MHA FF - Zwei Geschwister (OC x Shoto)

Kapitel 1

„Komm jetzt endlich Schwesterchen!", ruft meine aufgedrehte Schwester aus dem Wohnzimmer. „Bin ja schon da.", beruhige ich sie und kaum hab ich mich neben sie aufs Sofa gesetzt, drückt sie auch schon auf play. Sie grinst mich an, ich grinse zurück und dann konzentrieren wir uns voll und ganz auf den laufenden Anime.

Es läuft My Hero Academia, das ist momentan unser Lieblingsanime. Geistesabwesend wickle ich meine nassen Haare in ein Handtuch. Eine Dusche war nach dem heutigen Ausdauerlauf-Training nämlich dringend nötig! Auch wenn ich lieber darauf verzichtet hätte... Shizune hat mich ziemlich gehetzt, weil sie endlich los schauen wollte! Aber dann musste meine große Schwester halt auch mal warten. Sie war es schließlich, die mir unbedingt Anime zeigen wollte.
Na ja... aber ehrlich gesagt hat sie recht. So wie sie es versprochen hatte, liebe ich Anime einfach! Genauso wie sie. Besonders My Hero Academia. Der Zeichenstyl und einfach die gesamte Machart haben mich komplett in Beschlag genommen. Ich bin echt froh, dass Shizune alle möglichen Serien ausprobiert hat und mich -mit viel Überredungskunst- dazu gebracht hat, den Anime mit ihr anzufangen! 

„Shizune, Alane! Das ihr mir aber ja nicht mehr zu lange kuckt! Morgen ist schließlich Schule." Erschrocken zucken wir beide zusammen. Ich habe gar nicht gemerkt, dass Ramona in der Türe steht. Ramona ist unsere Adoptivmutter, die uns vor knapp einem Jahr, zusammen mit ihrem Mann Thomas, von diesem Schrecken namens Kinderheim befreit hat. Sie ist kleiner als ich, hat rotes Haar und ein etwas rundliches, aber trotzdem schönes Gesicht.
„Ja, Ramona. Keine Sorge. Ich pass schon auf, dass Alane nicht zu lange kuckt.", sagt Shizune und grinst dabei hämisch. Ha! Das muss sie gerade sagen! Wer muss hier wen immer vom Weiterkucken abbringen?? Böse funkel ich sie an, doch als sich ihr Grinsen in ein Lachen wandelt, stimme ich mit ein. Kopfschüttelnd, aber auch lächelnd verlässt Ramona das Wohnzimmer. Sofortdrückt Shizu wieder auf den Play-Pause-Knopf, den sie vorhin zum Glück instinktiv gedrückt hat. So haben wir jetzt nichts verpasst.

 Wir sind gerade bei der ersten Staffel am Ende. Wobei, eigentlich nicht. Wir haben bereits 2 Staffeln durch, doch da bald die 3te Staffel erscheint, haben wir uns dazu entschlossen, den Anime erneut anzusehen.
Und im Moment wird Herr Aizawas Kopf von einem Nomu brutal in den Boden geschlagen. Und obwohl wir beide diese Stelle schon einmal gesehen haben und wissen, dass er wieder ganz gesund wird, schreien wir beide laut auf. „Nein!" „Nicht Herr Aizawa!" Gebannt schauen wir zu. Wir sind genauso glücklich wie Ochako und Mina, als All Might auftaucht, sorgen uns aber ebenso wie Deku, ob All Might es schafft. Ganz gleich, dass wir das Ergebnis des Kampfes im USJ gegen Tomura Shigaraki und seine Leute schon kennen. My Hero Academia ist wahrlich unser Lieblingsanime!
Dann, als Shoto endlich auftaucht kann ich einfach nicht anders als erfreut auf zu quieken und mein Herzschlag beschleunigt sich. Shizu geht es mit Kacchan nicht anders und wir sehen uns verschwörerisch an, bevor wir unseren Blick wieder auf unsere Crushs wenden. Und so merken wir auch gar nicht, wie viel Zeit verstreicht bis ich, als Shizune eine neue Folge reinmachen will, einen flüchtigen Blick auf die Uhr werfe. 

„Shizu!", rufe ich überrascht aus. „Es ist schon viel zu spät! Wir müssen jetzt sofort ins Bett!" Sie kuckt mich bettelnd an. „Waaaas?! Aber es ist doch gerade so spannend!", murrt sie zwar, macht den Fernseher dann aber doch aus. Keine von uns beiden möchte Ramona oder Thomas verärgern.
Auch wenn das wohl keine wirklichen Konsequenzen hätte, sind wir doch sehr auf ein friedliches Zusammenleben bedacht. Schnell und vor allem leise huschen wir in unsere Zimmer. (Wir haben beide ein eigenes, das ist auch ein neuer Luxus, den wir hier bekommen haben. Es ist echt angenehm, mal nur seinen eigenen Atem beim Einschlafen zu hören. Aber ich hätte auch kein Problem damit gehabt, mir ein Zimmer mit Shizune zu teilen.) „Bis morgen, Alane. Schlaf gut.", verabschiedet sich Shizune und geht in ihr Zimmer, das gleich neben meinem liegt. Ich erwidere das und schon kurz darauf kuschel ich mich in meine warme Decke.

Ja, heute war ein toller Tag!, denke ich und lasse den Tag Revue passieren. Heute in der Schule ist alles gut verlaufen und ich habe mich mündlich beteiligt. Und sowohl das Ausdauerlauf-Training bei mir, wie auch Shizunes Selbstverteidigung, haben Spaß gemacht. Beim Duschen Zuhause hat Shizune nicht das ganze warme Wasser verbraucht und die Stimmung beim Abendessen davor war auch mal wieder Klasse.
Ramona und Thomas sind echt nett! Und Shizune und ich hatten echt Glück, dass sie gleich zwei Kinder adoptieren wollten! Denn auch wenn Shizune nicht meine ‚richtige' beziehungsweise leibliche Schwester sein mag, liebe ich sie mindestens genauso! Wir haben uns früh im Kinderheim kennengelernt und sind seitdem unzertrennlich.
Hihi., der Gedanke an Shizune macht mich sogar noch glücklicher. Also. Weiter im Text. My Hero Academia war so fesselnd und spannend wie immer.

Ich denke noch lange darüber nach und stelle mir vor, was ich hätte bewirken können, wenn ich dort gewesen wäre und eine mächtige Spezialität hätte. Und was hätte Shizune gemacht? Hätten wir Herr Aizawa vor seinen Verletzungen bewahren können? Oder gar Shigaraki festnehmen können? Immer mehr solcher Fragen stelle ich mir, bis ich schließlich vom Schlaf übermannt werde und entspannt einschlafe.

Ich wache auf, weil sich etwas verändert hat. Nicht etwa, weil mein Weckergeklingelt hat oder weil jemand reingekommen ist. Nein, weil es plötzlich taghell ist, meine Decke fehlt und ich auf einem steinharten Untergrund liege.
Müde rapple ich mich auf, halte aber schlagartig in der Bewegung inne. Denn was ich vor mir erblicke ist absolut surreal.