#15

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"Ich fasse es einfach nicht. Du, Blair West hast wirklich mit deinem Schwarm getanzt. Ahh, ich freue mich so sehr für dich." quiekte Chloé überglücklich in den Hörer.

"Du kannst dir gar nicht vorstellen wie nervös ich war. Omg, das war so toll. Er riecht so gut und.."

"Uhm, Blair?" Ich stoppte sofort meinen Gedankengang und drehte mich schlagartig um. Piet stand in der Türschwelle und sah mich an entschuldigend an.

"Piet. Was gibt's?" fragte ich ihn und versuchte möglichst die Stimmung nicht in die Awkwardschiene zu lenken. Denn irgendwie ist das schon kinda weird, wenn er einfach so reinplatzte als ich mit Chloé telefoniert habe. Vor allem hoffe ich, dass er nichts mitbekommen hat. Ohgott, ich lande immer in diesen unangenehmen Situationen.

"Ich wollte nur sagen, dass wir jetzt fahren, und möchte mich von dir verabschieden."

"Achso, na dann komme ich noch schnell mit runter." Piet ging voraus und ich wandte mich noch meinem Telefonat.

"Ich geh'..." flüstertet ich in mein Handy, doch meine beste Freundin unterbrach mich.

"Jaja, geh schon runter zu deinem Schnucki." drängte sie mich. Ich schmiss daraufhin mein Handy aufs Bett und flitzte schnell die Treppen runter.

"Oh, gehen Sie schon, Mr. und Mrs. Thompson?" Ich flog förmlich die Treppen runter und landete in mit beiden Beinen neben meinen Eltern.

"Ja, es ist schon spät. Wir müssen früh raus genauso wie die Jungs, deswegen müssen wir uns leider von euch verabschieden." Lucas Eltern waren dabei ihre Jacken anzuziehen.

Mrs. Thompson schenkte mir ein warmes Lächeln, während sie ihren Schal um ihren Hals warf. Ich erwiderte es und sah zu Piet und Lucas. Die beiden standen an der Wand und warteten ungeduldig auf ihre Eltern.

Da ich nicht wusste, wie ich mich verhalten sollte, stand ich stocksteif neben meiner Mum und sah zu wie sich Senior Thompson und Dad sich noch herzlich unterhielten.

Es sah so aus als würden die beiden etwas ausgemacht haben, denn sie flüsterten und lachten genauso wie Mum und seine Frau, als wären sie noch Teenager.

Aber vielleicht lag das auch einfach nur daran, dass die wieder mal viel zu viel Wein gesauft haben. Nachdem die Alten wieder beruhigt haben, stieß meine Mutter mir in die Rippen und wies mit ihren Augen auf die Jungs. Ich schüttelte stark meinen Kopf und schaute zu Boden.

"Los, Blair." zischte sie mit zusammengebissenen Zähnen. Ich seufzte und ging zögerlich zu den Thompson Brüdern.

"Schön, dass ihr gekommen seid." lächelnd sah ich zwischen Lucas und Piet und knetete meine Finger vor lauter Nervosität durch.

"Ja, war echt lustig." Piet lächelte mich an und kam auf mich zu. Er drückte mich und flüstertet mir ins Ohr, dass er sich schon auf die Gala freut und wir uns dort sehen werden. Ich nickte und blickte danach unsicher zu Lucas, als sein Bruder mich wieder losließ. Ich wollte ihm die Hand reichen, doch er wich der aus und umarmte mich stattdessen.

Völlig überrumpelt, starrte ich mit großen Augen auf die Wand vor der Lucas stand und schlang vorsichtig meine Arme um ihn. Mein Körper schüttete einen Haufen Glücksgefühle aus und es kribbelte überall.

Nachdem wir uns wieder losließen, traute ich mich gar nicht ihm in die Augen zuschauen. "Ich hoffe, ich konnte dir vorhin ein bisschen helfen." Er zwinkert mir zu und folgte seiner Familie nach draußen.

Bei was denn helfen? Ah, tanzen.

"Danke." schrie ich über die Einfahrt und hoffte er hatte es gehört. Lucas drehte sich kurz um bevor er in den Jeep einstieg und der Wagen dann wegfuhr.

Timing is a bitch Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt