August - Valuz, Spanien
"Das ist meine!" brülle ich und beginne, mit meinen Armen zu paddeln. Sobald ich merke, dass ich mich nicht mehr so anstrengen muss und die Welle mich von selbst mitzieht, stehe ich auf und balanciere mich auf dem Board aus.
Jubelnd strecke ich die Arme in die Luft und lache, während ich langsam realisiere, dass ich es endlich geschafft habe- ich habe das Schuljahr überlebt und es ist Sommer.
Mit einem Grinsen lasse ich meine Hand fallen und schaue zum höchsten Punkt der Welle. Dann übe ich Druck mit meinem hinteren Fuß aus, drehe meinen Körper und gleite in hohem Tempo zur Spitze der Welle.
Dort angekommen gucke ich wieder nach unten und drehe meinen Körper zurück, um auch das Surfbrett zu wenden. Mit angespannten Muskeln mache ich mich klein, um meine Balance nicht zu verlieren und begebe mich wieder zum unteren Teil der Welle.
Ein klassischer Top Turn- einfach aber dennoch immer spaßig. Langsam sinkt die Welle ab und ich warte, bis mein Brett fast stehen bleibt, bevor ich mit einem flinken Handgriff die Leine von meinem Fuß entferne und mich in die Fluten stürze.
Das Wasser ist kühl und blau- einfach perfekt, um den Sommer zu beginnen.
Glücklich tauche ich wieder auf und lege meine Arme auf meinem Board ab, um meinen Freunden beim Surfen zuzusehen. "Der ist neu!" kommentiere ich einen Trick von Louis, einem französischen Surfer, der kurz davor ist, bei den olympischen Spielen anzutreten.
Nachdem auch seine Welle sich am Strand verabschiedet paddelt er zu mir und spritzt mir mit der Hand etwas Wasser ins Gesicht. Prompt erwidere ich seinen Angriff und verstecke mich hinter meinem Surfbrett, als er wieder ausholt.
"Angsthase." grinst er, als ich langsam aus meiner Deckung hervorkomme und erneut eine Ladung Wasser ins Gesicht bekomme.
Ich mache meinen Mund auf, um etwas zu entgegnen, als mir eine Stimme vom Strand zuvorkommt. "Die Ferienkinder kommen in einer halben Stunde!"
Meine Mutter und meine kleine Schwester Rosa stehen in den seichten Wellen und beobachten uns. Auffordernd nicke ich Louis zu, der immer noch so aussieht, als würde mich im nächsten achtlosen Moment ins Wasser tunken.
"Nach dir."
Lachend verdreht er die Augen und paddelt vor mir den Rest des Weges, bis wir schließlich den Sand unter unseren Füßen spüren können.
"Na du?" begrüße ich meine kleine Schwester, die mir entgegen läuft. Sie ist mit ihren zwei Jahren noch etwas wacklig auf den Beinen, kann es aber dennoch kaum erwarten, mir hallo zu sagen.
Mein Board lege ich gerade weit genug von der Brandung, dass es mir nicht abhanden kommt. Dann hebe ich Rosa hoch, die mir schon begeistert ihre kleinen Arme entgegen streckt.
"Richard hat schon alles vorbereitet, die Listen liegen am Eingang." erklärt mir meine Mutter und schnappt sich dankbarerweise mein Surfbrett, sodass ich mich ganz auf Rosa konzentrieren kann. Ich warte noch am Strand, bis auch alle anderen wieder auf festem Boden stehen, bevor ich mich mit ihnen in Richtung Camp aufmache.
Das Camp besteht aus mehreren kleinen Bungalows, in die bis zu fünf Personen passen, einem Feuerplatz mit einer kleinen Küche und der großen Hütte, in der alle Dinge fürs Surfen aufbewahrt werden.
Mein Surfbrett findet dort auch seinen Platz und ich setze Rosa an dem kleinen Spielplatz ab, damit ich mich umziehen kann.
Während ich zu meinem Bungalow gehe, löse ich meine Haare aus dem Zopf, damit sie besser trocknen können und lasse sie locker über meine Schulter fallen. Als ich die kleine Holzhütte betrete, fällt mein Blick direkt auf mein Bett, worauf meine Kleidung achtlos verteilt liegt.
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Summer of Changes
Literatura FemininaMiles Ford, ein erfolgreicher Jugendlicher mit einer strahlenden Zukunft will sich diesen Sommer nur auf eine Sache konzentrieren- seine Karriere weiter ausbauen, damit er nach seinem letzten Schuljahr endlich seinen Traum leben kann. Jasmine Gonza...