Chapter 6

20 1 0
                                    

Nach dem gestrigen Abend entschied ich mich für etwas Abstand und einen Tag nur für mich. Früh aufstehend, zog ich meine kurzen Sportklamotten an: eine grüne Sporthose, einen passenden Sport-BH, Laufschuhe, eine weiße Joggingjacke und eine weiße Cap. Mit Kopfhörern und meinem Handy bewaffnet, machte ich mich auf den Weg, um meine übliche Joggingrunde durch den Golden Gate Park zu absolvieren.

Als ich joggte, umhüllte mich die frische Morgenluft und das sanfte Rauschen der Bäume. Der Weg schlängelte sich durch üppige Grünflächen und vorbei an malerischen Teichen, während die Sonne langsam über den Horizont stieg und die Landschaft in ein warmes, goldenes Licht tauchte.

Vögel zwitscherten fröhlich in den Bäumen, während Eichhörnchen neugierig durch das Gras huschten. Der Duft von frischem Gras und blühenden Blumen erfüllte die Luft und trug dazu bei, dass ich mich lebendig und erfrischt fühlte.

Die Wege waren belebt mit anderen Joggern, Radfahrern und Spaziergängern, die alle das herrliche Wetter und die natürliche Schönheit des Parks genossen. Einige grüßten freundlich, andere waren vertieft in ihre eigenen Gedanken und Aktivitäten.

Während ich meinen Weg fortsetzte, fühlte ich, wie sich meine Muskeln erwärmten und mein Atem rythmisch wurde. Die Ruhe und Gelassenheit des Parks wirkte beruhigend auf meinen Geist und half mir, den Stress des Alltags hinter mir zu lassen.

Mit jedem Schritt fühlte ich mich stärker und lebendiger, bereit, die Herausforderungen des Tages anzunehmen.

Doch die unerwartete Hitze bei gerade mal 7 Uhr morgens zwang mich, die Runde zu verkürzen.

~ ︻デ═一 ~

Als ich endlich zuhause ankam, war mein Körper durchgeschwitzt und erschöpft. Mit einem kleinen Sprint erreichte ich mein Zimmer und umarmte auf dem Weg dorthin meinen Bruder, der verschlafen und angewidert versuchte, sich von mir zu lösen. Nach einer schnellen Dusche griff ich nach frischer Unterwäsche. Ich sehnte mich nach etwas Besonderem, also entschied ich mich für meinen schwarzen Spitzen-BH und den passenden Slip. Dazu wählte ich eine weiße kurze Hose von gestern und ein grünes Necktop.

Kaum angezogen, begab ich mich in die Küche, um mir ein Frühstück zuzubereiten. Als ich meine Müsli-Schüssel gefüllt hatte, ging ich zum Sofa, auf dem Xavier lag und in seinem Handy vertieft war. "Und was hast du heute vor?" fragte ich ihn, während ich genüsslich mein Müsli aß.

"Zuhause chillen und entspannen, hab keine Lust auf Menschen mehr", antwortete er, noch immer schlaftrunken.

Nachdem ich mein Müsli genossen hatte, räumte ich die Küche auf und begab mich in mein Zimmer. Ich schnappte mir meine weiße Cap und eine weiße Bauchtasche, in die ich alles packte, was ich brauchte. Dann nahm ich meinen Helm und die Schlüssel für meine Maschine und machte mich auf den Weg.

Nachdem ich mich von meinem Bruder verabschiedet hatte, ging ich zum Aufzug. Als sich die Türen öffneten, sprintete ich sofort zu meiner Maschine, setzte meinen Helm auf und startete sie. Mit einem rasanten Tempo navigierte ich durch das rege Treiben des Verkehrs, genoss das Gefühl des Winds auf meiner Haut und spürte die Freiheit, die mich umgab.

~ ︻デ═一 ~

Meine Shoppingtour war bereits in vollem Gange, und ich fragte mich, wie ich all die Einkäufe nach Hause bringen sollte. Doch zunächst machte ich mich auf die Suche nach etwas zu essen und erkundete den Bereich des Einkaufszentrums, der sich ausschließlich dem Essen widmete.

"Ein großes Stück Pizza und einen Obst Becher , bitte", sagte ich lächelnd zu der Verkäuferin, als ich meine Bestellung aufgab. Die Vorfreude auf das Essen mischte sich mit dem Gefühl der Erschöpfung, die sich langsam in meinem Körper breitmachte.

