Die Mondgöttin

5 1 0
                                    

POV Chris

Ich war etwas überrumpelt wie das neue Mädchen sich mir gegenüber verhielt. Sie war grob, unfreundlich und beleidigte mich. Ich war es zwar gewohnt, dass sich hier und da Menschen über mich lustig machten, aber ich fand es dennoch etwas seltsam. Nero wusste immer was er tat und er bringt nicht aus Spaß jemanden zu mir, vor allem da er weiß, dass ich viel zu tun hatte.

Ich seufzte als Zero durch die Tür stürmte und sie wie ein kleines beleidigtes Kind knallte. Was sollte das? Kopfschüttelnd zog ich meine Handschuhe aus und suchte in meinem Kittel nach den Kippen, die ich den Abend zuvor der Barfrau abgezogen hatte. Dann hob ich meinen Arm und roch an ihm. Hm, ich fand jetzt nicht, dass ich seltsam roch. Naja.

Schließlich begab ich mich nach draußen auf den Marktplatz. Die Dämmerung zeichnete sich auf dem Himmel ab. Es sah so friedlich und wunderschön aus. Mein kleines Büro lag direkt an dem großen Platz gegenüber vom Haupttor, welches geöffnet wurde. Die Wachen verbeugten sich und der König tritt hinein.

Mit der Zigarette zwischen den Lippen verbeugte ich mich knapp und er nickte mir zu ehe er in der Gasse zur Burg verschwand. Ich fragte mich was Jack wohl gerade so treiben würde, also suchte ich ihn auf und fand ihn mit Nero und Lu kurz hinter den Mauern der Stadt.

"Was geht?" fragte ich und klopfte Nero auf die Schulter, welcher sich beschwerte, dass ich schon wieder rauchte.  Er grummelte: "Sag nicht du hast das gerade nicht mitbekommen"

"Was soll ich verpasst haben?" Selbst Jack rollte kurz mit den Augen und de Schwester von Nero fiel mir ins Wort. "Den Himmel, die Polarlichter, davor die totale Finsternis, weißt du nicht was das bedeutet?". Ich schüttelte leicht den Kopf: "Ich bin Arzt, kein Naturprofessor."

Nana atmete enttäuscht und begann zu erklären: "Woher die totale Finsternis kommt, kann ich dir nicht sagen. Vermutlich wurde sie von schwarzer Magie oder einem Unglück eines Wesens der höheren Mächte hervorgerufen"

"Höhere Mächte?" meldete sich Lu, welche zwischen Nero und Jack stand und gefasst ihre Fäuste ballte, als wäre sie bereit gleich mit einem Wesen aus dem Ewigen Wald zu kämpfen. Nana nickte: "Ja. Menschenwesen, welche die Form ihrer Magie nahezu perfektioniert haben, oder zumindest soweit, wie sie erforscht ist. Meist sind diese Könige und Anführer, oder hohe Tiere aus Clans und Gruppen." Lu nickte gespannt und fragte weiter: "Welche Magien gibt es alles?"

Nero meldete sich zu Wort: "Ich grätsche ungern in euer Gespräch Kleine, aber wir können über alles sprechen, sobald wir wissen was gerade passiert" Mit einem Schmollmund parierte Lu und Nana nickte. "Du hast Recht Nero, ich kann dir gern später alles erzählen was ich weiß und was bis jetzt zu Papier geführt wurde. Ich vermute das alles hängt mit unserem König zusammen" murmelte sie.

"Mr. Black?" legte ich meinen Kopf schief "der ist mir doch gerade entgegen stolziert"

"Was?" fragten mich synchron alle umherstehenden. "Hä was ist denn mit euch. Er ist ins Schloss gegangen."

"Gut, das erklärt, dass die Schwärze verschwunden ist. Aber woher die Lichter kommen noch nicht" murmelte Jack anteilslos.

"Vermutlich von der Mondgöttin" erschien eine mir unbekannte Stimme. Sie stammte von dem kleinen Mädchen, welches sich unbemerkt hinter mich geschlichen hatte. Ich erschrak etwas und wich zur Seite, während sie fortfuhr: "Wir hatten Neumond, das heißt ihre Kraft war am Stärksten und da sie die meiste Macht über den Himmel hat, wird sie es wohl gewesen sein. Außerdem erscheint sie bei großer Plage und wir haben alle den Elfen schmerzvoll aufschreien hören. Bestimmt hängt das zusammen"

"Wer ist sie und warum weiß sie so viel" fragte ich mit den Finger auf das kleine Mädchen gezeigt, woraufhin sie mich finster ansah aber Jack und Nero anlächelte.


POV Samantha

Ich schaffte es ohne einen Verfolger zu haben zu meinem Reich zurückzukehren. Wenn der König des Sommerreiches einmal erfährt, wo ich meinen Sitz habe ist es vorbei. Noch bescheidener ist es, dass ich Steph vor Ort gelassen habe. Ah, manchmal bin ich nicht die Schlauste. Aber ich kann mich nur allein und begrenzt teleportieren. Sie hätte es nicht mit geschafft. Sieh es als deine Freiheit, Mädchen, dachte ich zu mir selbst. Zudem wusste sie nicht, wo und wie man hier her kommen würde also sah ich mich vorerst sicher.

Ich trat in die Burg meines Landes und wurde freudig von meinen Untertanen gefangen. Sie stürmten zu mir und erhofften sich gute Nachrichten von den gelogenen Hoffnungen, die ich Ihnen bereitstellte. Es war die Wahrheit, dass sie mit mir aus den Sommerreich geflohen sind, als jedes drohte durch die fehlende Präsenz des Königs einzubrechen. Aber die lebten in der Hoffnung, dass ich mich mit jenem Verbinden würde und wir Seite an Seite leben und Kämpfen konnten.

Ich hatte mir eine kleine Armee aufgestellt, auch wenn ich sie selbst nicht als jene bezeichnen kann. Sie bestand hauptsächlich aus Frauen und ein paar wenigen Männern, die in ihren Zwanzigern und Dreißigern waren und denen ich etwas Schwertkampf und Giftmagie beigebracht hatte. Damit konnten wir uns zwar gut gegen einige Biester verteidigen aber niemals die Schiere Kraft des Sommerreiches. 

Natürlich wäre es auch mein Wunsch, dass unsere beiden Länder friedlich einander existieren könnten, aber mir war durchaus bewusst, dass Ryo, sobald er "seine Leute" bei mir finden und nehmen würde, mein Land zerstören und meine Herrschaft nichtig sprechen würde. Dann wäre ich wieder der Niemand, zu den mich seine Freunde gemacht haben. Ich lass mir meine Existenz nicht ein zweites Mal von ihm zerstören. Er hat mir alles genommen. Mein Geld, meine Existenz und meine Liebe.


Ride this fairytale with me - The AftermathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt