Teil 24

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Mausseele wartete, bis sie weit genug weg war. Dann umhüllte ihn ein gleißendes, türkisfarbenes Licht.

Er hatte einmal von sogenannten Magiern gehört. Das waren Katzen, die eine bestimmte Fähigkeit hatten. Zum Beispiel konnten sie Wasser beherrschen oder Pflanzen wachsen lassen.Er war auch ein Magier.Aber nicht nur ein Magier. Sondern der. Er war der Magier. Er hatte gigantische Kräfte. Er lief los.

Hasenohr rannte weiter, sie sah ein seltsames Licht, aber vertraute Mausseele und deshalb lief sie weiter. Er würde es schaffen und Funkentanz finden.

Mausseele schaute nach hinten. Durch sein Licht würde er wahrcheinlich die Aufmerksamkeit sämtlicher Waldbewohner auf sich ziehen, aber vielleicht sah Funkentanz ihn so.

Hasenohr war aus den Wald hinausgerannt und kam zum stehen, sie würde hier auf ihn warten.

Mausseele sträubte sein Fell. Der Wald um ihn herum war in Bewegung geraten, trotz seines Lichtes konnte er niemanden sehen. Aber Augen. Überall waren Augen. Er knurrte, lief weiter.

Funkentanz sah etwas, ein grelles Licht. ,,Kommst du mit?", fragte sie das Wesen neben ihr welches nickte.

Mausseele sah sich um. Da erkannte er Funkentanz. "Komm her!" rief er.

Funkentanz rannte in Richtung Licht, hörte Mausseeles Stimme und sah zu dem Lebewesen was mit ihr rannte.

Mausseele sah Funkentanz und den Waschbären herbeirennen. Als Funkentanz nahe genug war, rief er ihr zu: "Folge diesem Stern!" und deutete mit seinem Schweif auf den türkisfarbenen Stern.

,,Ich wusste das du Zaubern kannst!", rief sie ihm entgegen. ,, Und was machst du?"

"Geh jetzt! Wir haben keine Zeit!" fauchte Mausseele. "Los!" Er sah sich hektisch um. Sein Licht erlosch langsam, aber stetig.

Funkentanz sah kurz unentschlossen durch die Gegend, nickte Mausseele dann aber zu und flüsterte: ,,Wir werden uns wiedersehen, viel Glück und pass auf dich auf."

Mausseele nickte nur. "Und jetzt mach, dass du hier rauskommst!" Er funkelte den Wald um sich zornig an.

Funkentanz nickte erneut und rannte dem Stern nach, das Wesen sah Mausseele kurz so an als wolle es sagen: Ich passe auf die Kleine auf. Dann folgte es Funkentanz.

Mausseele beobachtete Funkentanz, bis sie aus dem Wald hinaus war. dann sah er sich um. Die Dunkelheit war immer näher gerückt, sein Licht glomm nur noch. Und überall diese Augen! Er duckte sich leicht, ließ alles an sich herankommen und sein Licht erlosch. Dann rannte er los.

Funkentanz blieb nochmal stehen um nach Mausseele zu sehen, aber dieser war schon verschwunden. ,,Denkst du ich sehe ihn wieder?", fragte sie ihren neuen Freund, dieser zuckte nur unwissend mit den Schultern.

Mausseele rannte durch die Dunkelheit. Der Stern war ebenfalls verschwunden aber hasenohr und Funkentanz waren ja bereits draußen.

,Funkentanz?", fragte die Jägerin und probierte herauszufinden wer das Junge begleitete.

,,Ja?", fragte Funkentanz und lief mit dem Wesen an ihrer Seite zu Hasenohr.

Mausseele hechtete über einen Baumstamm. In der Ferne sah er den Sternenhimmel aufblitzen. Bald würde er den Waldrand erreichen.

,,Was ist passiert? Wie geht es dir? Wie geht es Mausseele?", fragte Hasenohr so schnell das Funkentanz sie kaum verstand, obwohl ihr Gehör Moment gut war. ,,Ich bin ihm gefolgt, wir sind jetzt Freunde. Mir geht es gut, aber Mausseele sah besorgt aus.", erklärte die Kleine.

Mausseele hatte den Waldrand fast erreicht, er meinte, Hasenohr und Funkentanz zu sehen. Da grollte es plötzlich unter ihm und ein breiter Spalt riss die Erde entzwei.

