Kapitel 8

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-----------Piet----------


Ich wollte mich daran eigentlich nicht beteiligen. Doch das ist wäre meine Chance mich in der Gang zu beweisen. Ich schlendere immer noch durch die Straßen von London, mit dem Gesicht, dass niemand sehen will. Nicht jeder hatte eine Chance was aus seinem Leben zu machen. Mir kam diese Chance nie zuteil. Ich musste immer nur funktionieren. Ich hatte mal ein tolles Leben gehabt, damals, hatte ich einen Job, eine Familie und Kinder. Ja, jetzt bin ich 59 und immer noch hier. Ich habe alles verloren, damals. Als ich 44 war, hat es gebrannt. Der Brant wurde von denen da Drüben gelegt. Seit dem Tag, ja, dem 04. Mai, nennen sie sich Thunder Fire. Ich soll sie verraten haben. Meine Frau und meine Kinder kamen in dem Feuer um. Ich wurde eingeschlossen und mein Gesicht veränderte sich durch das Feuer. Jetzt sehe ich aus, als ob Victor Frankenstein mich erschaffen hätte und so behandeln mich aber auch die Menschen. Ich wurde für das Feuer angeklagt und ins Gefängnis gesteckt. Damals wandte sich mein Leben wie ein Schlag. Ich konnte fliehen, nur durch die Hilfe von meiner jetzigen Gang. Ich verdanke ihnen viel, aber jetzt bin ich ein Teil von ihnen. Wie ein Sklave muss ich ihren Dreck beseitigen, den sie verursachen, die Sachen ausbaden, die sie begangen haben.

Thunder Fire hat mir alles genommen. Sie haben mir meine Familie genommen. Sie haben mir mein undgeborenes Kind genommen. Ich habe mit der Zeit versucht zu vergessen, doch es hat niemals funktioniert. Jetzt bleibt mir nur noch eine Erinnerung an diesen Tag, mein Gesicht. Sie sollen so leiden, wie ich es getan habe und wie ich es jetzt noch tue. Ich werde nie wieder lieben können, nie wieder vergessen können und nie wieder mich verstecken können.

Ich trete wieder nach langer Zeit vor das Grab meiner Frau und meinen Kindern. Es steht eingraviert: Die geliebte Familie, umgekommen im Feuer des eigenen Mannes und Vaters: Amélie und ihre Kinder Janette, Marie und das ungeborene Kind Birg....

Weiter kann man nicht mehr lesen. So viel Zeit ist vergangen, seit dem Tod von ihnen. Mir fließt eine Träne die Wange runter und tropft auf den Weg. Ich sacke weinend zusammen, unfähig aufzustehen. Eine Frau kommt auf mich zu und setzt sich neben mir auf den Boden, um mich zu trösten. Doch als sie mein Gesicht sieht, schrickt sie auf und läuft schreiend weg. Dadurch fange ich noch mehr an zu weinen. Ich werde niemals wieder der sein, der ich einmal war. Niemals wird sich etwas ändern.

Schweren Herzens gehe ich weiter. Ich fühle immer noch ihre Anwesenheit in meinem Herzen. Ich werde sie niemals vergessen. Der Gang durch das Tor des Friedhofes ist schwer, denn das heißt für mich, dass ich sie vielleicht nie wieder sehen werde. Ich habe Angst davor, sie jemals zu vergessen. Niemals werde ich sie vergessen. Solange ich hier bin, werde ich sie in mir tragen, hier, in meinem Herzen. Es soll die Wahrheit herauskommen, dass es niemals ich war. Thunder Fire soll dafür bezahlen, was sie aus meinem Leben gemacht haben. Ich habe niemals mich damit abgefunden, niemals Drogen genommen, niemals angefangen zu trinken, weil ich weiß, dass Amélie und den Kinder enttäuscht von mir wären, wenn ich es tun würde. Ich könnte es mir auch nie verzeihen, wenn ich es tun würde.

„Ich verspreche euch, dass die Schuldigen für euren Tod bezahlen werden. Sie werden für euren Tod gerächt werden."

Mit den Worten gehe ich durch das Tor. Meine Worte haben mir selbst Kraft gegeben. Plötzlich bekomme ich eine SMS: „Die Bombe ist fertig! Treffen, heute um 17:00 Uhr in China Town. Du weißt wo!"

Shadow manWo Geschichten leben. Entdecke jetzt