Chapter 7*

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Alejandro

Als meine Eltern nach Hause kamen, spürte ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Doch die Schockwellen, die durch das Haus hallten, als die Nachricht von einem unserem verstorbenen Sicherheitschef eintraf, ließen mich sprachlos zurück. Diese plötzliche Tragödie hatte ich nicht erwartet, und die Tatsache, dass meine Eltern keine Anstalten machten, den Vorfall näher zu untersuchen, verstärkte nur meine Besorgnis.

Sie behaupteten zwar, alles sei geregelt, doch ich konnte ihren Worten keinen Glauben schenken. Das merkwürdige Verhalten meiner Eltern verstärkte sich, besonders die ungewöhnliche Verschlossenheit meines Vaters, der normalerweise immer eine offene Tür hatte, sogar als wir als Kinder durch das Haus tobten.

Ich verstand nicht, was ihr Problem war. Selbst meine Brüder, die normalerweise unerschütterlich waren, bemerkten die Unstimmigkeiten. Álvaro, die Jungs und die Zwillinge mochten zwar in die Angelegenheiten unserer Mafia verwickelt sein, aber sie hätten niemals die Führung übernehmen können, und das wussten sie selbst.

Álvaro war mit seiner Freundin Sofia beschäftigt, sie planten ihre Hochzeit und hatten in einer so großen Familie wie unserer viel zu tun. Die Zwillinge, Pablo und Pedro, bevorzugten lieber ihren Spaß als irgendwelche Verpflichtungen. Obwohl sie sich ständig darüber beschwerten, dass man sie verwechselte, nutzten sie dies meiner Meinung nach oft aus.

Neben Álvaro, Pablo und Pedro waren noch drei weitere Männer in unsere Clique involviert. Javier, ein charismatischer Geschäftsmann mit einem Händchen für Risiko und Abenteuer, konnte niemals einem Adrenalinkick widerstehen. Eduardo, ein ehemaliger Soldat, der nun als Sicherheitsexperte arbeitete, war bekannt für seine ruhige und beherrschte Art, selbst in den gefährlichsten Situationen. Und dann war da noch Diego, ein begabter Hacker und Technikgenie, der eine Vorliebe für ausgeklügelte Technologien und geheime Codes hatte.

Während Álvaro weniger zu Tuning der Mafia hatte wegen der Hochzeit, waren Pablo und Pedro hervorragende Planer und Logistiker. Sie konnten die kompliziertesten Operationen orchestrieren und sicherstellen, dass alles reibungslos ablief. Ihr scharfer Verstand und ihre schnelle Auffassungsgabe machten sie zu einem unverzichtbaren Teil unseres Teams.

Álvaro und die Zwillinge übernahmen die Aufgabe, die Überwachungskameras zu überprüfen. Nach stundenlanger Betrachtung des Materials fiel uns auf eine Frau auf, die in den Garten ging und wieder herauskam, genauso wie ihr Partner und meine Eltern. Der einzige, der nicht herauskam, war Miguel, unser Sicherheitschef. Wenn meine Eltern ihn nicht getötet hatten, musste es das Paar gewesen sein.

Bei näherer Betrachtung des Materials entdeckten wir weitere interessante Details. Meine Mutter schien sich an einem Teich umzuziehen, denn sie wechselte ihr Kleid, das Paar fuhr einen auffälligen Königseck, und beide kannten unsere Eltern. Besonders brisant war die Tatsache dass, das paar meine Eltern umarmte, meine Eltern waren sehr formell zu anderen und bestanden immer Auf einen guten Hände Druck.

Doch noch wesentlich interessanter war ein weiterer Mordfall – der eines Politikers. Die Medien behaupteten das der Mord selbstverschulden war, aber wie wahrscheinlich war das schon? Die Verbindung zwischen diesen beiden Todesfällen konnte nicht ignoriert werden, und wir wussten, dass wir tiefer graben mussten, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.

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Die Zwillinge, Pablo und Pedro, waren in bester Laune, als wir uns alle in meinem Mercedes auf den Weg zum Schneider machten. Álvaro saß neben mir auf dem Beifahrersitz, und die Zwillinge kamen hinten im Wagen unter. Währenddessen fuhren Diego, Javier und Eduardo auf ihren Motorrädern hinter uns her.

Als wir beim Schneider ankamen, wurde mir schnell klar, warum Álvaro darauf bestand, dass wir alle mitkamen. Dieser Typ wollte tatsächlich, dass wir alle neue Anzüge trugen- obwohl unsere Kleiderschränke eine große Anzahl an den feinsten und maßgeschneiderten Anzüge die man je zu finden vermag zierte.
Statt der geplanten Stunde verbrachten wir ganze fünf Stunden dort, was meine Nerven extrem strapazierte, besonders weil die Zwillinge die ganze Zeit mit der Schneiderin flirteten.