Hasenohr hörte den Krach fuhr herum und zog Funkentanz von einem Riss weg. Da hörte sie noch etwas. Mausseele! ,,Mausseele?",

Mausseele stemmte die Pfoten in die Erde. Der Riss vergrößterte sich schnell, der Spalt war sehr breit. "Ich bin hier!" rief er Hasenohr zu.

Hasenohr sah kurz zu Funkentanz, diese verstand und zusammen mit dem Waschbären liefen sie in Richtung Spalt.

"Was macht ihr?" schrie Mausseele. "Geht weg von dem Spalt!" Die Erde bröckelte vor seinen Pfoten. Der Graben, der entstand, war tief.

,,Und du? Wir dachten du bräuchtest Hilfe.", meinte Hasenohr und sah entsetzt in den Tiefen Spalt.

"Hasenohr, bring Funkentanz zum Clan!" entgegnete Mausseele und trat zurück, als vor seinen Pfoten die Erde wegrutschte. "Sonst ist sie es bald, die Hilfe braucht!"

,,Und dann?", fragte Hasenohr und sah zum Spalt der breiter wurde. Er versperrt vald den Weg zum Lager, wenn es so weiter ging.

,,Was ist mit ihm?", meinte Funkentanz und deutete mit traurigem Blick auf den Waschbären

"Jetzt macht schon!" Der Spalt zog sich durch den Waldrand in Richtung Gebirge. "Funkentanz soll zu ihrer Mutter. Nimm den Waschbär doch einfach mit, dann hast du einen Freund! Hasenohr, was du machst, sei dir überlassen." erklärte Mausseele so ruhig wie möglich.

Funkentanz und Hasenohr rannten, das Wesen war nicht ganz so schnell hielten aber gut Schritt schon bald kam das Lager in Sicht.



Mausseele stand noch immer hinter dem Spalt. Er konnte nicht aus dem Wald hinaus. Er schaute zum Lager. Ob Hasenohr zurück kommen würde? Oder hatte sie ihn bereits vergessen?

,,Mausseele bist du noch da?", fragte Hasenohr und kam aus einem Gebüsch

Mausseele schaute zu ihr hinüber. "Ja, natürlich!" gab er zurück.

,,Zum Glück. Was ist mit dem Riss?", fragte Hasenohr und trat zum Rand, der Abgrund war tiefer denn je.

"Denkst du, ich renne weg wie ein Junges?" knurrte Mausseele verbissen. die sonne brannte auf seinem Pelz. "Und der Riss... Ist eben da. Sieht man ja."

,,Nein, aber hast du vergessen das du verbannt wurdest? Es ist für dich gefährlich hier. Wenn dich eine Clankatze erwischt die nicht ich oder Funkentanz ist werden dir die Augen ausgekratzt.", meinte Hasenohr.

"Das weiß ich. Und wenn du oder Fuinkentanz mit mir erwischt werden, werdet ihr ebenfalls verbannt." gab Mausseele verbissen zurück und fauchte die brennend heiße sonne an.

Hasenohr verdrehte die Augen. ,,Für dich ist es gefährlich, für mich ist es gefährlich."

"Als ob ich das nicht wüsste." Was wollte Hasenohr nun eigentlich? Mausseele verstand nicht.

,,Ich wollte nochmal schauen ob es dir gut geht und... mich verabschieden. Ich weiß nicht wann wir uns das nächste Mal sehen und es sollte anständig sein.", sagte Hasenohr.

Mausseele sagte nichts. Er versuchte, seine Enttäuschung und Verletztheit zu verbergen. War ihr nicht klar, dass er allein verloren wäre? Er biss die Zähne zusammen. Sein Schweif zitterte und seine Augen funkelten.

,,Du schaffst das und ich weiß es. Du bist stark, vorallem im Kopf.", sagte Hasenohr beruhigend und lächelte leicht.

Mausseele biss die Zähne zusammen. Was wusste sie schon? Wenn sie ging, hatte er alles verloren. Seinen Clan. Seine Freundin. Alles. Nichts würde er schaffen. Er senkte den Kopf, um seine Tränen zu verbergen. Er war zutiefst verletzt. Sein Körper zitterte.

,,Ich würde dich gerne beruhigen, aber der Spalt...", sagte Hasenohr und lachte heiser.

Mausseele drehte sich um und verschwand ohne ein weiteres Wort im Wald.

,,Ich werde dich vermissen, bis bald Mausseele. Ich hab dich lieb, viel Glück.", sagte sie und drehte sich ebenfalls um, sie wollte etwas jagen.

Mausseele brach auf dem Boden zusammen und blieb zitternd liegen.


Mausseeles WunschWhere stories live. Discover now