Kapitel 7

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——————————————————Harry——————————————

Wie mein Kopf schmerzt. Was ist denn gestern alles passiert? Ich packe mir an den Kopf und versuche meinen Schwindel zu überwinden. Wie ein betrunkener laufe ich den langen Gang entlang. Man könnte meinen auf 10 Metern bin ich mindestens 20-mal gegen die Wand gekracht. Ich hoffe Will hat für alles eine Erklärung. Ich sehe aus verschwommener Entfernung, dass jemand, nein, das ist Will. Er stürmt auf mich zu und was sagt er da?

„Harry! Wir müssen los. Planen... Rache...!", völlig außer Atem steht er vor mir. Er sackt etwas zusammen, richtet sich dann aber wieder auf.

„Wir müssen wieder nach London rein fahren. Sie warten alle auf uns! Wir haben ihnen versprochen, Rache an ihnen zu schwören." Ich habe keine Ahnung was gerade passiert, oder passiert ist. Ich fühle mich wie berauscht. Plötzlich packt er mich am Arm und drückt mir meine Jacke und Schuhe in die Hand. Ich kann sie nicht mal im Haus mehr anziehen, so eilig hat er es!

Ich schwöre es, ich habe zum ersten Mal Angst in einem Auto! William fährt so schnell, dass ich mich am liebsten noch einen Anschnallgurt gehabt hätte. Ich kralle mich an den Sitz und hoffe, dass ich keine Krallenspuren verursache. Nein, das ist nicht das einzige, woran ich grad denken kann. Ich hoffe ich sterbe nicht! Ich glaube ich kann mich davon überzeugen, warum es jetzt Verkehrsregeln gibt, denn wir brechen diese grad. Ich würde grade gerne schreien, aber irgendwie funktioniert das grad nicht.

Als wir endlich da sind muss ich mich erst mal übergeben. Ich renne zum nächstgelegenem Busch und ... naja. Durch William's Anspannung, hat er es noch nicht mal mitbekommen.

„Wir sind da! Ich hab Hazzer dabei. Er kann uns alles erzählen, was passiert ist.", ich höre nur meinen Namen und gucke sie an. Ich bin immer noch blass im Gesicht und hab noch immer das Gefühl, mich übergeben zu müssen.

„Äh, ja?!  Sie waren es, die von drüben. Sie meinten, sie kennen.... Sie meinten, ich hätte ihnen etwas angetan. Dafür wollten sie sich an mir rächen.", ich konnte ihnen nicht die Wahrheit sagen. Damit würde ich mich und dann auch William verraten. Ich wusste auf die Schnelle nichts anderes.

„Also womit sollen wir uns an dem Attentat an Hazzer rächen? Wie stellt ihr euch das vor?", mit diesem Satz von William hätte ich nie gerechnet. Er bevorzugt eher friedliche Angelegenheiten, eigentlich. Doch was meint er damit, jetzt werden alle irgendetwas sagen. Ich kann nichts verstehen außer diesen Satz.

„Wie wär es mit einer Papierbombe? Die funktionieren immer gut!" Ich weiß nicht wer das gesagt hat, aber Will findet die Idee gut. Ich wollte mich rächen, ja, aber doch nicht so! Bomben kamen für mich nie in Frage, aber diese Art der Rache hört sich zum ersten Mal für mich sehr verlockend an. Ja, diese Art der Rache scheint wirkungsvoll zu sein.

„Ich möchte auch was dazu sagen! Ich möchte die Idee mit der Bombe unterstützen. Ich finde das gut. Wann sollen wir das machen?", ich habe Angst vor der Antwort, die sie mir alle geben werden. Ich reiße meine Augen auf, alle gucken mich an. Wieso?

„Das dauert, bis die Bombe da ist. Ich kenn da jemanden, der die besorgen könnte.", aus der Menge kommt jemand hervor, es ist Piet, der sonst nie so viel zu sagen hatte, bis jetzt. Er verspricht mir, sich darum persönlich zu kümmern und daran teil zu nehmen.

„Also, Los! Kümmert euch um die Vorbereitungen! Ich hab euch gesagt, was ihr zu tun habt!", wie ein Anführer steht Will nun da. Er ist nicht mehr mein Bruder für den Moment. Er ist wer anderes. Ich bekomme Angst davor, wenn er mich anguckt. Ob er mich wie ein Zombie angucken wird?

Genau so schnell wie wir gekommen sind, bringt er mich wieder in den Vorort von London. Diesmal ohne übergeben. Er schickt mich hoch. Er hat sich verändert in dieser Zeit. Er ist anders geworden. Er ist nicht mehr mein Held. Was ist aus ihm geworden?

Shadow manWo Geschichten leben. Entdecke jetzt