Während Pedro und Pablo mit der Schneiderin flirteten, konnten unsere Brüder, die ebenfalls im Raum waren, nicht anders, als belustigt und genervt zu sein. Sie tauschten amüsierte Blicke aus und schüttelten leicht den Kopf über das flirty Verhalten ihrer Zwillinge.

Javier bemerkte mit einem breiten Grinsen, laut: „Seid ihr sicher, dass ihr euch nicht in der Damenabteilung verirrt habt?"

Wir alle ließen einen Lacher los.

Die Schneiderin wurde rot. Es war offensichtlich, dass die Zwillinge ihr schöne Augen machten.

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Endlich waren wir wieder alle im Wagen und auf den Motorrädern und machten uns auf den Heimweg. Doch meine Aufregung hielt an, als ich ein vertrautes Gesicht sah. "Hey Leute, das ist die Kleine von den Videos!" rief ich fast schon hysterisch meine Brüder an. Ihre Reaktion zeigte, dass sie sie ebenfalls erkannten.

Pedro, den ich nur an seinem weißen Oberteil von Pablo unterscheiden konnte, fragte mich, was ich vorhabe. In meinem Kopf arbeiteten alle Gedanken auf Hochtouren, aber alles, was ich wollte, waren Antworten. "Wir nehmen sie mit und holen uns von ihr die Informationen, wenn wir sie nicht von Madre und Padre bekommen", erklärte ich entschlossen.

Álvaro war dagegen. "Wir können doch nicht einfach jeden entführen, nur weil du Antworten willst", protestierte er. Ich ignorierte seinen Einwand und gab den Zwillingen meine Befehle. "Pedro und Pablo, geht raus und lockt sie irgendwie zum Auto, klar?"

Die Zwillinge stiegen aus, und die Jungs hinter mir waren verwirrt. Álvaro wollte protestieren, aber ich hatte keine Geduld für seine Einwände. Wir parkten den Wagen an eine dunkle, verlassene Ecke, und ich zog meine Waffe aus dem Handschuhfach. "Álvaro, du bist zwar der ältere, aber lass mich die Mafia-Angelegenheiten klären", forderte ich.

Álvaro wollte mir widersprechen, aber ich ließ ihn nicht zu Wort kommen. "Miguel ist tot, und niemand gibt uns Antworten, was passiert ist", erklärte ich. "Es ist kein Grund, einfach wahllos irgendwelche Leute zu entführen", versuchte Álvaro einzuwenden, doch ich hörte ihm nicht zu. Ich stieg aus und lehnte mich an die Gebäudewand, in meinem komplett schwarzen Outfit kaum sichtbar.

Ich schrieb den Zwillingen meine Anweisungen und hoffte, dass sie sich etwas überlegen würden. Die Aktion war zwar riskant, aber gut geplant, meiner Meinung nach. Als ich Stimmen hörte, spürte ich, wie mein Puls beschleunigte. Noch vier Schritte, drei, zwei, und dann der letzte. Ich sah die Frau und schlug ihr von hinten mit der Waffe auf den Kopf.

Bevor sie zu Boden fiel, packten die Zwillinge sie und trugen sie zum Auto. Sie fesselten sie mit Kabelbindern und verbanden ihr die Augen mit einer Jacke. "Gute Idee", dachte ich amüsiert, während wir uns auf den Heimweg machten.

Während Álvaro und ich unsere Diskussion im Auto führten, konnte ich über die Rückspiegel beobachten, wie Diego, Javier und Eduardo auf ihren Motorrädern miteinander sprachen. Ihre helmenverhüllten Köpfe neigten sich in angeregten Gesprächen zueinander, während sie in einer lockeren Formation hinter uns herfuhren.

Diego, der mit seiner ausgeglichenen und entschlossenen Art oft als der ruhigste der Gruppe galt, sprach mit Javier, dessen Gesicht hinter dem Helm von einem schelmischen Grinsen verdeckt wurde. Javier war bekannt für seine risikofreudige Natur und seinen scharfen Witz, der oft für Lacher sorgte, auch in den ernstesten Situationen.

Eduardo, der kühle und stoische Soldat, der aufgrund seiner militärischen Ausbildung oft als der rationalste der Gruppe angesehen wurde, schien in das Gespräch vertieft zu sein. Seine ernsten Augen hinter dem Visier seines Helms verrieten jedoch, dass er trotz seiner ruhigen Art stets wachsam und bereit war, zu handeln.

Ich konnte mir vorstellen, wie sie über die Diskussion von Álvaro und mir sprachen und ihre eigenen Meinungen und Standpunkte austauschten. Ihre Stimmen wurden vom Rauschen des Fahrtwinds übertönt, aber ihre Gesten und Bewegungen zeigten, dass sie in der Unterhaltung engagiert waren.

Diez de BonillaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt