Fresh air

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POV Ash

Weißer Nebel. Überall war weißer Nebel. Man konnte nur erahnen wo man war und selbst dann hätte man vermutlich falsch gelegen. Er tauchte alles in eine unnahbare Fremde in die man sich nicht wagen würde.

Ein sanfter Wind säuselte um mich herum und spielte mit den Wellen in meinem hellbraunem Haar. Der Geruch von schwerem und feuchten Waldboden hing in der Luft und in der Ferne nahm man das zwitschern von Vögeln war.
Worüber die beiden wohl sprachen? Kannten sie sich oder lernten sie sich gerade erst kennen? Vielleicht stritten sie ja auch.

Das Summen an meinem Ohr liess mich meine Augen öffnen. Ich wusste nicht warum aber eher hatte ich das nicht getan. Ich hatte Angst vor dem, was ich sehen konnte.

Ich befand mich im ewigen Wald, an Ruinen, die denen ähnelten, die wir gesehen hatten, als ich von meinem Vater und meiner Mutter geflüchtet bin. Zusammen mit Jack. Apropos Vater

Mit meinem Oberkörper lag ich auf dem Schoß meines irgendwie sehr jung wirkenden Vaters und wurde mit seinen Armen festgehalten. Er selbst schien zu schlafen.
Ich musste also wirklich tot sein. Aber es war schön ihn endlich wieder zu sehen. Seinen Abschied von der Welt hatte ich einfach nicht verkraften können. Und wenn wir jetzt hier uns endlich wiederhaben sollte ich glücklich sein.

Tatsächlich schlichen sich ein zwei Freudenstränen in meine Augen, die sich ihren Weg nach unten über meine Wangen suchten und letztlich auf dem schwarzen verziertem Hemd meines Vaters trafen. Kurz wurde die Stelle etwas dunkler aber es verschwand schnell.

Sein Körper zuckte beim Auftreffen kurz zusammen.

Ich hörte Schritte ähnliche Geräusche hinter mir also drehte ich mich dem entgegen. Etwas entfernt lag ein Engel mit großen weissen Flügeln und weißem, mittellangem Haar
Es war der König des Eisenreiches. Jetzt sah er nicht mehr aus wie der Teufel selbst. Seine schwarzen Hörner auf dem Kopf waren verschwunden und auch die kalte gruselige Aura war weg. Jetzt strahlte er nur noch Ruhe aus.

Ich stand auf, sag noch einem zu meinem Vater dessen Augen noch immer verschlossen waren und ging dann zu dem Engel. Vorsichtig schlich ich über das kalte Moos. Mit jedem Schritt sank ich ein, zwei Zentimeter in den Boden also hielt ich mich zur Sicherheit an den zahllosen Ranken und Zweigen fest, die von den riesigen Bäumen herunter hingen.
Durch die dicke unnachgiebige Blätterdecke kam fast keine Sonne hindurch, jedoch strahlte genau auf die Stelle von Ethan ein kleiner Strahl. Es war ein Bild für die Götter.
Als ich näher an ihm stand sah ich, dass zwischen seinen Flügeln die zusammen gerollte Vega lag. Er hielt sie beschützend in seinen Armen und versteckte sie regelrecht mit seinen Flügeln.
Aber auch die beiden reagierten nicht und schliefen.
Ich verstand nicht.

POV Chris

Nach dem ewigen weissen leeren Nichts wachte ich in dem Waldgebiet in der Nähe des Sommerreiches auf. Ich kannte mich hier recht gut aus, da die Hütte von Jack und mir ganz nah waren.

Jack. Es tat mir alles so leid. Auch wenn ich nicht mehr ganz sagen konnte was passiert war. Alles woran ich mich versuchte zu erinnern war verschwommen und keine Szene war klar. Dafür fühlte ich tiefe Schuld und noch viel tiefere Liebe für ihn. Mein Herz kribbelte total unkontrolliert als ich sn ihn dachte. Sein Gesicht mit den wunderschönen grünen Augen, die blonden welligen Haare. Die Grimassen, die er immer zog und seine Art. Ich vermisste ihm so sehr.

Langsam machte ich mich durchs Dickicht. Wieso bin ich zur Hölle überhaupt hier? frustriert rieb ich mir durch Gesicht während ich weiter versuchte den Weg zum Sommerreich zu verfolgen. Als ich das letzte mal hier war, sah es noch ganz anders aus. Den Weg konnte man eigentlich gut erkennen und jetzt ist alles einfach total überwuchert. Wie lange lag ich in diesem weissen Nichts?

Auch an den Toren des Reiches musste ich schlucken. Die Mauern waren ziemlich heruntergekommen und einige hatten Löcher oder waren zerbröckelt. Unkontrolliert wuchsen Ranken, Bäume und Blumen überall heraus.

Die massiven Tore waren natürlich verschlossen aber das wäre nicht das erste Mal gewesen, an denen ich meine Kräfte dafür einsetzte, den dummen kleinen Eisenriegel zu bewegen und das Tor zum öffnen zu bringen.
Meine erwartete Kraft war nicht da. Ich konnte nicht einmal den kleinsten Blitz in meiner Hand erzeugen.

Also versuchte ich es mit roher Gewalt
„Komm schon Chris, du kannst mehr als das"
Sagte ich zu mir selbst und setzte mehrmals an diese dummen massiven Tore zu bewegen aber es ging kein Weg dahin.
Irgendwann gab ich auf und lehnte mich gegen das verwitterte dunkle Holz und starrte gen Himmel.

Ride this fairytale with me - The AftermathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt