Brighid's Geschichte

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Bevor ihr die Geschichte von Brighid lest, würde ich euch nicht vorschlagen etwas zu essen, oder wenn ihr euch die Geschichte auch bildlich vorstellt (das ist echt toll wenn...), doch es könnte etwas verstörend werden.
Jaaaaa! Noch viel Spaß beim lesen 😘

Früher vor 17 Jahren, gab es noch keine Dunkelheit in Brighid's Augen. Sie war voller Freude und der Glanz in ihren Augen war noch nicht verblichen. Ihre Eltern waren sehr stolz auf ihre Tochter, ihr einziges Kind, das normal schien. Kurze Zuvor war ihr Bruder Victor geboren. Sie hing an ihm, wie an keinem anderen. Sie war die einzige, so schien es, die sich mit Victor verstand und seine Umgebung verstand. Mit 11 Jahren, da war er 4, schien er seine eigene Welt zu erschaffen. Er zeigte nur Brighid seine Welt, seiner Heldin. Brighid sah, wenn sie mit ihm alleine in seinem Zimmer war, wie Magie aus seinen Händen sprühte. Wie Fontänen aus Magie, die nur aus Victor's eigener Fantasie bestanden. Viele einzelne blaue Funken. Kein Hass, keiner, der ihm schaden könnte, doch wenn ihre Eltern ins Zimmer kamen, verwandelten die Fontänen sich in Hass und schwarze Magie. Sie werden rot-schwarz und fangen an Brighid und Victor anzugreifen. Die Eltern sahen diese Art von Magie nicht, sie konnten diese Magie nicht begreifen. Sie brachten den armen Jungen zu Psychologen und Ärzten, doch diese gaben ihnen nur Diagnosen von ausgeprägtem Autismus. Als ein weiteres Jahr vorbei zog, durfte Brighid sich nicht mehr zu Victor begeben, alleine, da sie die Gefahr sahen, dass er ihr Angst machen würde oder sie angreifen könnte.

Am 5. April 1998 malte Victor den Boden und die (meisten) seiner Wände an, mit Bundstiften, Filzstiften, Wasser- und Acrylfarbe und Wachsmalstiften. Es wäre noch halbwegs normal gewesen, wenn es ein Frohes Bild mit Strichmännchen wäre, wie man es bei einem 5 Jährigen erwartet hätte. Doch dieses Bild übertraf auch jeweilige Kinderkunst. Dieses Bild war mehr als detailgetreu gezeichnet worden. Es zeigte einen verregneten Abend und ein Auto, dass in einen Unfall verwickelt war.  Es zeigte den Piccadilly Circus in heller Aufregung. Im Wagen saßen ihre Eltern, Victor's Eltern.

Tot.

Brighid's P.O.V

Mein Vater auf dem Lenkrad liegend, das Gesicht Blutverschmiert und meine Mutter aufgespießt durch den eigenen Regenschirm, den sie mithatte. Kreischende Menschen überall und alles in ein tiefes Orange-Rot getaucht. Vorne lag noch eine Zeitung von „the daily telegraph". Das Datum „13. April 1998". Sofort wurde mein Bruder in eine Psychiatrische Anstalt gebracht. Niemand dort konnte das Bild erklären, dass mein Bruder gemalt hatte, bis zum 13. April 1998. Am Abend des 13. April 1998 wollten meine Eltern ins Theater gehen. Sie wollten um 18:00Uhr zurück sein und so wartete ich eine Stunde ohne Erfolg. Ich zog los um in die Innenstadt von London zu gelangen. Als ich zum Piccadilly Circus gelange, sehe ich nur eine helle Aufregung. Sofort geht mir das Bild durch den Kopf. Diesen Augenblick in meinem Leben werde ich wohl nie vergessen. Niemals habe ich solch eine Verlassenheit gespürt, wie Damals.

Ich sah nur noch einen schwarzen Porsche in einer Wand stecken. Wie im Bild fing es an zu regnen. Alles wurde Orange-Rot. Ich fing an zu taumeln. Ich konnte es nicht begreifen, nicht jetzt, bis ich die Personen im Wagen erkenne. Nein! Wie ein Schrei, der nicht ausgesprochen werden darf. Reglos versuche ich weitere Schritte dem Wagen entgegen zu gehen, doch ich schaffe es nicht mehr. Für einen Moment schien das Bild wieder vor meinen Augen zu sein. Genau so schien auch alles um mich herum. Für einen kurzen Moment war meine Welt stehengeblieben. Plötzlich sehe ich ein bekanntes Gesicht in der Menge, das sich bewegen kann.

„Ich wollte dich nicht leiden lassen, doch dieser Moment wurde zum leiden erschaffen.", sagte diese bekannte Person. Es war Victor. Das was das letzte Mal, dass ich Victor jemals gesehen habe.

Als der Moment des Leidens fortfuhr, sehe ich mehr, nicht mehr im Sinne von viel mehr, sondern ich realisiere, was jetzt grade passiert ist, wie sich in der letzten Stunde mein Leben völlig verändert hatte.

Ich nehme meinen ganzen Mut den ich noch hatte zusammen und begab mich näher zum Auto. Ekel, Angst und Empörung fühlte ich. Je näher ich kam, desto stärker wurde es. Das schlimmste was ich jemals sah, war meine Mutter. Aufgespießt saß sie dort, von ihrem eigenem Regenschirm. Ich sah keinen Grund zu weinen. Ich konnte nicht mehr weinen. Die Fröhlichkeit und der Glanz meiner Augen ist damals verflogen. Das war eines der Schrecklichsten Momente meines Lebens. Das Bild, das von meinem Bruder gemalt wurde, steht jetzt in einem eigenen Raum in der „Camden Art Gallery". Ich war noch nie dort. Es würde zu viele alte Erinnerungen wecken. Deswegen bin ich in meiner Gang. Sie hat mich aufgenommen.

Bis heute ist die Freude und die Magie nie wieder gekehrt.

Shadow manWo Geschichten leben. Entdecke jetzt