Ich erinnere mich bis heute noch an unsere Kindheit. William ist mein großer Bruder. Bis heute noch, ist er mein Held. Er hat mich immer gerettet, wenn ich in Schwierigkeiten war. Er war immer für mich da. Niemand kann mit ihm mithalten! Niemand würde für mich mehr bedeuten, als mein eigener Held. Er ist bis heute mein bester Freund, der mich immer beschützt hat, bis zu dem Tod unserer Mutter. „Ich bleib bei dir, Harry, egal was passiert. Ich bin immer für dich da!" Diese Worte hat er immer gesagt. Ich werde sie niemals vergessen! Niemals!
Der Tod meiner Mutter war ein sehr schlimmer Teil unseres Lebens gewesen. Sträuße der Leute standen in unserem Vorgarten und in der Zeit beachtete uns jeder. Ich fühlte mich leer, bis heute noch. Die leere kann nichts ersetzten, selbst unsere Stiefmutter nicht. Ich bin jünger als er und bin in der Zeit viel zu schnell erwachsen geworden. Jetzt kann ich nur noch darüber nachdenken, wie es gewesen wäre, wenn ich noch ein Kind gewesen wäre. Ich musste schnell erwachsen werden. Ich konnte nie entscheiden ob ich das gewollt hätte.
Jetzt starr ich nur an die Decke, hör einen regelmäßigen Pieps Ton und kann an nichts anderes Denken. Ich vermisse sie so! Warum konnte sie nicht bleiben? Ich hätte bei ihr sein müssen, dann wäre ich jetzt bei ihr. Warum haben sie es nicht durchgezogen und mich umgebracht. Wieso nicht? Dann wäre ich jetzt bei ihr und würde nicht mich nicht mehr so allein fühlen. William hatte Angst sie aus seinen Gedanken zu verlieren. Er wusste für eine Zeit nicht mehr wie sei aussah, jetzt beschreibt er sie so, wie er sie gefühlt hat.
Es scheint so, als sei es kitschig, oder? Aber wenn jemand seine Mutter verloren hat, weiß man was einem fehlt. Ich bin zu schnell erwachsen geworden um zu wissen was ich in der Zeit alles verpasst habe, als sie von uns gegangen war. Jetzt sehe ich die Decke, so weiß und doch grau. Will schläft immer noch, er hat mich nicht mehr bemerkt, wie ich aufgewacht bin. Ich weiß von meinem Schicksal, was mich jetzt für immer begleiten wird. Ja, es ist anfangs schlimm, ja, ich habe Angst davor, mich mit diesem Schicksal im Spiegel anzusehen. Ich fühle mich erbärmlich und will mich am liebsten selbst umbringen. Aber William braucht mich. Er kann das nicht alleine. Ich habe seine Rache Schwörung gehört. Ich will Rache nehmen.
„Will!", keuche ich, fast unhörbar.
„Harry! Du lebst! Ich dachte ich hätte dich verloren!", er bricht in Tränen aus und umarmt mich. Er zieht aber direkt einen Gesichtsausduck auf, den ich bei ihm niemals zuvor gesehen hatte.
„Wer, Harry. Wer hat dir das angetan!", er steht nun voller Wut und Frust vor mir. Ich kann nichts tun um ihn zu beruhigen.
„Sie! Die Feinde! Sie meinen, sie kennen mein Geheimnis! Aber sie wissen es nicht. Daraufhin, haben sie mich mit Messern attackiert und stachen immer mehr auf mich ein.", ich kann nicht fassen, was passiert ist, obwohl ich es selbst erlebt haben.
„Wir werden Rache schwören! Du kannst auf mich zählen!", so entschlossen wie jetzt, habe ich ihn noch nie erlebt. Er erhebt sich und geht. Ohne ein Wort zu mir zu sagen geht er einfach. Mir schießen unzählige Gedanken durch den Kopf, was er plant um sich zu rächen und ob er überhaupt etwas plant.
Jetzt, muss ich erst mit nur noch einer Hand klar kommen. Nein! Ich kann den Arm nicht angucken. Zu schlimm ist der Schmerz! Ich will nur hier raus, weit weg von hier. Wieso haben sie mich nicht gehen lassen, nach oben? Wieso haben sie es nicht durchgezogen?