Nachdem ich alles verzehrt hatte, entsorgte ich den Müll und setzte meine Erkundungstour fort. Trotzdem fand ich nichts, was mich ansprach. Also rief ich meinen Bruder an und bat ihn freundlich, meine Einkäufe abzuholen.

"Hey, könntest du vielleicht meine Sachen abholen? Ich bin schon draußen", sagte ich, während ich auf ihn wartete.

"Klar, ich bin gleich da", antwortete er.

Kaum hatte ich diesen Gedanken beendet, tauchte der Königseck um die Ecke auf. Ich packte alle Tüten, schritt zum Wagen, öffnete die Tür, warf die Sachen auf den Sitz und bedankte mich bei meinem Bruder. Als Gegenleistung für seinen Taxidienst wollte er, dass ich ihm etwas zu Essen kochte. Dem stimmte ich zu und verabschiedete mich von ihm.

Eine ganze Weile ließ ich mich auf der Bank nieder und tauchte tief in das Geschehen des Einkaufszentrums ein. Die Atmosphäre umhüllte mich wie eine warme Decke, während ich mich in die Vielfalt der Passanten vertiefte. Jedes Gesicht, das an mir vorbeizog, schien eine faszinierende Geschichte zu erzählen, und jede Geste verriet eine reiche Palette von Emotionen – von hektischer Eile bis hin zur entspannten Gelassenheit.

Ich fühlte mich wie ein stummer Beobachter, der inmitten eines lebendigen Gemäldes sitzt, das sich kontinuierlich verändert und neue Geschichten enthüllt. Die lebendigen Farben der Menschenmengen, das leise Summen der Unterhaltungen und das rhythmische Klappern der Schuhsohlen auf dem Boden schufen eine magische Symphonie, die mich gefangen nahm.

Eine ältere Dame mit einem eleganten, aber leicht abgenutzten Mantel schlenderte gemächlich vorbei, ihr Blick voller Weisheit und Gelassenheit. Ihr zerzaustes silbernes Haar glänzte im Licht, während sie mit einem Lächeln auf den Lippen die Szenerie betrachtete.

Ein junger Mann mit einer schlaksigen Statur eilte hastig an mir vorbei, sein Gesicht angespannt und seine Augen auf sein Smartphone fixiert. Seine hastigen Schritte und die hastigen Bewegungen seiner Finger auf dem Bildschirm verrieten eine gewisse Unruhe oder vielleicht sogar Sorge.

Eine Gruppe von Teenagern lachte und alberte herum, als sie gemeinsam die neuesten Modetrends bewunderten. Ihre bunten, ausgefallenen Outfits und die lebhafte Energie, die sie ausstrahlten, verliehen der Szene eine jugendliche Frische und Dynamik.

Ein Geschäftsmann in einem maßgeschneiderten Anzug eilte mit einem entschlossenen Blick vorbei, sein Handy fest an sein Ohr gepresst. Seine ernste Miene und die schnellen, bestimmten Schritte deuteten auf einen Mann hin, der sich in der Hektik des Geschäftslebens verstrickt hatte.

Eine Mutter mit einem Kinderwagen schlenderte gemütlich durch die Gänge, während sie liebevoll mit ihrem Baby plauderte. Ihr strahlendes Lächeln und die sanften Berührungen, die sie ihrem Kind gab, strahlten eine tiefe Zuneigung und Fürsorge aus.

Jeder dieser Menschen trug seine eigene Geschichte und seine eigenen Emotionen mit sich, und ich konnte nicht umhin, mich von der Vielfalt und dem Reichtum menschlicher Erfahrungen inspirieren zu lassen, die sich vor meinen Augen entfalteten.

Das leichte Lächeln auf meinem Gesicht spiegelte die tiefe Zufriedenheit wider, die ich in diesem Moment empfand. Es war ein Moment der Ruhe und des Friedens, in dem ich einfach nur da sein konnte, um die Schönheit des Lebens und die Vielfalt der menschlichen Erfahrung zu genießen.

Anschließend kehrte ich noch einmal zu dem kleinen Stand zurück, um mir einen weiteren Tee zu holen. Tee ist einfach so wunderbar und köstlich. Ich lehnte mich an die Außenwand des Gebäudes und genoss einfach die Ruhe und Entspannung, die mich umgab, während ich die warme Tasse in meinen Händen hielt.

Diez de BonillaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt