sich immer noch die Seite, als er mit Anna wieder zu den anderen stieß. Gerade rechtzeitig zum Essen.

Mit einem Lächeln stellte eine Kellnerin, die Anna freundlich grüßte, die Teller vor ihnen auf dem Tisch.

Misstrauisch musterte er das Essen vor ihm auf dem dunkelblauen Teller. War das gut für seinen gereizten Magen? Wahrscheinlich nicht, wenn er sich die Bohnenpaste so ansah. Die weichen Teigfladen waren weniger das Problem. Die Tomaten, die rohe rote Zwiebel und noch einiges anderes, was er nicht entziffern konnte, sahen zwar lecker aus, aber versprachen auch nicht unbedingt, dass ihm nicht minder schlecht wäre nach dem Essen.

Niklas ihm gegenüber hob nur die Augenbrauen und grinste. Er hatte auch live miterlebt wie er sich vor weniger als einer halben Stunde noch die Seele aus dem Leib gekotzt hatte.

Anna griff derweil einen der belegten Fladen mit einer Hand und drückte die beiden oberen Kanten zusammen. Misstrauisch beobachtete er wie sie genüsslich hineinbiss. Elegant sah das nicht unbedingt aus, aber gut was störte ihn das.

Immer noch wenig überzeugt tat er es ihr gleich und war überrascht davon, wie gut das Ganze schmeckte, allerdings nicht davon, wie sein Magen das Ganze fand. Trotzdem zwang er sich zu essen.

„Schmeckt es dir nicht?", wandte sich Leah an ihn.

Paul schüttelte den Kopf. „Im Gegenteil!"

„Ihm ist bestimmt immer noch schlecht." Niklas grinste. „Tja, wer so viel trinkt, darf sich am Tag später nicht wundern."

„Lach nur! Wann hast du das letzte Mal Spaß gehabt!"

Anna beugte sich zu ihm herüber und wisperte, „Die Frage ist wohl eher, ob er ihn nicht jeden Abend hat."

Sofort musste Paul losprusten.

Niklas und Leah wechselten undefinierbare Blicke.

„Was habt ihr beiden heute nur?" Leah schüttelte schmunzelnd den Kopf. Zumindest nahm sie es mit Humor.

Anna zuckte mit den Schultern. „Wir ewigen Singles müssen uns ja gegen euch verbünden!"

„Paul und ewig Single? Was ist mit seinen Damenbekanntschaften?", stichelte Niklas.

Paul rollte mit den Augen. „Die wissen alle, dass sie nicht von Dauer sind!" Er lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen zurück. Sein Teller war immer noch halb voll.

Leah blickte von ihrem Essen auf und stellte ihr Wasserglas, das sie zuvor vom Tisch genommen hatte, geräuschvoll neben ihren Teller. „Glaubst du nicht an die Liebe?" Sie klang erschüttert und irritiert.

Paul atmete tief durch. „Die Liebe glaubt nicht an mich!"

Niklas legte eine Hand auf Leahs und beugte sich zu ihr herüber. Paul hörte nicht, was Niklas ihr zuraunte, aber an Leah Mimik sah er, dass es wohl um Dana ging.

Sofort musste er schlucken und wandte sich wieder dem Essen zu.

Anna stieß ihn an. „Für mich hat die Liebe auch nie etwas übrig, wie es scheint" Sie lachte und strich sich die dunklen Haare aus der Stirn. „Aber falls du mal ein Alibi brauchst, das schulde ich dir jetzt wohl."

„Oh? Wie das?" Leah horchte auf und sah zwischen ihnen hin und her. Neugierde blitze in ihren Augen auf.

Paul zuckte mit den Schultern. „Ich habe nur gerade ihren neuen Freund gespielt damit ihr Ex abhaut."

Niklas konnte er deutlich ansehen, was er dachte. Sie kannten sich eindeutig schon zu lange. Sein bester Freund hatte schon auf der Zunge liegen, was er sagen wollte, dass las er ihm an den Augen ab und es war etwas stichelndes.

IntermediateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt