Kapitel 5 -Jasmine

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August - Valuz, Spanien

"Sind wir gemein oder nett?" flüstert Vivi, während wir den Jungs beim Schlafen zusehen. Nicht in einer komischen Art- wir überlegen nur noch, wie wir sie aufwecken sollen.

"Gemein." kommentiert Zahra mit einem Blick auf Ale, der mit halb geöffneten Mund fast von seinem Bett fällt. 

"Okay." meine ich und hebe eine Wasserflasche vom Boden auf, die wir mitgebracht haben. Sie sind mit eiskaltem Wasser gefüllt und eigentlich nur zu benutzen, wenn jemand auf keinen anderen Weg aufwacht. 

Naja, wir sagen einfach wir hätten es versucht. 

"Ich nehm Ale." bestimmt Zahra wie erwartet und steuert mit der Flasche auf sein Bett zu. Vivi stellt sich vor das Bett von Louis, woraufhin ich zwischen Diego und Miles hin und her blicke.

Schließlich entscheide ich mich für letzteren, der seine Decke so weit über sich gezogen hat, dass man ihn nicht einmal sehen kann. 

Auch wenn ich ihn gestern schon mit dem Strandvorfall wortwörtlich ins kalte Wasser geworfen habe, zögere ich nicht, es nochmal zu tun. Die Neuen haben manchmal Schwierigkeiten, sich zurechtzufinden und diese Scherze helfen, sie besser in die Gruppe zu integrieren.

Außerdem ist es lustig, seinen Blick zu sehen, wenn er mal wieder vollkommen reingelegt wurde. 

Stumm schaue ich zu Zahra, die nickt und langsam ihre Hand hebt, um mit den Fingern herunterzuzählen.

Drei, zwei, eins.

Flink drehe ich die Flasche um und kippe den gesamten Inhalt über Miles. Ein Schrei hallt durch die Hütte und ich sehe aus dem Augenwinkel, wie mein Bruder endgültig vom Bett fällt. 

Miles bewegt sich hingegen nicht. Er reagiert nicht mal ansatzweise. Mit gerunzelter Stirn klappe ich die Decke zur Seite und finde ein leeres Bett vor. 

"Guten Morgen." meldet sich eine tiefe Stimme in meinem Ohr. 

Erschrocken fahre ich herum und starre in Miles Augen, die mich erwartungsvoll ansehen. 

"Was? Du- Hä?" stammele ich verwirrt und deute auf sein Bett. Erst jetzt sehe ich, dass seine Haare nass sind, als hätte er gerade geduscht.

Grinsend beobachtet er mich, während ich meine Hände in die Hüften stemme und meinen Kopf schief lege. "Was genau hast du getrieben?" 

Er zuckt mit den Schultern. "Ich war joggen und dann duschen. Und gerade als ich aus der Dusche kam, kamt ihr rein und ich fand es viel zu lustig, euch dabei zuzusehen." 

"Joggen? Gerade? Miles, es ist 6 Uhr morgens." kommt es von Zahra, die sich neben uns gesellt. 

Erneut zuckt Miles mit den Schultern. "Ich stehe immer um 5 auf, mittlerweile brauch ich keinen Wecker mehr." 

Grinsend schüttele ich den Kopf und schaue zu den anderen beiden Jungs, die mittlerweile mehr oder weniger wach sind. "Frühstück ist in einer halben Stunde."

Da sie es wohl allein hinbekommen werden, Diego zu wecken, machen Vivi, Zahra und Ich uns auf den Weg zum nächsten Bungalow, wo jedoch kleine Kinder schlafen.

Diese wecken wir natürlich ganz lieb und langsam auf, wir sind ja keine Unmenschen.

Nach dem Frühstück- einer Schüssel mit Müsli sowie einer Unmenge an Wasser befinde ich mich wieder in unserem Bungalow, um mich für den Tag fertig zu machen.

Meine Haare flechte ich in zwei Zöpfen herunter und befestige sie mit kleinen Gummibändern, damit sie beim Surfen nicht aufgehen. Dann ziehe ich einen roten Bikini an und schnappe mir meine Sonnencreme, um mich ausreichend vor der Sonne zu schützen. 

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