Ich träume in letzter Zeit viel. Ich träume davon wie meine Mutter umgekommen ist, damals. Durch den Autounfall, damals. Dies hat mir meine Mutter genommen. Sie ist nicht bei uns gestorben, nein! Sie ist in Frankreich gestorben, da, wo wir nicht hinkonnten. Ich träume davon, dass ich neben ihr saß, als es passierte. Ihr Gesichtsausdruck sehe ich bis heute. Ich wache immer dann auf, als es passiert. In Tränen sitze ich dann im Bett und frage sie, warum es passieren musste. Ich habe immer Angst, dass es einmal William sein könnte, der plötzlich stirbt. Ich habe solche Angst davor.
Ich setze mich auf und versuche eine Schwester zu rufen, aber keine kommt. Mit wackligen Beinen versuche ich zu stehen und löse meine Injektionen. Wie ein Zombie laufe ich den Gang entlang und versuche irgendwo hin zu kommen. Entweder zu William oder zu meiner Mutter.
Ich merke, wie ich immer schwächer werde, meine Augen werden trüb und ich sehe mehr und mehr Licht, helles Licht. Das letzte woran ich mich erinnere ist eine Person, die auf mich zu läuft. Danach Licht. Ich kann sie sehen. Meine Mutter umarmt mich. „Bleib bei William. Er braucht dich mehr als du mich. Bleib bei ihm! Wir werden uns eines Tages wieder sehen."
Mit diesen Worten drückt sie mich von sich ab. Ich falle, falle immer weiter, bis es alles Schwarz ist und ich meine Augen öffnen kann. William steht neben mir, fassungslos sieht er mich an und ich kann den Moment nicht begreifen.
„Du wärst fast draufgegangen, Hazzer! Ich hab ein paar Leute mitgebracht.", voller Freudentränen steht er da, dahinter welche aus unserer Gang.
„Sie sind alle in unsere Rachepläne eingeweiht!", voller Überzeugung stimmen alle zu. Und ich, der sich fast nicht grad bewegen kann, nickt nur leicht mit dem Kopf als Zustimmung.
Es wird jetzt alles über meinen Kopf hinaus entschieden. Ich hoffe, ich darf da auch noch was mitbestimmen. Ich lege mich zu der Seite wo alle sitzen und versuche mitzuhören, was sie sagen, aber ich schaffe es nicht. Ich überlege mir jetzt schon die ganze Zeit, ob es eine gute Idee war, mit meinem Bruder mitgegangen zu sein und mein Leben einfach hinter mir gelassen zu haben. Ich habe Angst, dass ich mich falsch entschieden habe, dass ich nie wieder zurück kann. Was wird aus meinem alten Leben?
Früher war mein Vorbild Margaret Thatcher. Sie ist und bleibt eine starke Persönlichkeit. Doch jetzt zweifeln viele an ihr. Ich fange auch an, an ihr zu zweifeln. Sie bringt das Volk, uns zu lachen und zum weinen. Woran sollen wir denn noch glauben, wenn nicht an uns Jugendliche geglaubt wird? Ich habe mich früher nie um meine Zukunft Sorgen gemacht. Doch jetzt habe ich Angst, Angst davor zu versagen. Angst davor, mein Leben nicht selbst in die Hand nehmen zu können.
„Hazzer! Wir wollen alle Rache nehmen an ihnen. Bist du dabei...solange du noch willst? Aber komm erst mal aus dem Krankenhaus raus.", sofort wendet sich Will wieder von mir ab. Ohne, dass ich irgendetwas dazu sagen kann, gehen alle und ich sitze mal wieder alleine im Krankenhaus. Ich finde es gruselig hier zu sein. Insbesondere nachts! Hoffentlich komme ich hier irgendwann mal hier raus!
Traum kommt zurück! Ich träume wie immer. Und immer wieder das gleiche, was mich zum weinen bringt.
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Shadow man
FantasyIch bin immer der vergessene. Ich bin der, über den man nichts weiß. Ich bin wie ein Schatten: bin da, obwohl du mich nicht wirklich bemerkst. Was soll jetzt noch passieren? Jetzt ist die Lage doch noch verzweifelter! Ich bin Omber Albridge. Wer ni...