Teil 13

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Mausseele richtete sich auf und schüttelte sich erneut. Dennoch wurde ihm nicht warm. Es schneite wieder stärker, ein Schneesturm wurde entfesselt. Eine kräftige Windböe hob Mausseele an und schleuderte ihn weg. Er landete auf einer Felswand, die er nicht kannte. Um ihn herum heulte der Sturm, überall weiß weiß und nochmehr weiß und Schnee. Vorsichtig machte er ein paar Schritte. Nichts war zu hören, nur das Heulen des Windes. Er trat ins Nichts und rutschte weg. Ein stummer Schrei verließ seine Kehle, als er in die Schlucht stürzte.

Hasenohr sah nichts mehr und der Wind heulte so laut das man nichts hören konnte, sie krallte sich an allem fest was sie finden konnte um nicht weggeweht zu werden, aber wo Mausseele war wusste sie nicht.

Mausseele fiel und fiel, um sich herum sah er verschwommen Felsen und Kanten. Aber er konnte sich an nichts festhalten. Er fiel und um ihn herum wirbelte Schnee, der Wind heulte und heulte. "Hilfe!" schrie er erstickt und ruderte mit den Pfoten. Es wurde immer kälter.

Hasenohr hörte Mausseeles Stimme, konnte aber nicht sagen woher sie kam. Sie sah sich um, doch alles war weiß. Wo war dieser Kater, was war ihm passiert? Der Wind ließ nicht nach und Hasenohr krallte sich noch fester.

Eine Windböe schleuderte Mausseele krachend gegen einen Felsen und er schrie auf. Schmerz flammte in seiner Seite auf und Blut sickerte aus mehreren Wunden. Er versuchte, sich festzuhalten, aber der Wind wirbelte ihn herum wie ein trockenes Blatt. Und er fiel immer weiter.

Hasenohr biss sich am nächst besten Zweig fest, die Orientierung hatte sie schon vor einiger Zeit verloren. Wo war Mausseele? War er in die Schlucht gefallen? Nein das durfte nicht wahr sein!

Mausseele spannte sich an und drehte sich herum, sodass er auf seinen Pfoten landen würde. Aber sie würden ihn nicht tragen. Er hatte viel zu viel Blut verloren. *Soll ich hier sterben? Nun, dann wird es wohl sein.* dachte er und betrachtete den Untergrund, auf den er zu fiel. Dort unten waren im dichtem Schneegestöber Felszacken zu erkennen. *Ach nöö...* Er wollte ncht aufgespießt werden. Plötzlich kam wieder eine Windböe, noch heftiger als die erste. Sie schleuderte Mausseele gegen einen weiteren Felsen. Er schrie auf, als spitze Zacken sein Fell aufrissen.

Hasenohr hörte etwas konnte aber nicht sagen ob es Mausseele oder doch nur das heulen des Windes war welches ihr fast die Ohren zerfetzte. Sie hoffte inständig irgendwo Mausseeles Umrisse zu sehen, doch es war weit und breit nichts außer weiß.

Da erkannte Mausseele plötzlich einen Ast vor sich und krallte sich mit aller Kraft fest. "Hasenohr!" schrie er, so laut er konnte. Er hoffte, dass sie es nicht für eine Täuschung des Windes halten würde, dessen Heulen seine Ohren fast zerfetzte. Und bei Hasenohr würde es nicht anders sein...

Hasenohr hörte etwas, es klang wie ihr Name, das musste Mausseele sein. ,,Wo bist du?", schrie sie und hoffte Mausseele würde es hören, sie konnte aber nicht weg sonst würde sie weggeweht werden oder sich verlaufen.

"Wo bist du?" War das Hasenohr? Er hoffte es sehr, denn mit seiner Vorderpfote konnte er sich kaum noch halten. Der Sturm war zu stark, bald würde er wieder weggewirbelt weren. "In der Schlucht!" rief er, Schlucht schrie er extra laut.

Mäusedreck er war also doch dort unten! Aber wie sollte sie da runter kommen? Sie rief sich das Bild der Schlucht in Erinnerung, zum Glück hatte sie es sich gut angeschaut. Hasenohr atmete tief durch und ließ los, sie wurde zur Schlucht gedrückt, zumindestens glaubte sie es da von dort Mausseeles Stimme kam. Plötzlich verschwand der Boden, doch einen Moment später landete sie auf einem Felssims, sie hatte recht gehabt! Sie sprang weiter runter, so nah an der Felswand war die Sicht besser und trotzdem noch schwer.

Mausseeles WunschWhere stories live. Discover now